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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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Die [fremdsprachliches Material] der Griechen sind die varvara der Inder oder des Sanskritvolkes und bezeichneten ursprünglich die Krausgelockten, die barbarischen und niedrigsten Kasten, die ursprünglichen Bewohner Indiens. Mit Hinsicht auf die Uebereinstimmung der Etymologie und Bedeutung des griechischen [fremdsprachliches Material] mit dem sanskritischen varvara folgert Benfey in Erschs und Grubers Encyklopädie, Sect. II., Thl. XVII. S. 10, mit Grund, dass die Griechen dieses Wort aus ihrem asiatischen Sitze, nach Benfey wahrscheinlich in der Gegend des Manasa sarovara, jetzt Mapangsee gewöhnlich genannt, und nördlich von Ramaun und den Himalayathälern gelegen, - mit nach Europa gebracht haben. Aus diesem Volksnamen des alten Zendvolkes, welchem das Nichtiranische, anairya entgegengesetzt war, sind die Arier und das heutige Iran hervorgegangen. Nach Spiegel, Avesta, I. S. 5, kommt Arya in der Sanskritsprache von der Wurzel ri, woher das lat. ire, gehen, und bezeichnet wohl ursprünglich: "den zu Besuchenden, den Lehrer." Spiegel hat diese Ableitung und Begriffsbestimmung des Wortes Arya von Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 5, Anm. 4 aufgenommen, jedoch erklärt Lassen die Begriffsbestimmung für unsicher. Indien selbst heisst Arjavata, Arjavarta, in buddhistischen Schriften Arjadeca, das Land, der Bezirk der Arja oder der ehrwürdigen Männer, der Leute von gutem Geschlecht, wie sich eben die Inder als Beobachter eines heilig gehaltenen, religiösen und bürgerlichen Gesetzes, als Angehörige des indischen Staates, im Gegensatze zu den MIek'ha oder den Barbaren und Verächtern des heiligen Gesetzes nennen. Auch die Sprachen werden bei den Indern in Arja und MIek'ha unterschieden. Arjavata ist also das heilige, das rechtgläubige, das gesetzliche, das brahmanische Land, das Land Gottes, wie Israel das auserwählte Volk Gottes ist. Nach Herodots Zeugniss, VII 61, nannten sich die Meder ursprünglich [fremdsprachliches Material] und die Perser [fremdsprachliches Material], also gleich den Indern.1) Im Vendidad, Farg. I. 6, wird das von Ahura-mazda zuerst geschaffene beste Land der guten

1) Lassen, a. a. O., I. S. 6. Anm. 3; Pott in der Zeitschrift d. d. m. Gesellschaft, XIII. S. 374.

Die [fremdsprachliches Material] der Griechen sind die varvara der Inder oder des Sanskritvolkes und bezeichneten ursprünglich die Krausgelockten, die barbarischen und niedrigsten Kasten, die ursprünglichen Bewohner Indiens. Mit Hinsicht auf die Uebereinstimmung der Etymologie und Bedeutung des griechischen [fremdsprachliches Material] mit dem sanskritischen varvara folgert Benfey in Erschs und Grubers Encyklopädie, Sect. II., Thl. XVII. S. 10, mit Grund, dass die Griechen dieses Wort aus ihrem asiatischen Sitze, nach Benfey wahrscheinlich in der Gegend des Mânasa sarôvara, jetzt Mapangsee gewöhnlich genannt, und nördlich von Ramaun und den Himalayathälern gelegen, – mit nach Europa gebracht haben. Aus diesem Volksnamen des alten Zendvolkes, welchem das Nichtiranische, anairya entgegengesetzt war, sind die Arier und das heutige Iran hervorgegangen. Nach Spiegel, Avesta, I. S. 5, kommt Arya in der Sanskritsprache von der Wurzel ri, woher das lat. ire, gehen, und bezeichnet wohl ursprünglich: „den zu Besuchenden, den Lehrer.“ Spiegel hat diese Ableitung und Begriffsbestimmung des Wortes Arya von Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 5, Anm. 4 aufgenommen, jedoch erklärt Lassen die Begriffsbestimmung für unsicher. Indien selbst heisst Arjâvata, Arjavarta, in buddhistischen Schriften Arjadêca, das Land, der Bezirk der Arja oder der ehrwürdigen Männer, der Leute von gutem Geschlecht, wie sich eben die Inder als Beobachter eines heilig gehaltenen, religiösen und bürgerlichen Gesetzes, als Angehörige des indischen Staates, im Gegensatze zu den MIêk’ha oder den Barbaren und Verächtern des heiligen Gesetzes nennen. Auch die Sprachen werden bei den Indern in Arja und MIêk’ha unterschieden. Arjâvata ist also das heilige, das rechtgläubige, das gesetzliche, das brahmanische Land, das Land Gottes, wie Israel das auserwählte Volk Gottes ist. Nach Herodots Zeugniss, VII 61, nannten sich die Meder ursprünglich [fremdsprachliches Material] und die Perser [fremdsprachliches Material], also gleich den Indern.1) Im Vendidad, Farg. I. 6, wird das von Ahura-mazda zuerst geschaffene beste Land der guten

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[521/0537] Die _ der Griechen sind die varvara der Inder oder des Sanskritvolkes und bezeichneten ursprünglich die Krausgelockten, die barbarischen und niedrigsten Kasten, die ursprünglichen Bewohner Indiens. Mit Hinsicht auf die Uebereinstimmung der Etymologie und Bedeutung des griechischen _ mit dem sanskritischen varvara folgert Benfey in Erschs und Grubers Encyklopädie, Sect. II., Thl. XVII. S. 10, mit Grund, dass die Griechen dieses Wort aus ihrem asiatischen Sitze, nach Benfey wahrscheinlich in der Gegend des Mânasa sarôvara, jetzt Mapangsee gewöhnlich genannt, und nördlich von Ramaun und den Himalayathälern gelegen, – mit nach Europa gebracht haben. Aus diesem Volksnamen des alten Zendvolkes, welchem das Nichtiranische, anairya entgegengesetzt war, sind die Arier und das heutige Iran hervorgegangen. Nach Spiegel, Avesta, I. S. 5, kommt Arya in der Sanskritsprache von der Wurzel ri, woher das lat. ire, gehen, und bezeichnet wohl ursprünglich: „den zu Besuchenden, den Lehrer.“ Spiegel hat diese Ableitung und Begriffsbestimmung des Wortes Arya von Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 5, Anm. 4 aufgenommen, jedoch erklärt Lassen die Begriffsbestimmung für unsicher. Indien selbst heisst Arjâvata, Arjavarta, in buddhistischen Schriften Arjadêca, das Land, der Bezirk der Arja oder der ehrwürdigen Männer, der Leute von gutem Geschlecht, wie sich eben die Inder als Beobachter eines heilig gehaltenen, religiösen und bürgerlichen Gesetzes, als Angehörige des indischen Staates, im Gegensatze zu den MIêk’ha oder den Barbaren und Verächtern des heiligen Gesetzes nennen. Auch die Sprachen werden bei den Indern in Arja und MIêk’ha unterschieden. Arjâvata ist also das heilige, das rechtgläubige, das gesetzliche, das brahmanische Land, das Land Gottes, wie Israel das auserwählte Volk Gottes ist. Nach Herodots Zeugniss, VII 61, nannten sich die Meder ursprünglich _ und die Perser _ , also gleich den Indern. 1) Im Vendidad, Farg. I. 6, wird das von Ahura-mazda zuerst geschaffene beste Land der guten 1) Lassen, a. a. O., I. S. 6. Anm. 3; Pott in der Zeitschrift d. d. m. Gesellschaft, XIII. S. 374.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 521. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/537>, abgerufen am 22.11.2024.