Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.behandelt, ist Keil der Tempel Salomo's, eine archäolo gische Untersuchung, Dorpat 1839, - und Merz, Bemerkungen über den Tempel Salomo's, im Kunstblatt für 1844 Nr. 97 - 102. Endlich ist noch zu nennen die Planographie von Jerusalem von Dr. Titus Tobler, Gotha 1857, und der Plan der Stadt Jerusalem von Van de Velde, Gotha 1858. Das jüdische Volk hatte, wie nur Einen Gott, so auch nur Ein Gotteshaus, niemals mehrere zugleich.1) Die sogenannte Stiftahütte war das erste, auf sie folgte der von Salomo erbaute Tempel, hierauf der Serubabel'sche und zuletzt der Herodianische Tempel. Die Stiftshütte war nur ein bewegliches Zeit, wie das aus Aegypten nach dem ihm von Jehova verhiessenen Lande der Väter ausziehende und wandernde Volk der Israeliten noch kein anderes Gotteshaus haben konnte. Salomo zuerst bauete Gott ein festes Haus, was nach der bleibenden Eroberung von fast ganz Kanaan schon König David hatte thun wollen und wozu dieser viele Baumaterialien und einen grossen Schatz zur Bestreitung der Kosten seinem Sohne Salomo hinterlassen haben soll.2) Der um das J. 1014 begonnene, in sieben Jahren vollendete und aus behauenen oder aus Quadersteinen erbaute salomonische Tempel bestand aus dem eigentlichen Tempel mit dem Allerheiligsten darin als dem Symbole der Wohnung Gottes und den beiden grossen, sich einander umschliessenden Vorhöfen, zunächst dem innern und kleineren Vorhofe für die Priester und sodann dem äussern und grössern Vorhofe für das Volk. Der ganze, mit seinen beiden Vorhöfen die Wohnung Gottes und die Wohnung des Volkes mit seinen Priestern umfassende Tempel war also gleich der frühern Stiftshütte, welche dabei wesentlich und in allen Theilen zum Vorbilde genommen worden war, das Symbol des Bundes zwischen dem einzigen und allmächtigen Jehova und seinem auserwählten Volke Israel, zwischen Gott und der (auserwählten) Menschheit, zwischen Himmel und Erde, zwischen dem Unsichtbaren und Sichtbaren; Jehova sollte 1) Baehr, S. 1 ff. 2) Gädicke, a. a. O.; Lenning, Encykl., III, S. 299 u. 301.
behandelt, ist Keil der Tempel Salomo’s, eine archäolo gische Untersuchung, Dorpat 1839, – und Merz, Bemerkungen über den Tempel Salomo’s, im Kunstblatt für 1844 Nr. 97 – 102. Endlich ist noch zu nennen die Planographie von Jerusalem von Dr. Titus Tobler, Gotha 1857, und der Plan der Stadt Jerusalem von Van de Velde, Gotha 1858. Das jüdische Volk hatte, wie nur Einen Gott, so auch nur Ein Gotteshaus, niemals mehrere zugleich.1) Die sogenannte Stiftahütte war das erste, auf sie folgte der von Salomo erbaute Tempel, hierauf der Serubabel’sche und zuletzt der Herodianische Tempel. Die Stiftshütte war nur ein bewegliches Zeit, wie das aus Aegypten nach dem ihm von Jehova verhiessenen Lande der Väter ausziehende und wandernde Volk der Israeliten noch kein anderes Gotteshaus haben konnte. Salomo zuerst bauete Gott ein festes Haus, was nach der bleibenden Eroberung von fast ganz Kanaan schon König David hatte thun wollen und wozu dieser viele Baumaterialien und einen grossen Schatz zur Bestreitung der Kosten seinem Sohne Salomo hinterlassen haben soll.2) Der um das J. 1014 begonnene, in sieben Jahren vollendete und aus behauenen oder aus Quadersteinen erbaute salomonische Tempel bestand aus dem eigentlichen Tempel mit dem Allerheiligsten darin als dem Symbole der Wohnung Gottes und den beiden grossen, sich einander umschliessenden Vorhöfen, zunächst dem innern und kleineren Vorhofe für die Priester und sodann dem äussern und grössern Vorhofe für das Volk. Der ganze, mit seinen beiden Vorhöfen die Wohnung Gottes und die Wohnung des Volkes mit seinen Priestern umfassende Tempel war also gleich der frühern Stiftshütte, welche dabei wesentlich und in allen Theilen zum Vorbilde genommen worden war, das Symbol des Bundes zwischen dem einzigen und allmächtigen Jehova und seinem auserwählten Volke Israel, zwischen Gott und der (auserwählten) Menschheit, zwischen Himmel und Erde, zwischen dem Unsichtbaren und Sichtbaren; Jehova sollte 1) Baehr, S. 1 ff. 2) Gädicke, a. a. O.; Lenning, Encykl., III, S. 299 u. 301.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0147" n="127"/> behandelt, ist Keil der Tempel Salomo’s, eine archäolo gische Untersuchung, Dorpat 1839, – und Merz, Bemerkungen über den Tempel Salomo’s, im Kunstblatt für 1844 Nr. 97 – 102. Endlich ist noch zu nennen die Planographie von Jerusalem von Dr. Titus Tobler, Gotha 1857, und der Plan der Stadt Jerusalem von Van de Velde, Gotha 1858.</p> <p> Das jüdische Volk hatte, wie nur Einen Gott, so auch nur Ein Gotteshaus, niemals mehrere zugleich.<note place="foot" n="1)">Baehr, S. 1 ff.<lb/></note> Die sogenannte Stiftahütte war das erste, auf sie folgte der von Salomo erbaute Tempel, hierauf der Serubabel’sche und zuletzt der Herodianische Tempel. Die Stiftshütte war nur ein <hi rendition="#g">bewegliches </hi>Zeit, wie das aus Aegypten nach dem ihm von Jehova verhiessenen Lande der Väter ausziehende und wandernde Volk der Israeliten noch kein anderes Gotteshaus haben konnte. Salomo zuerst bauete Gott ein <hi rendition="#g">festes Haus,</hi> was nach der bleibenden Eroberung von fast ganz Kanaan schon König David hatte thun wollen und wozu dieser viele Baumaterialien und einen grossen Schatz zur Bestreitung der Kosten seinem Sohne Salomo hinterlassen haben soll.<note place="foot" n="2)">Gädicke, a. a. O.; Lenning, Encykl., III, S. 299 u. 301.<lb/></note> Der um das J. 1014 begonnene, in sieben Jahren vollendete und aus behauenen oder aus Quadersteinen erbaute salomonische Tempel bestand aus dem eigentlichen Tempel mit dem Allerheiligsten darin als dem Symbole der Wohnung Gottes und den beiden grossen, sich einander umschliessenden Vorhöfen, zunächst dem innern und kleineren Vorhofe für die Priester und sodann dem äussern und grössern Vorhofe für das Volk. Der ganze, mit seinen beiden Vorhöfen die Wohnung Gottes und die Wohnung des Volkes mit seinen Priestern umfassende Tempel war also gleich der frühern Stiftshütte, welche dabei wesentlich und in allen Theilen zum Vorbilde genommen worden war, das Symbol des Bundes zwischen dem einzigen und allmächtigen Jehova und seinem auserwählten Volke Israel, zwischen Gott und der (auserwählten) Menschheit, zwischen Himmel und Erde, zwischen dem Unsichtbaren und Sichtbaren; Jehova sollte </p> </div> </body> </text> </TEI> [127/0147]
behandelt, ist Keil der Tempel Salomo’s, eine archäolo gische Untersuchung, Dorpat 1839, – und Merz, Bemerkungen über den Tempel Salomo’s, im Kunstblatt für 1844 Nr. 97 – 102. Endlich ist noch zu nennen die Planographie von Jerusalem von Dr. Titus Tobler, Gotha 1857, und der Plan der Stadt Jerusalem von Van de Velde, Gotha 1858.
Das jüdische Volk hatte, wie nur Einen Gott, so auch nur Ein Gotteshaus, niemals mehrere zugleich. 1) Die sogenannte Stiftahütte war das erste, auf sie folgte der von Salomo erbaute Tempel, hierauf der Serubabel’sche und zuletzt der Herodianische Tempel. Die Stiftshütte war nur ein bewegliches Zeit, wie das aus Aegypten nach dem ihm von Jehova verhiessenen Lande der Väter ausziehende und wandernde Volk der Israeliten noch kein anderes Gotteshaus haben konnte. Salomo zuerst bauete Gott ein festes Haus, was nach der bleibenden Eroberung von fast ganz Kanaan schon König David hatte thun wollen und wozu dieser viele Baumaterialien und einen grossen Schatz zur Bestreitung der Kosten seinem Sohne Salomo hinterlassen haben soll. 2) Der um das J. 1014 begonnene, in sieben Jahren vollendete und aus behauenen oder aus Quadersteinen erbaute salomonische Tempel bestand aus dem eigentlichen Tempel mit dem Allerheiligsten darin als dem Symbole der Wohnung Gottes und den beiden grossen, sich einander umschliessenden Vorhöfen, zunächst dem innern und kleineren Vorhofe für die Priester und sodann dem äussern und grössern Vorhofe für das Volk. Der ganze, mit seinen beiden Vorhöfen die Wohnung Gottes und die Wohnung des Volkes mit seinen Priestern umfassende Tempel war also gleich der frühern Stiftshütte, welche dabei wesentlich und in allen Theilen zum Vorbilde genommen worden war, das Symbol des Bundes zwischen dem einzigen und allmächtigen Jehova und seinem auserwählten Volke Israel, zwischen Gott und der (auserwählten) Menschheit, zwischen Himmel und Erde, zwischen dem Unsichtbaren und Sichtbaren; Jehova sollte
1) Baehr, S. 1 ff.
2) Gädicke, a. a. O.; Lenning, Encykl., III, S. 299 u. 301.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |