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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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mir: Du sollst über diese Gebeine weissagen und zu ihnen sprechen: Ihr dürren Gebeine, höret das Wort des Herrn! Also spricht der Herr zu diesen Gebeinen: nehmet wahr, ich will einen Geist in euch bringen, dass ihr lebendig werden sollet. Ich will euch Adern geben und Fleisch wachsen lassen, und euch mit einer Haut überziehen und einen Geist euch geben, dass ihr lebendig werden, und wissen sollet, dass ich der Herr sei. Da weissagte ich, wie mir befohlen war, und indem ich weissagete, erhob sich ein Getöse; und siehe, ein Geräusch, und je eines der Beine nahete sich zu dem andern. Und ich sah, und siehe, sie hatten Adern, und wuchs Fleisch an ihnen; und er überzog sie oben mit Haut; aber es war kein Geist in ihnen. Da sprach er zu mir: Du Menschensohn, weissage gegen den Geist, weissage und sprich zu dem Geist: Also spricht der Herr: O Geist, komme von den vier Winden, und hauche diese Erschlagenen an, dass sie lebendig werden! Also weissagete ich, wie mir befohlen wurde. Da kam der Geist in sie, und sie wurden lebendig, und stellten sich auf ihre Füsse, eine überaus grosse Menge. Die Wiederbelebten waren das ganze Haus Israel, welches der Herr aus den zerstreuten Landen unter den Heiden wieder auferwecken und in ihr Land zurückführen wollte, damit sie dort ein Volk unter einem einzigen Könige und nicht mehr zwei Völker in zwei Reichen, Juda und Israel, sein sollten, ohne allen Götzendienst und nur den Dienst des Ewigen übend; David sollte ihr ewiger König werden und sie alle sollten einen einzigen Hirten haben; der Ewige wollte den Bund des ewigen Friedens mit ihnen aufrichten und als ihr Gott in seinem Heiligthume in Ewigkeit wohnen; die Heiden sollen erfahren, dass der Ewige der Herr sei, welcher Israel heiliget, wenn seine Heiligkeit in Ewigkeit unter ihnen sein wird." Also selbst am Tage der Wiederauferstehung der Todten sollte das vereinigte israelitische Volk das auserwählte Volk Gottes sein und mit seinem Gotte unter dem wiedererstandenen Könige David in Neu-Jerusalem wohnen.

Im Evangelium Matthäi sind besonders die Kap. 24 u. 25 zu beachten, worin ganz nach den parsischen Vorstellungen

mir: Du sollst über diese Gebeine weissagen und zu ihnen sprechen: Ihr dürren Gebeine, höret das Wort des Herrn! Also spricht der Herr zu diesen Gebeinen: nehmet wahr, ich will einen Geist in euch bringen, dass ihr lebendig werden sollet. Ich will euch Adern geben und Fleisch wachsen lassen, und euch mit einer Haut überziehen und einen Geist euch geben, dass ihr lebendig werden, und wissen sollet, dass ich der Herr sei. Da weissagte ich, wie mir befohlen war, und indem ich weissagete, erhob sich ein Getöse; und siehe, ein Geräusch, und je eines der Beine nahete sich zu dem andern. Und ich sah, und siehe, sie hatten Adern, und wuchs Fleisch an ihnen; und er überzog sie oben mit Haut; aber es war kein Geist in ihnen. Da sprach er zu mir: Du Menschensohn, weissage gegen den Geist, weissage und sprich zu dem Geist: Also spricht der Herr: O Geist, komme von den vier Winden, und hauche diese Erschlagenen an, dass sie lebendig werden! Also weissagete ich, wie mir befohlen wurde. Da kam der Geist in sie, und sie wurden lebendig, und stellten sich auf ihre Füsse, eine überaus grosse Menge. Die Wiederbelebten waren das ganze Haus Israel, welches der Herr aus den zerstreuten Landen unter den Heiden wieder auferwecken und in ihr Land zurückführen wollte, damit sie dort ein Volk unter einem einzigen Könige und nicht mehr zwei Völker in zwei Reichen, Juda und Israel, sein sollten, ohne allen Götzendienst und nur den Dienst des Ewigen übend; David sollte ihr ewiger König werden und sie alle sollten einen einzigen Hirten haben; der Ewige wollte den Bund des ewigen Friedens mit ihnen aufrichten und als ihr Gott in seinem Heiligthume in Ewigkeit wohnen; die Heiden sollen erfahren, dass der Ewige der Herr sei, welcher Israel heiliget, wenn seine Heiligkeit in Ewigkeit unter ihnen sein wird.“ Also selbst am Tage der Wiederauferstehung der Todten sollte das vereinigte israelitische Volk das auserwählte Volk Gottes sein und mit seinem Gotte unter dem wiedererstandenen Könige David in Neu-Jerusalem wohnen.

