Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.sonne, Johannes dem Täufer.1) In den bildlichen Darstellungen der byzantinischen Kirche tragen Christus, die Apostel und die übrigen Heiligen vorzugsweise die weisse Kleidung,2) wie auch bei den Katholiken die Maria, die Himmelskönigin. Bei den feierlichen Prozessionen der Katholiken wird an vielen Orten bei der Jugend eine rothe Fahne vorgetragen zum Zeichen der Kindheit und der Liebe, der jugendlichen Morgenröthe; eine blaue Fahne bei den Männern als Symbol der Beständigkeit, der Treue und des festen oder männlichen Sinnes, und eine weisse bei den Frauen zum Zeichen der Sittsamkeit und Reinheit. Den Maurern ist die weisse Farbe das Symbol ihres Glaubens und Suchens des irdischen und himmlischen Lichtes, die blaue das Symbol des allumfassenden blauen Himmelsäthers und der allumfassenden Gottes- und Menschenliebe, die rothe Farbe aber, welche gewöhnlich mit Grün vereint wird, das Symbol des dereinst anbrechenden Morgens der Unsterblichkeit, des ewigen Lebens. Der goldene Strahlenkranz als Lichtsymbol wurde schon besprochen. Auch gehört hierher die Tonsur der Priester, wie diese vorzüglich bei den Buddhisten in Asien gebräuchlich und von ihnen auf die katholischen Geistlichen übergegangen ist. Die Tonsur ist gleichfalls ein Lichtsymbol, das Symbol des Sonnenkreises oder der Sonnenscheibe, und durch dieselbe wird der Priester ein dem Lichte, dem Gotte Geweihter, wie der Maurer durch die weisse Schürze und das Schwert die gleiche Weihe erhält. Auch wird die Sonne selbst vielfach in den Religionen wie in der Maurerei als Symbol des Lichtes und Gottes, besonders als das Auge der göttlichen Vorsehung und Allwissenheit angewandt und getragen. Das Wappen der persischen Könige war eine Sonne, und ihr Banner war blau, roth und gold.3) Auch nennt sich bei den Persern der König selbst die Sonne, das Licht, wie Cyrus, im Zend Khoro, die Sonne bedeuten soll.4) Das Symbol des 1) Creuzer, Symbolik, I. S. 129. 2) Schnaase, Gesch. der bildenden
Künste, Bd. Ill. S. 188. 3) Kruger, Gesch. der Assyrier und Iranier, S. 45. 4) Movers, die Phönicier, I. S. 228; Heeren, Ideen, I. S, 449.
sonne, Johannes dem Täufer.1) In den bildlichen Darstellungen der byzantinischen Kirche tragen Christus, die Apostel und die übrigen Heiligen vorzugsweise die weisse Kleidung,2) wie auch bei den Katholiken die Maria, die Himmelskönigin. Bei den feierlichen Prozessionen der Katholiken wird an vielen Orten bei der Jugend eine rothe Fahne vorgetragen zum Zeichen der Kindheit und der Liebe, der jugendlichen Morgenröthe; eine blaue Fahne bei den Männern als Symbol der Beständigkeit, der Treue und des festen oder männlichen Sinnes, und eine weisse bei den Frauen zum Zeichen der Sittsamkeit und Reinheit. Den Maurern ist die weisse Farbe das Symbol ihres Glaubens und Suchens des irdischen und himmlischen Lichtes, die blaue das Symbol des allumfassenden blauen Himmelsäthers und der allumfassenden Gottes- und Menschenliebe, die rothe Farbe aber, welche gewöhnlich mit Grün vereint wird, das Symbol des dereinst anbrechenden Morgens der Unsterblichkeit, des ewigen Lebens. Der goldene Strahlenkranz als Lichtsymbol wurde schon besprochen. Auch gehört hierher die Tonsur der Priester, wie diese vorzüglich bei den Buddhisten in Asien gebräuchlich und von ihnen auf die katholischen Geistlichen übergegangen ist. Die Tonsur ist gleichfalls ein Lichtsymbol, das Symbol des Sonnenkreises oder der Sonnenscheibe, und durch dieselbe wird der Priester ein dem Lichte, dem Gotte Geweihter, wie der Maurer durch die weisse Schürze und das Schwert die gleiche Weihe erhält. Auch wird die Sonne selbst vielfach in den Religionen wie in der Maurerei als Symbol des Lichtes und Gottes, besonders als das Auge der göttlichen Vorsehung und Allwissenheit angewandt und getragen. Das Wappen der persischen Könige war eine Sonne, und ihr Banner war blau, roth und gold.3) Auch nennt sich bei den Persern der König selbst die Sonne, das Licht, wie Cyrus, im Zend Khoro, die Sonne bedeuten soll.4) Das Symbol des 1) Creuzer, Symbolik, I. S. 129. 2) Schnaase, Gesch. der bildenden
Künste, Bd. Ill. S. 188. 3) Kruger, Gesch. der Assyrier und Iranier, S. 45. 4) Movers, die Phönicier, I. S. 228; Heeren, Ideen, I. S, 449.
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sonne, Johannes dem Täufer. 1) In den bildlichen Darstellungen der byzantinischen Kirche tragen Christus, die Apostel und die übrigen Heiligen vorzugsweise die weisse Kleidung, 2) wie auch bei den Katholiken die Maria, die Himmelskönigin. Bei den feierlichen Prozessionen der Katholiken wird an vielen Orten bei der Jugend eine rothe Fahne vorgetragen zum Zeichen der Kindheit und der Liebe, der jugendlichen Morgenröthe; eine blaue Fahne bei den Männern als Symbol der Beständigkeit, der Treue und des festen oder männlichen Sinnes, und eine weisse bei den Frauen zum Zeichen der Sittsamkeit und Reinheit. Den Maurern ist die weisse Farbe das Symbol ihres Glaubens und Suchens des irdischen und himmlischen Lichtes, die blaue das Symbol des allumfassenden blauen Himmelsäthers und der allumfassenden Gottes- und Menschenliebe, die rothe Farbe aber, welche gewöhnlich mit Grün vereint wird, das Symbol des dereinst anbrechenden Morgens der Unsterblichkeit, des ewigen Lebens.
Der goldene Strahlenkranz als Lichtsymbol wurde schon besprochen. Auch gehört hierher die Tonsur der Priester, wie diese vorzüglich bei den Buddhisten in Asien gebräuchlich und von ihnen auf die katholischen Geistlichen übergegangen ist. Die Tonsur ist gleichfalls ein Lichtsymbol, das Symbol des Sonnenkreises oder der Sonnenscheibe, und durch dieselbe wird der Priester ein dem Lichte, dem Gotte Geweihter, wie der Maurer durch die weisse Schürze und das Schwert die gleiche Weihe erhält. Auch wird die Sonne selbst vielfach in den Religionen wie in der Maurerei als Symbol des Lichtes und Gottes, besonders als das Auge der göttlichen Vorsehung und Allwissenheit angewandt und getragen. Das Wappen der persischen Könige war eine Sonne, und ihr Banner war blau, roth und gold. 3) Auch nennt sich bei den Persern der König selbst die Sonne, das Licht, wie Cyrus, im Zend Khoro, die Sonne bedeuten soll. 4) Das Symbol des
1) Creuzer, Symbolik, I. S. 129.
2) Schnaase, Gesch. der bildenden Künste, Bd. Ill. S. 188.
3) Kruger, Gesch. der Assyrier und Iranier, S. 45.
4) Movers, die Phönicier, I. S. 228; Heeren, Ideen, I. S, 449.
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/276>, abgerufen am 16.07.2024. |