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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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Freiheit und das Wissen um dieselbe anhebt, - bei denen der Mensch von den Banden der äussern Natur sich losmacht, und sich selbst als Herr und Richter seines Denkens und Handelns setzt, - die die menschliche Freiheit und das menschliche Selbstbewusstsein zu empfangen und weiter zu tragen vermögen. Wie die Quelle nicht der Strom selbst, doch in ihm enthalten ist, umfasst die heutige Menschheit und begreift in sich, was die Menschen und die Völker, vor ihr jemals wahrhaft Menschliches und Geistiges besassen; das Letztere muss in jener noch aufzufinden, aus der Gegenwart die Vergangenheit erkennbar sein und umgekehrt.

Die symbolische Maurerei, welche wir jetzt lehren und üben, ist unzweifelhaft in den christlich-germanischen Ländern, besonders in England und Deutschland entstanden, d. h. ist eine der frühesten und reinsten Schöpfungen des Christenthums bei den Germanen, wesshalb das Wesen und die Geschichte des germanischen Christenthums zugleich das Wesen und die Geschichte der Maurerei mit in sich schliesst. Der. neue Grundgedanke des Christenthums, dessen weltgeschichtliche Bedeutung besteht in seiner Vorstellung oder Lehre von Gott als dem einzigen Gotte, welcher das Weltall, Himmel und Erde und den Menschen nach Sich geschaffen hat, - der alle Menschen und alle Völker als seine Geschöpfe und Ebenbilder mit derselben Liebe und Güte umfasst, - welcher die höchste Vollkommenheit und Gerechtigkeit ist, und daher das Gute belohnt und das Böse bestraft. Diese Idee des Einen allmächtigen und allweisen, allgerechten und allgütigen Gottes und der Gleichheit aller Menschen und Völker vor ihm, durch ihn und mit ihm konnte die schwach und alt gewordene römische Welt mit ihrem Glauben an die menschenähnlich fühlenden und handelnden Götter und mit ihrem ungleichen Rechte für die Menschen und Völker, mit ihrer Sklaverei nicht mehr aufnehmen und fortpflanzen; die rohen und kräftigen Germanen, die Deutschen, wurden die weltgeschichtlichen Pfleger, Verbreiter und Hüter jener Idee, weil in ihrem angestammten Freiheitssinne und nach uralter Sitte sie für Alle dieselbe Freiheit und dasselbe Recht forderten. Mit Staunen und Bewunderung beugt sich

Freiheit und das Wissen um dieselbe anhebt, – bei denen der Mensch von den Banden der äussern Natur sich losmacht, und sich selbst als Herr und Richter seines Denkens und Handelns setzt, – die die menschliche Freiheit und das menschliche Selbstbewusstsein zu empfangen und weiter zu tragen vermögen. Wie die Quelle nicht der Strom selbst, doch in ihm enthalten ist, umfasst die heutige Menschheit und begreift in sich, was die Menschen und die Völker, vor ihr jemals wahrhaft Menschliches und Geistiges besassen; das Letztere muss in jener noch aufzufinden, aus der Gegenwart die Vergangenheit erkennbar sein und umgekehrt.

