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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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der Verfasser hat noch andere Resultate auf diesem Wege aufgefunden und hält es allerdings für gut und nothwendig, diese (wenigstens gegenwärtig) noch zu verschweigen." - Wenn Lippert bei gesunden Sinnen ist und schreibt, rückt er mit seinen Entdeckungen heraus, denn er darf beruhigt sein, dass er die Menschheit nicht gefährdet. Hätte er den Schleier von dem Bilde der Isis zu Sais wirklich gehoben, wäre er verstummt gleich jenem Jünglinge, der ihn gehoben hatte. Wenn nicht Alles täuscht, ist Lippert ein durch die französischen Gaukeleien der ägyptischen Maurerei (des von dem berüchtigten Cagliostro erfundenen rite de Misraim ou d' Egypte1) mit ihren neunzig Graden Betrogener, der die mit schwerem Gelde bezahlten Lügen für theure Wahrheiten hält. Meine Vermuthung, dass dem gutgläubigen Deutschen nur ein grosser Pariser Bär aufgebunden worden sei, stütze ich neben Anderem besonders auf nachfolgende, S. 54 des Essener-Meisters vorkommende Aeusserung: "Schon Pythagoras besass Kunde und selbst einige Kenntnisse von der Sprache der Geisterwelt (so nennt Lippert die missverstandene Zahlensymbolik), die er wahrscheinlich aus derselben Quelle geschöpft hatte, woraus die Essener sie erhalten hatten, nämlich: von den ägyptischen Priestern des höchsten Grades. - Aber seine Kenntnisse von dieser Geistersprache sind sehr unvollständig, weil er die Bedingungen zur Erlangung der letzten und höchsten Weihen jener Priester zu erfüllen nicht vermochte. Denn diese Bedingungen bestanden darin, dass er sich, wie Jene, ganz von der Aussenwelt zurückziehen und bei ihnen im Innern ihrer Tempel einzig und allein dem Erforschen höherer Wahrheit und Weisheit sich hätte widmen müssen, ohne sein Wissen jemals praktisch anwenden zu dürfen, - was aber seinen Planen durchaus entgegen war. - Doch erhielt er bekanntlich sehr hohe Weihen und brachte in Folge derselben grosse und tiefe Kenntnisse von jenen Priestern zurück, und unter diesen waren wahrscheinlich auch diejenigen, aus welchen er - aber mit vielen eigenen Zusätzen vermischt - sein ge-

1) Kauffmann et Cherpin, histoire philosophique de la Franc-Maconnerie, pag. 479 ff.

der Verfasser hat noch andere Resultate auf diesem Wege aufgefunden und hält es allerdings für gut und nothwendig, diese (wenigstens gegenwärtig) noch zu verschweigen.“ – Wenn Lippert bei gesunden Sinnen ist und schreibt, rückt er mit seinen Entdeckungen heraus, denn er darf beruhigt sein, dass er die Menschheit nicht gefährdet. Hätte er den Schleier von dem Bilde der Isis zu Sais wirklich gehoben, wäre er verstummt gleich jenem Jünglinge, der ihn gehoben hatte. Wenn nicht Alles täuscht, ist Lippert ein durch die französischen Gaukeleien der ägyptischen Maurerei (des von dem berüchtigten Cagliostro erfundenen rite de Misraim ou d’ Égypte1) mit ihren neunzig Graden Betrogener, der die mit schwerem Gelde bezahlten Lügen für theure Wahrheiten hält. Meine Vermuthung, dass dem gutgläubigen Deutschen nur ein grosser Pariser Bär aufgebunden worden sei, stütze ich neben Anderem besonders auf nachfolgende, S. 54 des Essener-Meisters vorkommende Aeusserung: „Schon Pythagoras besass Kunde und selbst einige Kenntnisse von der Sprache der Geisterwelt (so nennt Lippert die missverstandene Zahlensymbolik), die er wahrscheinlich aus derselben Quelle geschöpft hatte, woraus die Essener sie erhalten hatten, nämlich: von den ägyptischen Priestern des höchsten Grades. – Aber seine Kenntnisse von dieser Geistersprache sind sehr unvollständig, weil er die Bedingungen zur Erlangung der letzten und höchsten Weihen jener Priester zu erfüllen nicht vermochte. Denn diese Bedingungen bestanden darin, dass er sich, wie Jene, ganz von der Aussenwelt zurückziehen und bei ihnen im Innern ihrer Tempel einzig und allein dem Erforschen höherer Wahrheit und Weisheit sich hätte widmen müssen, ohne sein Wissen jemals praktisch anwenden zu dürfen, – was aber seinen Planen durchaus entgegen war. – Doch erhielt er bekanntlich sehr hohe Weihen und brachte in Folge derselben grosse und tiefe Kenntnisse von jenen Priestern zurück, und unter diesen waren wahrscheinlich auch diejenigen, aus welchen er – aber mit vielen eigenen Zusätzen vermischt – sein ge-