Im Evangelium Matthäi sind besonders die Kap. 24 u. 25 zu beachten, worin ganz nach den parsischen Vorstellungen

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 sollst über diese Gebeine weissagen und zu ihnen sprechen: Ihr dürren Gebeine, höret das Wort des
 Herrn! Also spricht der Herr zu diesen Gebeinen: nehmet wahr, ich will einen Geist in euch bringen,
 dass ihr lebendig werden sollet. Ich will euch Adern geben und Fleisch wachsen lassen, und euch mit
 einer Haut überziehen und einen Geist euch geben, dass ihr lebendig werden, und wissen sollet, dass
 ich der Herr sei. Da weissagte ich, wie mir befohlen war, und indem ich weissagete, erhob sich ein
 Getöse; und siehe, ein Geräusch, und je eines der Beine nahete sich zu dem andern. Und ich sah, und
 siehe, sie hatten Adern, und wuchs Fleisch an ihnen; und er überzog sie oben mit Haut; aber es war
 kein Geist in ihnen. Da sprach er zu mir: Du Menschensohn, weissage gegen den Geist, weissage und
 sprich zu dem Geist: Also spricht der Herr: O Geist, komme von den vier Winden, und hauche diese
 Erschlagenen an, dass sie lebendig werden! Also weissagete ich, wie mir befohlen wurde. Da kam der
 Geist in sie, und sie wurden lebendig, und stellten sich auf ihre Füsse, eine überaus grosse Menge.
 Die Wiederbelebten waren das ganze Haus Israel, welches der Herr aus den zerstreuten Landen unter
 den Heiden wieder auferwecken und in ihr Land zurückführen wollte, damit sie dort ein Volk unter
 einem einzigen Könige und nicht mehr zwei Völker in zwei Reichen, Juda und Israel, sein sollten,
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 und sie alle sollten einen einzigen Hirten haben; der Ewige wollte den Bund des ewigen Friedens mit
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[466/0482] mir: Du sollst über diese Gebeine weissagen und zu ihnen sprechen: Ihr dürren Gebeine, höret das Wort des Herrn! Also spricht der Herr zu diesen Gebeinen: nehmet wahr, ich will einen Geist in euch bringen, dass ihr lebendig werden sollet. Ich will euch Adern geben und Fleisch wachsen lassen, und euch mit einer Haut überziehen und einen Geist euch geben, dass ihr lebendig werden, und wissen sollet, dass ich der Herr sei. Da weissagte ich, wie mir befohlen war, und indem ich weissagete, erhob sich ein Getöse; und siehe, ein Geräusch, und je eines der Beine nahete sich zu dem andern. Und ich sah, und siehe, sie hatten Adern, und wuchs Fleisch an ihnen; und er überzog sie oben mit Haut; aber es war kein Geist in ihnen. Da sprach er zu mir: Du Menschensohn, weissage gegen den Geist, weissage und sprich zu dem Geist: Also spricht der Herr: O Geist, komme von den vier Winden, und hauche diese Erschlagenen an, dass sie lebendig werden! Also weissagete ich, wie mir befohlen wurde. Da kam der Geist in sie, und sie wurden lebendig, und stellten sich auf ihre Füsse, eine überaus grosse Menge. Die Wiederbelebten waren das ganze Haus Israel, welches der Herr aus den zerstreuten Landen unter den Heiden wieder auferwecken und in ihr Land zurückführen wollte, damit sie dort ein Volk unter einem einzigen Könige und nicht mehr zwei Völker in zwei Reichen, Juda und Israel, sein sollten, ohne allen Götzendienst und nur den Dienst des Ewigen übend; David sollte ihr ewiger König werden und sie alle sollten einen einzigen Hirten haben; der Ewige wollte den Bund des ewigen Friedens mit ihnen aufrichten und als ihr Gott in seinem Heiligthume in Ewigkeit wohnen; die Heiden sollen erfahren, dass der Ewige der Herr sei, welcher Israel heiliget, wenn seine Heiligkeit in Ewigkeit unter ihnen sein wird.“ Also selbst am Tage der Wiederauferstehung der Todten sollte das vereinigte israelitische Volk das auserwählte Volk Gottes sein und mit seinem Gotte unter dem wiedererstandenen Könige David in Neu-Jerusalem wohnen. Im Evangelium Matthäi sind besonders die Kap. 24 u. 25 zu beachten, worin ganz nach den parsischen Vorstellungen

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/482>, abgerufen am 22.11.2024.