Die symbolische Maurerei, welche wir jetzt lehren und üben, ist unzweifelhaft in den christlich-germanischen Ländern, besonders in England und Deutschland entstanden, d. h. ist eine der frühesten und reinsten Schöpfungen des Christenthums bei den Germanen, wesshalb das Wesen und die Geschichte des germanischen Christenthums zugleich das Wesen und die Geschichte der Maurerei mit in sich schliesst. Der. neue Grundgedanke des Christenthums, dessen weltgeschichtliche Bedeutung besteht in seiner Vorstellung oder Lehre von Gott als dem einzigen Gotte, welcher das Weltall, Himmel und Erde und den Menschen nach Sich geschaffen hat, – der alle Menschen und alle Völker als seine Geschöpfe und Ebenbilder mit derselben Liebe und Güte umfasst, – welcher die höchste Vollkommenheit und Gerechtigkeit ist, und daher das Gute belohnt und das Böse bestraft. Diese Idee des Einen allmächtigen und allweisen, allgerechten und allgütigen Gottes und der Gleichheit aller Menschen und Völker vor ihm, durch ihn und mit ihm konnte die schwach und alt gewordene römische Welt mit ihrem Glauben an die menschenähnlich fühlenden und handelnden Götter und mit ihrem ungleichen Rechte für die Menschen und Völker, mit ihrer Sklaverei nicht mehr aufnehmen und fortpflanzen; die rohen und kräftigen Germanen, die Deutschen, wurden die weltgeschichtlichen Pfleger, Verbreiter und Hüter jener Idee, weil in ihrem angestammten Freiheitssinne und nach uralter Sitte sie für Alle dieselbe Freiheit und dasselbe Recht forderten. Mit Staunen und Bewunderung beugt sich

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 Menschen und Völker vor ihm, durch ihn und mit ihm konnte die schwach und alt gewordene römische
 Welt mit ihrem Glauben an die menschenähnlich fühlenden und handelnden Götter und mit ihrem
 ungleichen Rechte für die Menschen und Völker, mit ihrer Sklaverei nicht mehr aufnehmen und
 fortpflanzen; die rohen und kräftigen Germanen, die Deutschen, wurden die weltgeschichtlichen
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[350/0366] Freiheit und das Wissen um dieselbe anhebt, – bei denen der Mensch von den Banden der äussern Natur sich losmacht, und sich selbst als Herr und Richter seines Denkens und Handelns setzt, – die die menschliche Freiheit und das menschliche Selbstbewusstsein zu empfangen und weiter zu tragen vermögen. Wie die Quelle nicht der Strom selbst, doch in ihm enthalten ist, umfasst die heutige Menschheit und begreift in sich, was die Menschen und die Völker, vor ihr jemals wahrhaft Menschliches und Geistiges besassen; das Letztere muss in jener noch aufzufinden, aus der Gegenwart die Vergangenheit erkennbar sein und umgekehrt. Die symbolische Maurerei, welche wir jetzt lehren und üben, ist unzweifelhaft in den christlich-germanischen Ländern, besonders in England und Deutschland entstanden, d. h. ist eine der frühesten und reinsten Schöpfungen des Christenthums bei den Germanen, wesshalb das Wesen und die Geschichte des germanischen Christenthums zugleich das Wesen und die Geschichte der Maurerei mit in sich schliesst. Der. neue Grundgedanke des Christenthums, dessen weltgeschichtliche Bedeutung besteht in seiner Vorstellung oder Lehre von Gott als dem einzigen Gotte, welcher das Weltall, Himmel und Erde und den Menschen nach Sich geschaffen hat, – der alle Menschen und alle Völker als seine Geschöpfe und Ebenbilder mit derselben Liebe und Güte umfasst, – welcher die höchste Vollkommenheit und Gerechtigkeit ist, und daher das Gute belohnt und das Böse bestraft. Diese Idee des Einen allmächtigen und allweisen, allgerechten und allgütigen Gottes und der Gleichheit aller Menschen und Völker vor ihm, durch ihn und mit ihm konnte die schwach und alt gewordene römische Welt mit ihrem Glauben an die menschenähnlich fühlenden und handelnden Götter und mit ihrem ungleichen Rechte für die Menschen und Völker, mit ihrer Sklaverei nicht mehr aufnehmen und fortpflanzen; die rohen und kräftigen Germanen, die Deutschen, wurden die weltgeschichtlichen Pfleger, Verbreiter und Hüter jener Idee, weil in ihrem angestammten Freiheitssinne und nach uralter Sitte sie für Alle dieselbe Freiheit und dasselbe Recht forderten. Mit Staunen und Bewunderung beugt sich

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/366>, abgerufen am 22.11.2024.