Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.oder den ganz ausgezeichneten Artikel von Mossdorf über die Essäer in Lennings Encyklopädie berücksichtigt hätte, würde er nicht geschwärmt haben. Mit Leutbechers Skizze1) ist gleichzeitig und in nächster Nähe von ihm erschienen: "Jesus, der Essener-Meister, dargestellt nach dem Traumgesichte seiner Mutter Maria bei Matth. 4, 1-11 (gewöhnlich die Versuchung Jesu in der Wüste genannt) und dies Traumgesicht aus seiner Bildersprache in die gewöhnliche Begriffssprache frei übertragen und durch Anmerkungen erläutert, Nürnberg 1857, von Lippert." Diesem Buch vorausgesandt hatte Lippert ein anderes im J. 1856 unter dem Titel: "Sulamith, die verstossene Gemahlin Salomo's (nach dem sog. hohen Liede) seit 2800 Jahren zum ersten Mal aus seiner Traumbilder-Sprache in die gewöhnliche Begriffs-Sprache frei übertragen und seinem Inhalt und Sinn gemäss erklärt." Lippert hat, wie er in der Vorrede zum Essener-Meister erzählt, es zur Aufgabe seines Lebens gemacht und seit länger als 50 Jahren daran gearbeitet, den Bilderschleier aufzuheben, der seit Jahrtausenden die Mythen aller Religionen und aller Völker der Erde von Hesiod und Moses an bis auf Mahommed und Smith (den Normonenpriester) entweder entstellt oder doch in mystisches Dunkel gehüllt hat. Er glaubt nun sein Ziel im Wesentlichen erreicht zu haben und legt der Welt als Proben seiner errungenen Erfolge, - seiner Entdeckungen unter dem gehobenen Schleier die beiden Schriften oder Schriftchen vor. Dabei legt sich der gewissenhafte Verfasser selbst die Frage vor: sind diese Sätze für die moralische Entwicklung der Menschheit auf ihrer gegenwärtigen Bildungsstufe nicht etwa gefährlich - "Selbst Jesus forderte in einem solchen Falle zur Verschweigung der Wahrheit mit den Worten auf: "Ich hätte euch noch Vieles zu sagen, aber ihr könnt es nicht tragen." - Auch 1) Das hier über Br. Leutbecher gefällte Urtheil
müssen wir leider im Wesentlichen auch ausdehnen auf seine neueste Abhandlung über die Einweihung in
die indischen Mysterien in Nro. 44 ff. der Bauhütte für 1860. Hier wird z. B. gesagt: "Der Tempel
Salomo's, von Phöniciern erbaut, hatte seinen ganzen kosmischen Apparat, Sonnenwagen und
Sonnenrossse," von welchen wohl bis jetzt bei dem salomonischen Tempel Niemand gehört und gewusst
hat.
oder den ganz ausgezeichneten Artikel von Mossdorf über die Essäer in Lennings Encyklopädie berücksichtigt hätte, würde er nicht geschwärmt haben. Mit Leutbechers Skizze1) ist gleichzeitig und in nächster Nähe von ihm erschienen: „Jesus, der Essener-Meister, dargestellt nach dem Traumgesichte seiner Mutter Maria bei Matth. 4, 1-11 (gewöhnlich die Versuchung Jesu in der Wüste genannt) und dies Traumgesicht aus seiner Bildersprache in die gewöhnliche Begriffssprache frei übertragen und durch Anmerkungen erläutert, Nürnberg 1857, von Lippert.“ Diesem Buch vorausgesandt hatte Lippert ein anderes im J. 1856 unter dem Titel: „Sulamith, die verstossene Gemahlin Salomo’s (nach dem sog. hohen Liede) seit 2800 Jahren zum ersten Mal aus seiner Traumbilder-Sprache in die gewöhnliche Begriffs-Sprache frei übertragen und seinem Inhalt und Sinn gemäss erklärt.“ Lippert hat, wie er in der Vorrede zum Essener-Meister erzählt, es zur Aufgabe seines Lebens gemacht und seit länger als 50 Jahren daran gearbeitet, den Bilderschleier aufzuheben, der seit Jahrtausenden die Mythen aller Religionen und aller Völker der Erde von Hesiod und Moses an bis auf Mahommed und Smith (den Normonenpriester) entweder entstellt oder doch in mystisches Dunkel gehüllt hat. Er glaubt nun sein Ziel im Wesentlichen erreicht zu haben und legt der Welt als Proben seiner errungenen Erfolge, – seiner Entdeckungen unter dem gehobenen Schleier die beiden Schriften oder Schriftchen vor. Dabei legt sich der gewissenhafte Verfasser selbst die Frage vor: sind diese Sätze für die moralische Entwicklung der Menschheit auf ihrer gegenwärtigen Bildungsstufe nicht etwa gefährlich – „Selbst Jesus forderte in einem solchen Falle zur Verschweigung der Wahrheit mit den Worten auf: „Ich hätte euch noch Vieles zu sagen, aber ihr könnt es nicht tragen.“ – Auch 1) Das hier über Br. Leutbecher gefällte Urtheil
müssen wir leider im Wesentlichen auch ausdehnen auf seine neueste Abhandlung über die Einweihung in
die indischen Mysterien in Nro. 44 ff. der Bauhütte für 1860. Hier wird z. B. gesagt: „Der Tempel
Salomo’s, von Phöniciern erbaut, hatte seinen ganzen kosmischen Apparat, Sonnenwagen und
Sonnenrossse,“ von welchen wohl bis jetzt bei dem salomonischen Tempel Niemand gehört und gewusst
