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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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admoneatur animus, ad naturarn excellentiorem. se convertere , i. e. ad deum." Lucians Griechen grüssen beim Aufstehen die Sonne mit einer Kusshand und Tertullian schreibt an Christen: sed plerique vestrum, adfeetatione aliquando et coelestia adorandi, ad solis ortum labia vibrate. 1)

Ueber die Beerdigung der Todten verordnet schon der Vendidad VI, 105 u. 106: "Können es die Mazdayacna, so sollen sie ihn auf Stein Mörtel oder Teppich legen. Wenn sie es nicht können, so sollen sie ihn auf seinem eigenen Bette und seiner eigenen Matte, dem Lichte ausgesetzt, gegen die Sonne schauend auf die Erde niederlegen." - Die mit den alten Parsen zusammenhängenden und noch heute bestehenden Jezidis oder Teufelsanbeter bei Mosul im alten Assyrien richten gleichfalls ihre Todten nach Osten, wie sie auch, nach Osten gewandt, beten.2) Auch die Leichen deutscher Heiden, welche ausgegraben wurden, lagen mit dem Gesichte nach Osten gewandt;3) ebenso verhält es sich mit den in der Schweiz ausgegrabenen keltischen Leichen.4) Die Todten sollten, wenigstens nach dem parsischen Glauben, dem grossen Auferstehungsmorgen, dem ewigen Lichte entgegenschlafen. Haug bei Bunsen, Aegyptens Stelle, Va S. 108, glaubt aus verschiedenen, sehr gewichtigen Gründen, dass die Abfassung der Urschrift des Vendidad in die Zeit vor der Eroberung Baktriens durch die Assyrier, welche ungefähr 1200 vor Chr. erfolgte, gesetzt werden könne. Indem die Verstorbenen in den ewigen Osten eingehen, kehren dieselben nur dahin zurück, woher sie gekommen, denn namentlich nach dem indischen Glauben wohnen die Seelen der Frommen im Osten bei dem rothen Indra, bis sie in einen Körper zur Erde herabsteigen.5) Auch die Urbewohner Amerika's, bei denen der Sonnencultus vor-

1) Welker, griech. Götterlehre, I. S. 413.
2) Meissner, Layard's populärer Bericht über die Ausgrabungen zu Niniveh, Leipzig 1852, S. 130 unten.
3) Menzel, Odin, S. 120.
4) Vergl. z. B. Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. III. (1845-47), S. 66 u. Bd. VIII. (1853), S. 111 oben.
5) Ersch und Gruber, Encyklopädie, Sect. II. Bd. XVII. S. 180 b.

admoneatur animus, ad naturarn excellentiorem. se convertere , i. e. ad deum.“ Lucians Griechen grüssen beim Aufstehen die Sonne mit einer Kusshand und Tertullian schreibt an Christen: sed plerique vestrum, adfeetatione aliquando et coelestia adorandi, ad solis ortum labia vibrate. 1)

Ueber die Beerdigung der Todten verordnet schon der Vendidad VI, 105 u. 106: „Können es die Mazdayacna, so sollen sie ihn auf Stein Mörtel oder Teppich legen. Wenn sie es nicht können, so sollen sie ihn auf seinem eigenen Bette und seiner eigenen Matte, dem Lichte ausgesetzt, gegen die Sonne schauend auf die Erde niederlegen.“ – Die mit den alten Parsen zusammenhängenden und noch heute bestehenden Jezidis oder Teufelsanbeter bei Mosul im alten Assyrien richten gleichfalls ihre Todten nach Osten, wie sie auch, nach Osten gewandt, beten.2) Auch die Leichen deutscher Heiden, welche ausgegraben wurden, lagen mit dem Gesichte nach Osten gewandt;3) ebenso verhält es sich mit den in der Schweiz ausgegrabenen keltischen Leichen.4) Die Todten sollten, wenigstens nach dem parsischen Glauben, dem grossen Auferstehungsmorgen, dem ewigen Lichte entgegenschlafen. Haug bei Bunsen, Aegyptens Stelle, Va S. 108, glaubt aus verschiedenen, sehr gewichtigen Gründen, dass die Abfassung der Urschrift des Vendidad in die Zeit vor der Eroberung Baktriens durch die Assyrier, welche ungefähr 1200 vor Chr. erfolgte, gesetzt werden könne. Indem die Verstorbenen in den ewigen Osten eingehen, kehren dieselben nur dahin zurück, woher sie gekommen, denn namentlich nach dem indischen Glauben wohnen die Seelen der Frommen im Osten bei dem rothen Indra, bis sie in einen Körper zur Erde herabsteigen.5) Auch die Urbewohner Amerika’s, bei denen der Sonnencultus vor-

1) Welker, griech. Götterlehre, I. S. 413.
2) Meissner, Layard’s populärer Bericht über die Ausgrabungen zu Niniveh, Leipzig 1852, S. 130 unten.
3) Menzel, Odin, S. 120.
4) Vergl. z. B. Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. III. (1845-47), S. 66 u. Bd. VIII. (1853), S. 111 oben.
5) Ersch und Gruber, Encyklopädie, Sect. II. Bd. XVII. S. 180 b.
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 oben.</note> Die Todten sollten, wenigstens nach dem parsischen Glauben, dem grossen
 Auferstehungsmorgen, dem ewigen Lichte entgegenschlafen. Haug bei Bunsen, Aegyptens Stelle, Va S.
 108, glaubt aus verschiedenen, sehr gewichtigen Gründen, dass die Abfassung der Urschrift des
 Vendidad in die Zeit vor der Eroberung Baktriens durch die Assyrier, welche ungefähr 1200 vor Chr.
 erfolgte, gesetzt werden könne. Indem die Verstorbenen in den ewigen Osten eingehen, kehren
 dieselben nur dahin zurück, woher sie gekommen, denn namentlich nach dem indischen Glauben wohnen
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 herabsteigen.<note place="foot" n="5)">Ersch und Gruber, Encyklopädie, Sect. II. Bd. XVII. S. 180
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[414/0430] admoneatur animus, ad naturarn excellentiorem. se convertere , i. e. ad deum.“ Lucians Griechen grüssen beim Aufstehen die Sonne mit einer Kusshand und Tertullian schreibt an Christen: sed plerique vestrum, adfeetatione aliquando et coelestia adorandi, ad solis ortum labia vibrate. 1) Ueber die Beerdigung der Todten verordnet schon der Vendidad VI, 105 u. 106: „Können es die Mazdayacna, so sollen sie ihn auf Stein Mörtel oder Teppich legen. Wenn sie es nicht können, so sollen sie ihn auf seinem eigenen Bette und seiner eigenen Matte, dem Lichte ausgesetzt, gegen die Sonne schauend auf die Erde niederlegen.“ – Die mit den alten Parsen zusammenhängenden und noch heute bestehenden Jezidis oder Teufelsanbeter bei Mosul im alten Assyrien richten gleichfalls ihre Todten nach Osten, wie sie auch, nach Osten gewandt, beten. 2) Auch die Leichen deutscher Heiden, welche ausgegraben wurden, lagen mit dem Gesichte nach Osten gewandt; 3) ebenso verhält es sich mit den in der Schweiz ausgegrabenen keltischen Leichen. 4) Die Todten sollten, wenigstens nach dem parsischen Glauben, dem grossen Auferstehungsmorgen, dem ewigen Lichte entgegenschlafen. Haug bei Bunsen, Aegyptens Stelle, Va S. 108, glaubt aus verschiedenen, sehr gewichtigen Gründen, dass die Abfassung der Urschrift des Vendidad in die Zeit vor der Eroberung Baktriens durch die Assyrier, welche ungefähr 1200 vor Chr. erfolgte, gesetzt werden könne. Indem die Verstorbenen in den ewigen Osten eingehen, kehren dieselben nur dahin zurück, woher sie gekommen, denn namentlich nach dem indischen Glauben wohnen die Seelen der Frommen im Osten bei dem rothen Indra, bis sie in einen Körper zur Erde herabsteigen. 5) Auch die Urbewohner Amerika’s, bei denen der Sonnencultus vor- 1) Welker, griech. Götterlehre, I. S. 413. 2) Meissner, Layard’s populärer Bericht über die Ausgrabungen zu Niniveh, Leipzig 1852, S. 130 unten. 3) Menzel, Odin, S. 120. 4) Vergl. z. B. Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. III. (1845-47), S. 66 u. Bd. VIII. (1853), S. 111 oben. 5) Ersch und Gruber, Encyklopädie, Sect. II. Bd. XVII. S. 180 b.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/430>, abgerufen am 22.11.2024.