Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.nach Hause sendet: Ite missa est!, ist dem Heidenthum, den griechischen Opfergebräuchen entlehnt und nachgeahmt, gleichsam mir die lateinische Uebersetzung des griechischen Textes. Gleichmässig verhält es sich mit der Formel: deus vobiscum.1) Die katholischen Kirchen haben gewöhnlich drei Altäre, einen Hauptaltar und zwei Nebenaltäre, und ebenso pflegt der katholische Priester bei der Feier der Messe zwei Messdiener zu haben, so dass wieder drei Personen entstehen. Bei den Etruskern waren für eine ordentliche Stadt drei Tempel erforderlich, nämlich des Jupiter, der Juno und der Minerva. Den obern Göttern der Römer sind drei Altäre geweiht, um welche die Opferthiere dreimal herumgeführt wurden. - Den indischen drei Thoren der Hölle ist sodann wieder bei den Maurern entgegengesetzt das Symbol der Jakobsleiter mit den drei Sprossen des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung, auf welchen drei Sprossen der Maurer zu dem Himmel emporzusteigen hofft. Buddha steigt auf einer dreisprossigen Leiter aus dem Himmel des Indra zur Erde nieder.2) - Der Parse muss ein jedes Stück Holz, womit er das beständig zu unterhaltende heilige Feuer nährt, zuvor dreimal betrachten, ob nicht Haare oder andere Unreinigkeiten daran kleben.3) - Dreimal drei oder neun Tage dauerten die im Herbste gefeierten eleusinischen Feste der Demeter oder Ceres; nach den Mysterien zu Andania zu urtheilen, scheinen die Eleusinien auch drei Grade gehabt zu haben, wovon die [fremdsprachliches Material] Erzgeweihten, den höchsten Grad bildeten.4) Beim Schwören pflegten die Griechen häufig drei Götter als rächende Zeugen für den Fall des Meineides anzurufen.5) Die Schüler des Pythagoras schwuren bei ihrem Meister, dem Erfinder der Vierzahl, die der ewigen Natur Quelle und Wurzel enthalte.6) Wie bei den Griechen stehend und mit zum Himmel erhobenen Händen, und Blicken gebetet wurde, so wurde, 1) Lasaulx, a. a. O., S. 275, Anm.
296. 2) Köppen, Religion des Buddha, S. 528. 3) 4) Sauppe, die Mysterieninschrift zu Andania, S. 52. 5) Lasaulx,
a. a. O., S. 181. 6) Lasaulx, a. a.
O., S. 183.
nach Hause sendet: Ite missa est!, ist dem Heidenthum, den griechischen Opfergebräuchen entlehnt und nachgeahmt, gleichsam mir die lateinische Uebersetzung des griechischen Textes. Gleichmässig verhält es sich mit der Formel: deus vobiscum.1) Die katholischen Kirchen haben gewöhnlich drei Altäre, einen Hauptaltar und zwei Nebenaltäre, und ebenso pflegt der katholische Priester bei der Feier der Messe zwei Messdiener zu haben, so dass wieder drei Personen entstehen. Bei den Etruskern waren für eine ordentliche Stadt drei Tempel erforderlich, nämlich des Jupiter, der Juno und der Minerva. Den obern Göttern der Römer sind drei Altäre geweiht, um welche die Opferthiere dreimal herumgeführt wurden. – Den indischen drei Thoren der Hölle ist sodann wieder bei den Maurern entgegengesetzt das Symbol der Jakobsleiter mit den drei Sprossen des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung, auf welchen drei Sprossen der Maurer zu dem Himmel emporzusteigen hofft. Buddha steigt auf einer dreisprossigen Leiter aus dem Himmel des Indra zur Erde nieder.2) – Der Parse muss ein jedes Stück Holz, womit er das beständig zu unterhaltende heilige Feuer nährt, zuvor dreimal betrachten, ob nicht Haare oder andere Unreinigkeiten daran kleben.3) – Dreimal drei oder neun Tage dauerten die im Herbste gefeierten eleusinischen Feste der Demeter oder Ceres; nach den Mysterien zu Andania zu urtheilen, scheinen die Eleusinien auch drei Grade gehabt zu haben, wovon die [fremdsprachliches Material] Erzgeweihten, den höchsten Grad bildeten.4) Beim Schwören pflegten die Griechen häufig drei Götter als rächende Zeugen für den Fall des Meineides anzurufen.5) Die Schüler des Pythagoras schwuren bei ihrem Meister, dem Erfinder der Vierzahl, die der ewigen Natur Quelle und Wurzel enthalte.6) Wie bei den Griechen stehend und mit zum Himmel erhobenen Händen, und Blicken gebetet wurde, so wurde, 1) Lasaulx, a. a. O., S. 275, Anm.
296. 2) Köppen, Religion des Buddha, S. 528. 3) 4) Sauppe, die Mysterieninschrift zu Andania, S. 52. 5) Lasaulx,
a. a. O., S. 181. 6) Lasaulx, a. a.
O., S. 183.
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nach Hause sendet: Ite missa est!, ist dem Heidenthum, den griechischen Opfergebräuchen entlehnt und nachgeahmt, gleichsam mir die lateinische Uebersetzung des griechischen Textes. Gleichmässig verhält es sich mit der Formel: deus vobiscum. 1) Die katholischen Kirchen haben gewöhnlich drei Altäre, einen Hauptaltar und zwei Nebenaltäre, und ebenso pflegt der katholische Priester bei der Feier der Messe zwei Messdiener zu haben, so dass wieder drei Personen entstehen. Bei den Etruskern waren für eine ordentliche Stadt drei Tempel erforderlich, nämlich des Jupiter, der Juno und der Minerva. Den obern Göttern der Römer sind drei Altäre geweiht, um welche die Opferthiere dreimal herumgeführt wurden. – Den indischen drei Thoren der Hölle ist sodann wieder bei den Maurern entgegengesetzt das Symbol der Jakobsleiter mit den drei Sprossen des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung, auf welchen drei Sprossen der Maurer zu dem Himmel emporzusteigen hofft. Buddha steigt auf einer dreisprossigen Leiter aus dem Himmel des Indra zur Erde nieder. 2) – Der Parse muss ein jedes Stück Holz, womit er das beständig zu unterhaltende heilige Feuer nährt, zuvor dreimal betrachten, ob nicht Haare oder andere Unreinigkeiten daran kleben. 3) – Dreimal drei oder neun Tage dauerten die im Herbste gefeierten eleusinischen Feste der Demeter oder Ceres; nach den Mysterien zu Andania zu urtheilen, scheinen die Eleusinien auch drei Grade gehabt zu haben, wovon die _ Erzgeweihten, den höchsten Grad bildeten. 4) Beim Schwören pflegten die Griechen häufig drei Götter als rächende Zeugen für den Fall des Meineides anzurufen. 5) Die Schüler des Pythagoras schwuren bei ihrem Meister, dem Erfinder der Vierzahl, die der ewigen Natur Quelle und Wurzel enthalte. 6) Wie bei den Griechen stehend und mit zum Himmel erhobenen Händen, und Blicken gebetet wurde, so wurde,
1) Lasaulx, a. a. O., S. 275, Anm. 296.
2) Köppen, Religion des Buddha, S. 528.
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4) Sauppe, die Mysterieninschrift zu Andania, S. 52.
5) Lasaulx, a. a. O., S. 181.
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/494>, abgerufen am 16.07.2024. |