hat.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0565" n="549"/> oder den ganz ausgezeichneten Artikel von Mossdorf über die Essäer in Lennings Encyklopädie berücksichtigt hätte, würde er nicht geschwärmt haben. Mit Leutbechers Skizze<note place="foot" n="1)">Das hier über Br. Leutbecher gefällte Urtheil müssen wir leider im Wesentlichen auch ausdehnen auf seine neueste Abhandlung über die Einweihung in die indischen Mysterien in Nro. 44 ff. der Bauhütte für 1860. Hier wird z. B. gesagt: „Der Tempel Salomo’s, von Phöniciern erbaut, hatte seinen ganzen kosmischen Apparat, Sonnenwagen und Sonnenrossse,“ von welchen wohl bis jetzt bei dem salomonischen Tempel Niemand gehört und gewusst hat. </note> ist gleichzeitig und in nächster Nähe von ihm erschienen: „Jesus, der Essener-Meister, dargestellt nach dem Traumgesichte seiner Mutter Maria bei Matth. 4, 1-11 (gewöhnlich die Versuchung Jesu in der Wüste genannt) und dies Traumgesicht aus seiner Bildersprache in die gewöhnliche Begriffssprache frei übertragen und durch Anmerkungen erläutert, Nürnberg 1857, von Lippert.“ Diesem Buch vorausgesandt hatte Lippert ein anderes im J. 1856 unter dem Titel: „Sulamith, die verstossene Gemahlin Salomo’s (nach dem sog. hohen Liede) seit 2800 Jahren zum ersten Mal aus seiner Traumbilder-Sprache in die gewöhnliche Begriffs-Sprache frei übertragen und seinem Inhalt und Sinn gemäss erklärt.“ Lippert hat, wie er in der Vorrede zum Essener-Meister erzählt, es zur Aufgabe seines Lebens gemacht und seit länger als 50 Jahren daran gearbeitet, den Bilderschleier aufzuheben, der seit Jahrtausenden die Mythen aller Religionen und aller Völker der Erde von Hesiod und Moses an bis auf Mahommed und Smith (den Normonenpriester) entweder entstellt oder doch in mystisches Dunkel gehüllt hat. Er glaubt nun sein Ziel im Wesentlichen erreicht zu haben und legt der Welt als Proben seiner errungenen Erfolge, – seiner Entdeckungen unter dem gehobenen Schleier die beiden Schriften oder Schriftchen vor. Dabei legt sich der gewissenhafte Verfasser selbst die Frage vor: sind diese Sätze für die moralische Entwicklung der Menschheit auf ihrer gegenwärtigen Bildungsstufe nicht etwa gefährlich – „Selbst Jesus forderte in einem solchen Falle zur Verschweigung der Wahrheit mit den Worten auf: „Ich hätte euch noch Vieles zu sagen, aber ihr könnt es nicht tragen.“ – Auch </p> </div> </body> </text> </TEI> [549/0565]
oder den ganz ausgezeichneten Artikel von Mossdorf über die Essäer in Lennings Encyklopädie berücksichtigt hätte, würde er nicht geschwärmt haben. Mit Leutbechers Skizze 1) ist gleichzeitig und in nächster Nähe von ihm erschienen: „Jesus, der Essener-Meister, dargestellt nach dem Traumgesichte seiner Mutter Maria bei Matth. 4, 1-11 (gewöhnlich die Versuchung Jesu in der Wüste genannt) und dies Traumgesicht aus seiner Bildersprache in die gewöhnliche Begriffssprache frei übertragen und durch Anmerkungen erläutert, Nürnberg 1857, von Lippert.“ Diesem Buch vorausgesandt hatte Lippert ein anderes im J. 1856 unter dem Titel: „Sulamith, die verstossene Gemahlin Salomo’s (nach dem sog. hohen Liede) seit 2800 Jahren zum ersten Mal aus seiner Traumbilder-Sprache in die gewöhnliche Begriffs-Sprache frei übertragen und seinem Inhalt und Sinn gemäss erklärt.“ Lippert hat, wie er in der Vorrede zum Essener-Meister erzählt, es zur Aufgabe seines Lebens gemacht und seit länger als 50 Jahren daran gearbeitet, den Bilderschleier aufzuheben, der seit Jahrtausenden die Mythen aller Religionen und aller Völker der Erde von Hesiod und Moses an bis auf Mahommed und Smith (den Normonenpriester) entweder entstellt oder doch in mystisches Dunkel gehüllt hat. Er glaubt nun sein Ziel im Wesentlichen erreicht zu haben und legt der Welt als Proben seiner errungenen Erfolge, – seiner Entdeckungen unter dem gehobenen Schleier die beiden Schriften oder Schriftchen vor. Dabei legt sich der gewissenhafte Verfasser selbst die Frage vor: sind diese Sätze für die moralische Entwicklung der Menschheit auf ihrer gegenwärtigen Bildungsstufe nicht etwa gefährlich – „Selbst Jesus forderte in einem solchen Falle zur Verschweigung der Wahrheit mit den Worten auf: „Ich hätte euch noch Vieles zu sagen, aber ihr könnt es nicht tragen.“ – Auch
1) Das hier über Br. Leutbecher gefällte Urtheil müssen wir leider im Wesentlichen auch ausdehnen auf seine neueste Abhandlung über die Einweihung in die indischen Mysterien in Nro. 44 ff. der Bauhütte für 1860. Hier wird z. B. gesagt: „Der Tempel Salomo’s, von Phöniciern erbaut, hatte seinen ganzen kosmischen Apparat, Sonnenwagen und Sonnenrossse,“ von welchen wohl bis jetzt bei dem salomonischen Tempel Niemand gehört und gewusst hat.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |