Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.zeigt, dass die Töne und die zusammengestellten gemessenen Weisen auf die Seelen der Hörer ebenso wirken, wie die Heilmittel und Tränke, die Würzungen und Gegengaben auf den thierischen Leib. Ferner stellt sie dar, dass die sich bewegenden Himmelskreise durch ihren Umschwung, und indem sie einer den andern berühren, Töne und liebliche Weisen, gleich den Tönen der Saite einer Leyer oder Harfe, hervorbringen. Die Absicht hierbei ist, die vernünftige, engelartige Menschenseele begierig zu machen, dorthin nach dem Tode, d. i. nach der Trennung von dem Körper, aufzusteigen, denn dahin wird sie zu den Geistern der Propheten, der Aufrichtigen, der Märtyrer und der wahrhaft Erkennenden, Schauenden, Frommen sich emporheben, was auch noch in einer besondern Abhandlung (III. Theil 7) über die Heimsuchung, Auferstehung und Himmelswanderung dargethan wird. Schimmert aus allen diesen Abhandlungen die pythagoreische Philosophie unverkennbar hindurch, ist dieses noch weit mehr in der elften Abhandlung über den Sinn der Kategorien, d. i. über die Darlegung von den zehn Worten und Ausdrücken, von denen jeder einen Gattungsbegriff von den vorhandenen Dingen bezeichnet, der Fall. Die Pythagoräer, Pythagoras oder Alkmäon, hatten bereits eine unvollkommene Tafel der Kategorien, der Gegensätze, auf welche sich alle Dinge zurückführen lassen, in einer Zehnzahl aufgestellt:
Etwas Indisch2) zugleich ist dagegen z. B. die neunte 1) Hegel, Geschichte der Philosophie, I. S. 235. 2) Vergl. Alpina für 1860, S. 287.
zeigt, dass die Töne und die zusammengestellten gemessenen Weisen auf die Seelen der Hörer ebenso wirken, wie die Heilmittel und Tränke, die Würzungen und Gegengaben auf den thierischen Leib. Ferner stellt sie dar, dass die sich bewegenden Himmelskreise durch ihren Umschwung, und indem sie einer den andern berühren, Töne und liebliche Weisen, gleich den Tönen der Saite einer Leyer oder Harfe, hervorbringen. Die Absicht hierbei ist, die vernünftige, engelartige Menschenseele begierig zu machen, dorthin nach dem Tode, d. i. nach der Trennung von dem Körper, aufzusteigen, denn dahin wird sie zu den Geistern der Propheten, der Aufrichtigen, der Märtyrer und der wahrhaft Erkennenden, Schauenden, Frommen sich emporheben, was auch noch in einer besondern Abhandlung (III. Theil 7) über die Heimsuchung, Auferstehung und Himmelswanderung dargethan wird. Schimmert aus allen diesen Abhandlungen die pythagoreische Philosophie unverkennbar hindurch, ist dieses noch weit mehr in der elften Abhandlung über den Sinn der Kategorien, d. i. über die Darlegung von den zehn Worten und Ausdrücken, von denen jeder einen Gattungsbegriff von den vorhandenen Dingen bezeichnet, der Fall. Die Pythagoräer, Pythagoras oder Alkmäon, hatten bereits eine unvollkommene Tafel der Kategorien, der Gegensätze, auf welche sich alle Dinge zurückführen lassen, in einer Zehnzahl aufgestellt:
Etwas Indisch2) zugleich ist dagegen z. B. die neunte 1) Hegel, Geschichte der Philosophie, I. S. 235. 2) Vergl. Alpina für 1860, S. 287.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0596" n="580"/> zeigt, dass die Töne und die zusammengestellten gemessenen Weisen auf die Seelen der Hörer ebenso wirken, wie die Heilmittel und Tränke, die Würzungen und Gegengaben auf den thierischen Leib. Ferner stellt sie dar, dass die sich bewegenden Himmelskreise durch ihren Umschwung, und indem sie einer den andern berühren, Töne und liebliche Weisen, gleich den Tönen der Saite einer Leyer oder Harfe, hervorbringen. Die Absicht hierbei ist, die vernünftige, engelartige Menschenseele begierig zu machen, dorthin nach dem Tode, d. i. nach der Trennung von dem Körper, aufzusteigen, denn dahin wird sie zu den Geistern der Propheten, der Aufrichtigen, der Märtyrer und der wahrhaft Erkennenden, Schauenden, Frommen sich emporheben, was auch noch in einer besondern Abhandlung (III. Theil 7) über die Heimsuchung, Auferstehung und Himmelswanderung dargethan wird.