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 Essener-Meisters vorkommende Aeusserung: &#x201E;Schon Pythagoras besass Kunde und selbst einige Kenntnisse
 von der Sprache der Geisterwelt (so nennt Lippert die missverstandene Zahlensymbolik), die er
 wahrscheinlich aus derselben Quelle geschöpft hatte, woraus die Essener sie erhalten hatten,
 nämlich: von den ägyptischen Priestern des höchsten Grades. &#x2013; Aber seine Kenntnisse von dieser
 Geistersprache sind sehr unvollständig, weil er die Bedingungen zur Erlangung der letzten und
 höchsten Weihen jener Priester zu erfüllen nicht vermochte. Denn diese Bedingungen bestanden darin,
 dass er sich, wie Jene, ganz von der Aussenwelt zurückziehen und bei ihnen im Innern ihrer Tempel
 einzig und allein dem Erforschen höherer Wahrheit und Weisheit sich hätte widmen müssen, ohne sein
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[550/0566] der Verfasser hat noch andere Resultate auf diesem Wege aufgefunden und hält es allerdings für gut und nothwendig, diese (wenigstens gegenwärtig) noch zu verschweigen.“ – Wenn Lippert bei gesunden Sinnen ist und schreibt, rückt er mit seinen Entdeckungen heraus, denn er darf beruhigt sein, dass er die Menschheit nicht gefährdet. Hätte er den Schleier von dem Bilde der Isis zu Sais wirklich gehoben, wäre er verstummt gleich jenem Jünglinge, der ihn gehoben hatte. Wenn nicht Alles täuscht, ist Lippert ein durch die französischen Gaukeleien der ägyptischen Maurerei (des von dem berüchtigten Cagliostro erfundenen rite de Misraim ou d’ Égypte 1) mit ihren neunzig Graden Betrogener, der die mit schwerem Gelde bezahlten Lügen für theure Wahrheiten hält. Meine Vermuthung, dass dem gutgläubigen Deutschen nur ein grosser Pariser Bär aufgebunden worden sei, stütze ich neben Anderem besonders auf nachfolgende, S. 54 des Essener-Meisters vorkommende Aeusserung: „Schon Pythagoras besass Kunde und selbst einige Kenntnisse von der Sprache der Geisterwelt (so nennt Lippert die missverstandene Zahlensymbolik), die er wahrscheinlich aus derselben Quelle geschöpft hatte, woraus die Essener sie erhalten hatten, nämlich: von den ägyptischen Priestern des höchsten Grades. – Aber seine Kenntnisse von dieser Geistersprache sind sehr unvollständig, weil er die Bedingungen zur Erlangung der letzten und höchsten Weihen jener Priester zu erfüllen nicht vermochte. Denn diese Bedingungen bestanden darin, dass er sich, wie Jene, ganz von der Aussenwelt zurückziehen und bei ihnen im Innern ihrer Tempel einzig und allein dem Erforschen höherer Wahrheit und Weisheit sich hätte widmen müssen, ohne sein Wissen jemals praktisch anwenden zu dürfen, – was aber seinen Planen durchaus entgegen war. – Doch erhielt er bekanntlich sehr hohe Weihen und brachte in Folge derselben grosse und tiefe Kenntnisse von jenen Priestern zurück, und unter diesen waren wahrscheinlich auch diejenigen, aus welchen er – aber mit vielen eigenen Zusätzen vermischt – sein ge- 1) Kauffmann et Cherpin, histoire philosophique de la Franc-Maçonnerie, pag. 479 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/566>, abgerufen am 22.11.2024.