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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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stieg z. B. weiss gekleidet, am sechsten Tage nach dem Neumonde, der bei ihnen den Monat und das Jahr anfängt, d. h. um die Weihnachtszeit der Druidenpriester auf die heilige Eiche, schnitt mit goldener Siegel (auch die goldene und die rothe Farbe sind ein Symbol der goldenen Morgenröthe, des Sonnengoldes und Lichtes und berühren sich daher mannichfach mit der weissen Farbe, namentlich erscheinen auch rothe Kleider bei Göttern und Priestern) den Mistelzweig, das Immergrün, als Symbol der nie ersterbenden Vegetationskraft, und fing ihn auf im weissen Mantel; dann erst ward das bereit gehaltene Opfer dargebracht: zwei weisse Stiere, deren Hörner noch kein Joch getragen. 1) - Die in die eleusinisehen Geheimnisse Einzuweibenden wurden in blendend weisse Kleider von Leinwand gekleidet, das Haupt mit Taxus- und Myrthenkränzen geschmückt, ähnlich den katholischen Confirmanden. Auch die Opferthiere trugen häufig solche Blumenkränze. - Bei den Pythagoreern sollen die eigentlichen Eingeweihten, die Pythagoriker, ganz weisse Mäntel oder Talare von ägyptischer Leinwand getragen haben. - Die Essäer in Syrien und die ihnen verwandten oder ganz gleichen Therapeuten in Aegypten, welche etwa 200 Jahre vor Chr. und hundert Jahre nach Chr. blühten, trugen als ihren höchsten und einzigen Schmuck ein weisses Gewand. Auch die Samariten gehen noch jetzt am Sabbathe und an Festtagen ganz weiss gekleidet in den Tempel, ähnlich wie vielfach die Christen zur Kirche. - Der Sarg der vornehmen Aegypter pflegte im alten Memphis von vier weissen Stieren und sieben weiss gekleideten Männern gezogen zu werden,2) wobei die Siebenzahl auf die von dem Verstorbenen durch die sieben Planetensphären bis zum Himmel zurückzulegende Reise, auf die sieben Stufen der Altäre und Grabdenkmale , auf die sieben Trauertage, die sieben Schritte des Maurermeisters u. s. w.3) hinweiset. Auf den Grabgemälden auf dem Deckel eines Mumiensarges in dem Antikenkabinet zu Wien, welchen Hammer in dem fünften

1) Menzel, Odin, S. 54; Simrok., Mythologie. S. 420. 390; Brosi, die Kelten, S. 102 Anm.
2) Uhlemann, drei Tage in Memphis, S. 49.
3) Alpina für 1860, S. XLII.

stieg z. B. weiss gekleidet, am sechsten Tage nach dem Neumonde, der bei ihnen den Monat und das Jahr anfängt, d. h. um die Weihnachtszeit der Druidenpriester auf die heilige Eiche, schnitt mit goldener Siegel (auch die goldene und die rothe Farbe sind ein Symbol der goldenen Morgenröthe, des Sonnengoldes und Lichtes und berühren sich daher mannichfach mit der weissen Farbe, namentlich erscheinen auch rothe Kleider bei Göttern und Priestern) den Mistelzweig, das Immergrün, als Symbol der nie ersterbenden Vegetationskraft, und fing ihn auf im weissen Mantel; dann erst ward das bereit gehaltene Opfer dargebracht: zwei weisse Stiere, deren Hörner noch kein Joch getragen. 1) – Die in die eleusinisehen Geheimnisse Einzuweibenden wurden in blendend weisse Kleider von Leinwand gekleidet, das Haupt mit Taxus- und Myrthenkränzen geschmückt, ähnlich den katholischen Confirmanden. Auch die Opferthiere trugen häufig solche Blumenkränze. – Bei den Pythagoreern sollen die eigentlichen Eingeweihten, die Pythagoriker, ganz weisse Mäntel oder Talare von ägyptischer Leinwand getragen haben. – Die Essäer in Syrien und die ihnen verwandten oder ganz gleichen Therapeuten in Aegypten, welche etwa 200 Jahre vor Chr. und hundert Jahre nach Chr. blühten, trugen als ihren höchsten und einzigen Schmuck ein weisses Gewand. Auch die Samariten gehen noch jetzt am Sabbathe und an Festtagen ganz weiss gekleidet in den Tempel, ähnlich wie vielfach die Christen zur Kirche. – Der Sarg der vornehmen Aegypter pflegte im alten Memphis von vier weissen Stieren und sieben weiss gekleideten Männern gezogen zu werden,2) wobei die Siebenzahl auf die von dem Verstorbenen durch die sieben Planetensphären bis zum Himmel zurückzulegende Reise, auf die sieben Stufen der Altäre und Grabdenkmale , auf die sieben Trauertage, die sieben Schritte des Maurermeisters u. s. w.3) hinweiset. Auf den Grabgemälden auf dem Deckel eines Mumiensarges in dem Antikenkabinet zu Wien, welchen Hammer in dem fünften

1) Menzel, Odin, S. 54; Simrok., Mythologie. S. 420. 390; Brosi, die Kelten, S. 102 Anm.
2) Uhlemann, drei Tage in Memphis, S. 49.
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 und das Jahr anfängt, d. h. um die Weihnachtszeit der Druidenpriester auf die heilige Eiche, schnitt
 mit goldener Siegel (auch die goldene und die rothe Farbe sind ein Symbol der goldenen Morgenröthe,
 des Sonnengoldes und Lichtes und berühren sich daher mannichfach mit der weissen Farbe, namentlich
 erscheinen auch rothe Kleider bei Göttern und Priestern) den Mistelzweig, das Immergrün, als Symbol
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 von Leinwand gekleidet, das Haupt mit Taxus- und Myrthenkränzen geschmückt, ähnlich den katholischen
 Confirmanden. Auch die Opferthiere trugen häufig solche Blumenkränze. &#x2013; Bei den Pythagoreern sollen
 die eigentlichen Eingeweihten, die Pythagoriker, ganz weisse Mäntel oder Talare von ägyptischer
 Leinwand getragen haben. &#x2013; Die Essäer in Syrien und die ihnen verwandten oder ganz gleichen
 Therapeuten in Aegypten, welche etwa 200 Jahre vor Chr. und hundert Jahre nach Chr. blühten, trugen
 als ihren höchsten und einzigen Schmuck ein weisses Gewand. Auch die Samariten gehen noch jetzt am
 Sabbathe und an Festtagen ganz weiss gekleidet in den Tempel, ähnlich wie vielfach die Christen zur
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[78/0094] stieg z. B. weiss gekleidet, am sechsten Tage nach dem Neumonde, der bei ihnen den Monat und das Jahr anfängt, d. h. um die Weihnachtszeit der Druidenpriester auf die heilige Eiche, schnitt mit goldener Siegel (auch die goldene und die rothe Farbe sind ein Symbol der goldenen Morgenröthe, des Sonnengoldes und Lichtes und berühren sich daher mannichfach mit der weissen Farbe, namentlich erscheinen auch rothe Kleider bei Göttern und Priestern) den Mistelzweig, das Immergrün, als Symbol der nie ersterbenden Vegetationskraft, und fing ihn auf im weissen Mantel; dann erst ward das bereit gehaltene Opfer dargebracht: zwei weisse Stiere, deren Hörner noch kein Joch getragen. 1) – Die in die eleusinisehen Geheimnisse Einzuweibenden wurden in blendend weisse Kleider von Leinwand gekleidet, das Haupt mit Taxus- und Myrthenkränzen geschmückt, ähnlich den katholischen Confirmanden. Auch die Opferthiere trugen häufig solche Blumenkränze. – Bei den Pythagoreern sollen die eigentlichen Eingeweihten, die Pythagoriker, ganz weisse Mäntel oder Talare von ägyptischer Leinwand getragen haben. – Die Essäer in Syrien und die ihnen verwandten oder ganz gleichen Therapeuten in Aegypten, welche etwa 200 Jahre vor Chr. und hundert Jahre nach Chr. blühten, trugen als ihren höchsten und einzigen Schmuck ein weisses Gewand. Auch die Samariten gehen noch jetzt am Sabbathe und an Festtagen ganz weiss gekleidet in den Tempel, ähnlich wie vielfach die Christen zur Kirche. – Der Sarg der vornehmen Aegypter pflegte im alten Memphis von vier weissen Stieren und sieben weiss gekleideten Männern gezogen zu werden, 2) wobei die Siebenzahl auf die von dem Verstorbenen durch die sieben Planetensphären bis zum Himmel zurückzulegende Reise, auf die sieben Stufen der Altäre und Grabdenkmale , auf die sieben Trauertage, die sieben Schritte des Maurermeisters u. s. w. 3) hinweiset. Auf den Grabgemälden auf dem Deckel eines Mumiensarges in dem Antikenkabinet zu Wien, welchen Hammer in dem fünften 1) Menzel, Odin, S. 54; Simrok., Mythologie. S. 420. 390; Brosi, die Kelten, S. 102 Anm. 2) Uhlemann, drei Tage in Memphis, S. 49. 3) Alpina für 1860, S. XLII.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/94>, abgerufen am 22.12.2024.