</p> <p> Schimmert aus allen diesen Abhandlungen die pythagoreische Philosophie unverkennbar hindurch, ist dieses noch weit mehr in der elften Abhandlung über den Sinn der Kategorien, d. i. über die Darlegung von den zehn Worten und Ausdrücken, von denen jeder einen Gattungsbegriff von den vorhandenen Dingen bezeichnet, der Fall. Die Pythagoräer, Pythagoras oder Alkmäon, hatten bereits eine unvollkommene Tafel der Kategorien, der Gegensätze, auf welche sich alle Dinge zurückführen lassen, in einer Zehnzahl aufgestellt:</p> <cit rendition="#et"> <quote> <list> <item>1) Grenze und Unendliches;</item><lb/> <item>2) Ungerades und Gerades;</item><lb/> <item>3) Einheit und Vielheit;</item><lb/> <item>4) Rechts und Links;</item><lb/> <item>5) Männliches und Weibliches;</item><lb/> <item>6) Ruhendes und Bewegtes;</item><lb/> <item>7) Grades und Krummes;</item><lb/> <item>8) Licht und Finsterniss;</item><lb/> <item>9) Gutes und Böses;</item><lb/> <item>10) Quadrat und Parallelogramm.</item> </list> <note place="foot" n="1)">Hegel, Geschichte der Philosophie, I. S. 235.</note> </quote> </cit> <p> Etwas Indisch<note place="foot" n="2)">Vergl. Alpina für 1860, S. 287.</note> zugleich ist dagegen z. B. die neunte </p> </div> </body> </text> </TEI> [580/0596]
zeigt, dass die Töne und die zusammengestellten gemessenen Weisen auf die Seelen der Hörer ebenso wirken, wie die Heilmittel und Tränke, die Würzungen und Gegengaben auf den thierischen Leib. Ferner stellt sie dar, dass die sich bewegenden Himmelskreise durch ihren Umschwung, und indem sie einer den andern berühren, Töne und liebliche Weisen, gleich den Tönen der Saite einer Leyer oder Harfe, hervorbringen. Die Absicht hierbei ist, die vernünftige, engelartige Menschenseele begierig zu machen, dorthin nach dem Tode, d. i. nach der Trennung von dem Körper, aufzusteigen, denn dahin wird sie zu den Geistern der Propheten, der Aufrichtigen, der Märtyrer und der wahrhaft Erkennenden, Schauenden, Frommen sich emporheben, was auch noch in einer besondern Abhandlung (III. Theil 7) über die Heimsuchung, Auferstehung und Himmelswanderung dargethan wird.
Schimmert aus allen diesen Abhandlungen die pythagoreische Philosophie unverkennbar hindurch, ist dieses noch weit mehr in der elften Abhandlung über den Sinn der Kategorien, d. i. über die Darlegung von den zehn Worten und Ausdrücken, von denen jeder einen Gattungsbegriff von den vorhandenen Dingen bezeichnet, der Fall. Die Pythagoräer, Pythagoras oder Alkmäon, hatten bereits eine unvollkommene Tafel der Kategorien, der Gegensätze, auf welche sich alle Dinge zurückführen lassen, in einer Zehnzahl aufgestellt:
1) Grenze und Unendliches;
2) Ungerades und Gerades;
3) Einheit und Vielheit;
4) Rechts und Links;
5) Männliches und Weibliches;
6) Ruhendes und Bewegtes;
7) Grades und Krummes;
8) Licht und Finsterniss;
9) Gutes und Böses;
10) Quadrat und Parallelogramm.
1) Etwas Indisch 2) zugleich ist dagegen z. B. die neunte
1) Hegel, Geschichte der Philosophie, I. S. 235.
2) Vergl. Alpina für 1860, S. 287.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |