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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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"Jehovah, wer darf weilen in deinem Zelte,
Wer wohnen auf deinem heiligen Berge?"

Jehovah antwortet David in dem 15. Psalm also:

"Wer unsträflich wandelt und Gerechtigkeit übt
Und Wahrheit redet aus seinem Herzen;
Wer nicht Verläumdung trägt auf seiner Zunge,
Böses nicht dein Andern zufügt,
Und Schmähung nicht erhebt wider seinen Nächsten;
In dessen Augen verachtet der Verworfene,
Aber der die Gottesfürchtigen ehrt,
Schwört zum eig'nen Schaden, und 's nicht ändert;
Wer sein Geld nicht gibt auf Wucher,
Noch Bestechung annimmt wider den Unschuldigen.
Wer so thut, wird nimmer wanken."

Meine lieben, neu aufgenommenen Brüder! Hören Sie bei dem Eintritte in die Loge, in das Maurerleben, diese Worte Jehovah's und lassen Sie von ihnen als Ihrem guten Genius bis zum Grabe sich begleiten. Wanken Sie niemals und wandeln Sie unsträflich Ihren Weg in der Ausübung der Gerechtigkeit, der Wahrheit und der Liebe zu Gott und den Menschen. Heute an dem Tage der zurückkehrenden Sonne feiert die Christenheit das Geburtsfest Christi, des Gottes mit der siegreichen Kreuzesfahne des Lichtes und der Liebe. Die christliche Fahne des Lichtes und der Liebe werde Ihnen auf Ihrem Maurerwege vorangetragen; das Licht und die Liebe Christi sei Ihr Ziel, damit es Ihr einstiger Lohn werde; wie Christus die Sünde und den Tod überwunden hat, überwinden auch Sie. Erringen Sie sich den Himmel durch ein christliches Leben und Sterben.

Die Weihnachtsfeier bestand ursprünglich und besteht noch jetzt aus drei Festtagen, von denen der erste die irdische Geburt Christi feiert, der zweite den irdischen Tod oder die himmlische Geburt der Promärtyrers Stephanus, des Ersten, welcher durch seinen Tod dem Herrn folgte, - und der dritte den Evangelisten, "der an des Herrn Brust lag." Das Verhältniss der beiden ersten Festtage bezeichnete die alte Kirche dahin: "Heri natus est Christus in terris, ut hodie Stephanus nasceretur in coelis" (gestern ward Christus auf Erden geboren, damit heute Stephanus in dem Himmel geboren würde). Hierdurch wollte die


„Jehovah, wer darf weilen in deinem Zelte,
Wer wohnen auf deinem heiligen Berge?“

Jehovah antwortet David in dem 15. Psalm also:

„Wer unsträflich wandelt und Gerechtigkeit übt
Und Wahrheit redet aus seinem Herzen;
Wer nicht Verläumdung trägt auf seiner Zunge,
Böses nicht dein Andern zufügt,
Und Schmähung nicht erhebt wider seinen Nächsten;
In dessen Augen verachtet der Verworfene,
Aber der die Gottesfürchtigen ehrt,
Schwört zum eig’nen Schaden, und ’s nicht ändert;
Wer sein Geld nicht gibt auf Wucher,
Noch Bestechung annimmt wider den Unschuldigen.
Wer so thut, wird nimmer wanken.“

Meine lieben, neu aufgenommenen Brüder! Hören Sie bei dem Eintritte in die Loge, in das Maurerleben, diese Worte Jehovah’s und lassen Sie von ihnen als Ihrem guten Genius bis zum Grabe sich begleiten. Wanken Sie niemals und wandeln Sie unsträflich Ihren Weg in der Ausübung der Gerechtigkeit, der Wahrheit und der Liebe zu Gott und den Menschen. Heute an dem Tage der zurückkehrenden Sonne feiert die Christenheit das Geburtsfest Christi, des Gottes mit der siegreichen Kreuzesfahne des Lichtes und der Liebe. Die christliche Fahne des Lichtes und der Liebe werde Ihnen auf Ihrem Maurerwege vorangetragen; das Licht und die Liebe Christi sei Ihr Ziel, damit es Ihr einstiger Lohn werde; wie Christus die Sünde und den Tod überwunden hat, überwinden auch Sie. Erringen Sie sich den Himmel durch ein christliches Leben und Sterben.

Die Weihnachtsfeier bestand ursprünglich und besteht noch jetzt aus drei Festtagen, von denen der erste die irdische Geburt Christi feiert, der zweite den irdischen Tod oder die himmlische Geburt der Promärtyrers Stephanus, des Ersten, welcher durch seinen Tod dem Herrn folgte, - und der dritte den Evangelisten, „der an des Herrn Brust lag.“ Das Verhältniss der beiden ersten Festtage bezeichnete die alte Kirche dahin: „Heri natus est Christus in terris, ut hodie Stephanus nasceretur in coelis“ (gestern ward Christus auf Erden geboren, damit heute Stephanus in dem Himmel geboren würde). Hierdurch wollte die

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[655/0671] „Jehovah, wer darf weilen in deinem Zelte, Wer wohnen auf deinem heiligen Berge?“ Jehovah antwortet David in dem 15. Psalm also: „Wer unsträflich wandelt und Gerechtigkeit übt Und Wahrheit redet aus seinem Herzen; Wer nicht Verläumdung trägt auf seiner Zunge, Böses nicht dein Andern zufügt, Und Schmähung nicht erhebt wider seinen Nächsten; In dessen Augen verachtet der Verworfene, Aber der die Gottesfürchtigen ehrt, Schwört zum eig’nen Schaden, und ’s nicht ändert; Wer sein Geld nicht gibt auf Wucher, Noch Bestechung annimmt wider den Unschuldigen. Wer so thut, wird nimmer wanken.“ Meine lieben, neu aufgenommenen Brüder! Hören Sie bei dem Eintritte in die Loge, in das Maurerleben, diese Worte Jehovah’s und lassen Sie von ihnen als Ihrem guten Genius bis zum Grabe sich begleiten. Wanken Sie niemals und wandeln Sie unsträflich Ihren Weg in der Ausübung der Gerechtigkeit, der Wahrheit und der Liebe zu Gott und den Menschen. Heute an dem Tage der zurückkehrenden Sonne feiert die Christenheit das Geburtsfest Christi, des Gottes mit der siegreichen Kreuzesfahne des Lichtes und der Liebe. Die christliche Fahne des Lichtes und der Liebe werde Ihnen auf Ihrem Maurerwege vorangetragen; das Licht und die Liebe Christi sei Ihr Ziel, damit es Ihr einstiger Lohn werde; wie Christus die Sünde und den Tod überwunden hat, überwinden auch Sie. Erringen Sie sich den Himmel durch ein christliches Leben und Sterben. Die Weihnachtsfeier bestand ursprünglich und besteht noch jetzt aus drei Festtagen, von denen der erste die irdische Geburt Christi feiert, der zweite den irdischen Tod oder die himmlische Geburt der Promärtyrers Stephanus, des Ersten, welcher durch seinen Tod dem Herrn folgte, - und der dritte den Evangelisten, „der an des Herrn Brust lag.“ Das Verhältniss der beiden ersten Festtage bezeichnete die alte Kirche dahin: „Heri natus est Christus in terris, ut hodie Stephanus nasceretur in coelis“ (gestern ward Christus auf Erden geboren, damit heute Stephanus in dem Himmel geboren würde). Hierdurch wollte die

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 655. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/671>, abgerufen am 24.11.2024.