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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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Abhandlung des zweiten Theils über die Zusammensetzung des Körpers, wornach der Mensch eine kleine Welt ist und der Bau seines Leibes einer vortrefflichen Stadt, seine Seele aber einem Könige in der Stadt gleichet. Der Mensch sei das Buch, welches Gott mit seiner Hand geschrieben; die Menschenseele sei die Stellvertreterin Gottes auf der Erde, denn wenn der Mensch sich selbst erkenne, erkenne er auch seinen Herrn; ihm sei es möglich, zu Gott zu gelangen und in seiner Nähe zu sein. Der dritte Traktat des dritten Theils behandelt umgekehrt den Ausspruch der Weisen, dass die Welt ein grosser, guter, mit Geist und Seele begabter Körper sei, eine lebendige, ihrem Herrn gehorsame Welt. Sie schuf der erhabene Schöpfer als ein vollständiges Ganzes am Tage seiner Schöpfung und Alles in einem Himmelskreise preiset Gott. Der fünfzehnte Traktat des zweiten Theils handelt über die eigentliche Bedeutung des Todes und des Lebens, und was es bedeute, dass beide in dieser Welt des Entstehens und Vergehens sich finden. Diese Abhandlung will den Grund darstellen, warum die vernünftige Seele mit dem menschlichen Körper bis zur Zeit des Todes verbunden sei, dass der Tod gering zu schätzen und die Furcht davor fern zu halten sei; auch die Seele sicherlich nach dem Tode, der ja nur die Trennung vom Leibe und die geistige Geburt ist, fortdauere. Die sechszehnte Abhandlung des zweiten Theils fügt bei, dass die Hölle in dieser Weit des Vergehens und Bestehens, und das Paradies in der Welt der Himmelskreise und in den Weiten des Himmels sei. - Der vierte Traktat des vierten Theils handelt von der Beschaffenheit des Lebens der lautern Brüder und wie sie einer dem andern beistehen, einander wahrhaft lieben und Mitgefühl, Mitleid und Erbarmen mit einander haben sollen. Die Absicht hierbei ist, die Herzen zusammenzufügen und sie zu gegenseitigem Beistand in den Angelegenheiten des irdischen und jenseitigen Lebens zu bewegen. Ihr inniges Zusammenleben und der gegenseitige Beistand, den der mit zeitlichem Gut Gesegnete und der mit Kenntnissen Begabte sich gegenseitig leisten sollen wird in dem Bilde dargestellt, dass Zwei sich auf die Reise begeben, von denen der Eine blöde Augen und einen schwachen Körper,

Abhandlung des zweiten Theils über die Zusammensetzung des Körpers, wornach der Mensch eine kleine Welt ist und der Bau seines Leibes einer vortrefflichen Stadt, seine Seele aber einem Könige in der Stadt gleichet. Der Mensch sei das Buch, welches Gott mit seiner Hand geschrieben; die Menschenseele sei die Stellvertreterin Gottes auf der Erde, denn wenn der Mensch sich selbst erkenne, erkenne er auch seinen Herrn; ihm sei es möglich, zu Gott zu gelangen und in seiner Nähe zu sein. Der dritte Traktat des dritten Theils behandelt umgekehrt den Ausspruch der Weisen, dass die Welt ein grosser, guter, mit Geist und Seele begabter Körper sei, eine lebendige, ihrem Herrn gehorsame Welt. Sie schuf der erhabene Schöpfer als ein vollständiges Ganzes am Tage seiner Schöpfung und Alles in einem Himmelskreise preiset Gott. Der fünfzehnte Traktat des zweiten Theils handelt über die eigentliche Bedeutung des Todes und des Lebens, und was es bedeute, dass beide in dieser Welt des Entstehens und Vergehens sich finden. Diese Abhandlung will den Grund darstellen, warum die vernünftige Seele mit dem menschlichen Körper bis zur Zeit des Todes verbunden sei, dass der Tod gering zu schätzen und die Furcht davor fern zu halten sei; auch die Seele sicherlich nach dem Tode, der ja nur die Trennung vom Leibe und die geistige Geburt ist, fortdauere. Die sechszehnte Abhandlung des zweiten Theils fügt bei, dass die Hölle in dieser Weit des Vergehens und Bestehens, und das Paradies in der Welt der Himmelskreise und in den Weiten des Himmels sei. – Der vierte Traktat des vierten Theils handelt von der Beschaffenheit des Lebens der lautern Brüder und wie sie einer dem andern beistehen, einander wahrhaft lieben und Mitgefühl, Mitleid und Erbarmen mit einander haben sollen. Die Absicht hierbei ist, die Herzen zusammenzufügen und sie zu gegenseitigem Beistand in den Angelegenheiten des irdischen und jenseitigen Lebens zu bewegen. Ihr inniges Zusammenleben und der gegenseitige Beistand, den der mit zeitlichem Gut Gesegnete und der mit Kenntnissen Begabte sich gegenseitig leisten sollen wird in dem Bilde dargestellt, dass Zwei sich auf die Reise begeben, von denen der Eine blöde Augen und einen schwachen Körper,

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 welches Gott mit seiner Hand geschrieben; die Menschenseele sei die Stellvertreterin Gottes auf der
 Erde, denn wenn der Mensch sich selbst erkenne, erkenne er auch seinen Herrn; ihm sei es möglich, zu
 Gott zu gelangen und in seiner Nähe zu sein. Der dritte Traktat des dritten Theils behandelt
 umgekehrt den Ausspruch der Weisen, dass die Welt ein grosser, guter, mit Geist und Seele begabter
 Körper sei, eine lebendige, ihrem Herrn gehorsame Welt. Sie schuf der erhabene Schöpfer als ein
 vollständiges Ganzes am Tage seiner Schöpfung und Alles in einem Himmelskreise preiset Gott. Der
 fünfzehnte Traktat des zweiten Theils handelt über die eigentliche Bedeutung des Todes und des
 Lebens, und was es bedeute, dass beide in dieser Welt des Entstehens und Vergehens sich finden.
 Diese Abhandlung will den Grund darstellen, warum die vernünftige Seele mit dem menschlichen Körper
 bis zur Zeit des Todes verbunden sei, dass der Tod gering zu schätzen und die Furcht davor fern zu
 halten sei; auch die Seele sicherlich nach dem Tode, der ja nur die Trennung vom Leibe und die
 geistige Geburt ist, fortdauere. Die sechszehnte Abhandlung des zweiten Theils fügt bei, dass die
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 ist, die Herzen zusammenzufügen und sie zu gegenseitigem Beistand in den Angelegenheiten des
 irdischen und jenseitigen Lebens zu bewegen. Ihr inniges Zusammenleben und der gegenseitige
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[581/0597] Abhandlung des zweiten Theils über die Zusammensetzung des Körpers, wornach der Mensch eine kleine Welt ist und der Bau seines Leibes einer vortrefflichen Stadt, seine Seele aber einem Könige in der Stadt gleichet. Der Mensch sei das Buch, welches Gott mit seiner Hand geschrieben; die Menschenseele sei die Stellvertreterin Gottes auf der Erde, denn wenn der Mensch sich selbst erkenne, erkenne er auch seinen Herrn; ihm sei es möglich, zu Gott zu gelangen und in seiner Nähe zu sein. Der dritte Traktat des dritten Theils behandelt umgekehrt den Ausspruch der Weisen, dass die Welt ein grosser, guter, mit Geist und Seele begabter Körper sei, eine lebendige, ihrem Herrn gehorsame Welt. Sie schuf der erhabene Schöpfer als ein vollständiges Ganzes am Tage seiner Schöpfung und Alles in einem Himmelskreise preiset Gott. Der fünfzehnte Traktat des zweiten Theils handelt über die eigentliche Bedeutung des Todes und des Lebens, und was es bedeute, dass beide in dieser Welt des Entstehens und Vergehens sich finden. Diese Abhandlung will den Grund darstellen, warum die vernünftige Seele mit dem menschlichen Körper bis zur Zeit des Todes verbunden sei, dass der Tod gering zu schätzen und die Furcht davor fern zu halten sei; auch die Seele sicherlich nach dem Tode, der ja nur die Trennung vom Leibe und die geistige Geburt ist, fortdauere. Die sechszehnte Abhandlung des zweiten Theils fügt bei, dass die Hölle in dieser Weit des Vergehens und Bestehens, und das Paradies in der Welt der Himmelskreise und in den Weiten des Himmels sei. – Der vierte Traktat des vierten Theils handelt von der Beschaffenheit des Lebens der lautern Brüder und wie sie einer dem andern beistehen, einander wahrhaft lieben und Mitgefühl, Mitleid und Erbarmen mit einander haben sollen. Die Absicht hierbei ist, die Herzen zusammenzufügen und sie zu gegenseitigem Beistand in den Angelegenheiten des irdischen und jenseitigen Lebens zu bewegen. Ihr inniges Zusammenleben und der gegenseitige Beistand, den der mit zeitlichem Gut Gesegnete und der mit Kenntnissen Begabte sich gegenseitig leisten sollen wird in dem Bilde dargestellt, dass Zwei sich auf die Reise begeben, von denen der Eine blöde Augen und einen schwachen Körper,

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 581. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/597>, abgerufen am 18.05.2024.