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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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höchsten himmlischen Wesens, das heilige Feuer, wurde dann bei den Persern zum Symbole des Höchsten auf Erden, des Königs, des Fürsten gemacht und ihm in der Art vorausgetragen, wie das Licht noch heute in der katholischen Kirche vor dem Priester oder vor dem Sanctissimum, und bei den Maurern vor dem Meister vom Stuhl und vor dem Grossmeister vorausgetragen wird. Diesem persischen Gebrauche war es auch nachgeahmt, dass bei den Römern seit der Zeit der Antonine vor dem Kaiser und vor der Kaiserin, wenn sie öffentlich erschienen, ein Feuer vorausgetragen wurde. In Fortsetzung derselben Symbolik hatte in den persischen Kriegslagern das Zelt des Königs seinen Platz auf der Ostseite derselben, weil der Osten der Wohnsitz der himmlischen und der irdischen Götter war.1) In der Inschrift von Bisitun nennt Dareios die sechs Stammhäupter (er selbst war als das siebente Oberhaupt der Pasargaden), welche ihm zum Throne verhalfen, die Lichter" des Reichs.2) - Der Name Pharao, welchen die ägyptischen Könige gemeinschaftlich führen, bezeichnet gleichfalls die Sonne, das Erhabene. In Inschriften heissen die ägyptischen Könige Sonne, Söhne der Sonne. Endlich sind auch die reichen und langen, die goldenen Haare der Licht- und Sonnengötter ein sehr oft vorkommendes Lichtsymbol, indem die Haare nur die Sonnenstrahlen, die Sonnenkraft bezeichnen. Die 7 Haarlocken, welche Delila dem Sonnengotte Simson abschneidet und raubt,3) nehmen ihm daher seine Kraft und Riesenstärke. Sobald die Haare auf dem Haupte des seiner Augen beraubten Simson wieder wachsen, erlangt er auch seine Stärke wieder und reisst in dem Hause der um ihn frohlockenden Philister die beiden es tragenden Säulen ein, dass er sterbend mehr Philister tödtete, als in seinem Leben. Bei den Indern werden Civa und Krischna ebenfalls die Gelockten, die Lockigen genannt. Auch der

1) Dunker, a. a. O., II. S. 458 (der ersten Ausgabe).
2) Dunker, a. a. O., Il. S. 470 (der zweiten Ausgabe, wie sonst immer).
3) Buch der Richter, Kap. 16.

höchsten himmlischen Wesens, das heilige Feuer, wurde dann bei den Persern zum Symbole des Höchsten auf Erden, des Königs, des Fürsten gemacht und ihm in der Art vorausgetragen, wie das Licht noch heute in der katholischen Kirche vor dem Priester oder vor dem Sanctissimum, und bei den Maurern vor dem Meister vom Stuhl und vor dem Grossmeister vorausgetragen wird. Diesem persischen Gebrauche war es auch nachgeahmt, dass bei den Römern seit der Zeit der Antonine vor dem Kaiser und vor der Kaiserin, wenn sie öffentlich erschienen, ein Feuer vorausgetragen wurde. In Fortsetzung derselben Symbolik hatte in den persischen Kriegslagern das Zelt des Königs seinen Platz auf der Ostseite derselben, weil der Osten der Wohnsitz der himmlischen und der irdischen Götter war.1) In der Inschrift von Bisitun nennt Dareios die sechs Stammhäupter (er selbst war als das siebente Oberhaupt der Pasargaden), welche ihm zum Throne verhalfen, die Lichter“ des Reichs.2) – Der Name Pharao, welchen die ägyptischen Könige gemeinschaftlich führen, bezeichnet gleichfalls die Sonne, das Erhabene. In Inschriften heissen die ägyptischen Könige Sonne, Söhne der Sonne. Endlich sind auch die reichen und langen, die goldenen Haare der Licht- und Sonnengötter ein sehr oft vorkommendes Lichtsymbol, indem die Haare nur die Sonnenstrahlen, die Sonnenkraft bezeichnen. Die 7 Haarlocken, welche Delila dem Sonnengotte Simson abschneidet und raubt,3) nehmen ihm daher seine Kraft und Riesenstärke. Sobald die Haare auf dem Haupte des seiner Augen beraubten Simson wieder wachsen, erlangt er auch seine Stärke wieder und reisst in dem Hause der um ihn frohlockenden Philister die beiden es tragenden Säulen ein, dass er sterbend mehr Philister tödtete, als in seinem Leben. Bei den Indern werden Çiva und Krischna ebenfalls die Gelockten, die Lockigen genannt. Auch der

1) Dunker, a. a. O., II. S. 458 (der ersten Ausgabe).
2) Dunker, a. a. O., Il. S. 470 (der zweiten Ausgabe, wie sonst immer).
3) Buch der Richter, Kap. 16.
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 vor dem Sanctissimum, und bei den Maurern vor dem Meister vom Stuhl und vor dem Grossmeister
 vorausgetragen wird. Diesem persischen Gebrauche war es auch nachgeahmt, dass bei den Römern seit
 der Zeit der Antonine vor dem Kaiser und vor der Kaiserin, wenn sie öffentlich erschienen, ein Feuer
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[261/0277] höchsten himmlischen Wesens, das heilige Feuer, wurde dann bei den Persern zum Symbole des Höchsten auf Erden, des Königs, des Fürsten gemacht und ihm in der Art vorausgetragen, wie das Licht noch heute in der katholischen Kirche vor dem Priester oder vor dem Sanctissimum, und bei den Maurern vor dem Meister vom Stuhl und vor dem Grossmeister vorausgetragen wird. Diesem persischen Gebrauche war es auch nachgeahmt, dass bei den Römern seit der Zeit der Antonine vor dem Kaiser und vor der Kaiserin, wenn sie öffentlich erschienen, ein Feuer vorausgetragen wurde. In Fortsetzung derselben Symbolik hatte in den persischen Kriegslagern das Zelt des Königs seinen Platz auf der Ostseite derselben, weil der Osten der Wohnsitz der himmlischen und der irdischen Götter war. 1) In der Inschrift von Bisitun nennt Dareios die sechs Stammhäupter (er selbst war als das siebente Oberhaupt der Pasargaden), welche ihm zum Throne verhalfen, die Lichter“ des Reichs. 2) – Der Name Pharao, welchen die ägyptischen Könige gemeinschaftlich führen, bezeichnet gleichfalls die Sonne, das Erhabene. In Inschriften heissen die ägyptischen Könige Sonne, Söhne der Sonne. Endlich sind auch die reichen und langen, die goldenen Haare der Licht- und Sonnengötter ein sehr oft vorkommendes Lichtsymbol, indem die Haare nur die Sonnenstrahlen, die Sonnenkraft bezeichnen. Die 7 Haarlocken, welche Delila dem Sonnengotte Simson abschneidet und raubt, 3) nehmen ihm daher seine Kraft und Riesenstärke. Sobald die Haare auf dem Haupte des seiner Augen beraubten Simson wieder wachsen, erlangt er auch seine Stärke wieder und reisst in dem Hause der um ihn frohlockenden Philister die beiden es tragenden Säulen ein, dass er sterbend mehr Philister tödtete, als in seinem Leben. Bei den Indern werden Çiva und Krischna ebenfalls die Gelockten, die Lockigen genannt. Auch der 1) Dunker, a. a. O., II. S. 458 (der ersten Ausgabe). 2) Dunker, a. a. O., Il. S. 470 (der zweiten Ausgabe, wie sonst immer). 3) Buch der Richter, Kap. 16.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/277>, abgerufen am 23.11.2024.