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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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obgleich man gewöhnlich annimmt, z. B. Movers 1) und Prichard,2) dass dieses Buch Vorschriften für die Lebensweise der Könige enthalten habe. Derartige Vorschriften würden wohl nicht gleichsam an die Spitze der heiligen Schriften unmittelbar nach den Lobgesängen an die Götter, welche das erste Buch in sich begriff, gestellt worden sein und noch weniger hätte dieselben der heilige Sänger auswendig lernen müssen. Clemens von Alexandrien sagt, dass die beiden ersten hermetischen Bücher für den heiligen Sänger. "Lobgesänge an die Götter und Anleitungen zum königlichen Leben" enthalten haben3) und unter diesen Anleitungen zum königlichen Leben, [fremdsprachliches Material][fremdsprachliches Material] können sicherlich nur Vorschriften für das göttliche und heilige Leben überhaupt verstanden werden, obwohl allerdings auch besondere Vorschriften für den König nach Clemens dabei gewesen sein müssen.4) Nach Diodor I. 70-72 dürfte es wohl gar keinem Zweifel unterliegen, dass die Schrift des Sängers, welche die Anleitungen zum königlichen Leben, Betrachtungen über das königliche Leben enthielt, die Sittenlehre, das [fremdsprachliches Material] umfasste, woraus dem Könige täglich von dem Sänger einzelne Abschnitte vorgelesen werden mussten, um denselben für die Staatsgeschäfte vorzubereiten.5) Diese Auffassung wird auch durch den Inhalt des Todtenbuches bestätigt, indem das erste Kapitel desselben überschrieben ist: "Rede vom Schöpfer überhaupt" und das zweite: "Rede vom Aufgange des lebendigen Lichtes (der Sonne), des Richters der Frommen und der Bösen,"6) also man hier den Gedankengang und die Eintheilung der hermetischen Bücher befolgt zu haben scheint. Die heiligen Schriften der Aegypter kämen nach unserer Auffassung auch in überraschende Uebereinstimmung mit den heiligen Schriften der Parsen. Der Inhalt der beiden ersten Bücher des Zendavesta, welcher 21 anstatt der 42 ägyptischen oder nur dreimal an-

1) Die Phönicier, I. S. 112.
2) Aegypt. Mythologie, Bonn 1837, S. 6.
3) Uhlemann, a. a. O., IV. S. 135.
4) Uhlemann, Thot, S. 83.
5) Uhlemann, ägyptische Alterthumskunde, II. S. 235 unten.
6) Uhlemann, Thot, S. 189.


obgleich man gewöhnlich annimmt, z. B. Movers 1) und Prichard,2) dass dieses Buch Vorschriften für die Lebensweise der Könige enthalten habe. Derartige Vorschriften würden wohl nicht gleichsam an die Spitze der heiligen Schriften unmittelbar nach den Lobgesängen an die Götter, welche das erste Buch in sich begriff, gestellt worden sein und noch weniger hätte dieselben der heilige Sänger auswendig lernen müssen. Clemens von Alexandrien sagt, dass die beiden ersten hermetischen Bücher für den heiligen Sänger. „Lobgesänge an die Götter und Anleitungen zum königlichen Leben“ enthalten haben3) und unter diesen Anleitungen zum königlichen Leben, [fremdsprachliches Material][fremdsprachliches Material] können sicherlich nur Vorschriften für das göttliche und heilige Leben überhaupt verstanden werden, obwohl allerdings auch besondere Vorschriften für den König nach Clemens dabei gewesen sein müssen.4) Nach Diodor I. 70-72 dürfte es wohl gar keinem Zweifel unterliegen, dass die Schrift des Sängers, welche die Anleitungen zum königlichen Leben, Betrachtungen über das königliche Leben enthielt, die Sittenlehre, das [fremdsprachliches Material] umfasste, woraus dem Könige täglich von dem Sänger einzelne Abschnitte vorgelesen werden mussten, um denselben für die Staatsgeschäfte vorzubereiten.5) Diese Auffassung wird auch durch den Inhalt des Todtenbuches bestätigt, indem das erste Kapitel desselben überschrieben ist: „Rede vom Schöpfer überhaupt“ und das zweite: „Rede vom Aufgange des lebendigen Lichtes (der Sonne), des Richters der Frommen und der Bösen,“6) also man hier den Gedankengang und die Eintheilung der hermetischen Bücher befolgt zu haben scheint. Die heiligen Schriften der Aegypter kämen nach unserer Auffassung auch in überraschende Uebereinstimmung mit den heiligen Schriften der Parsen. Der Inhalt der beiden ersten Bücher des Zendavesta, welcher 21 anstatt der 42 ägyptischen oder nur dreimal an-

1) Die Phönicier, I. S. 112.
2) Aegypt. Mythologie, Bonn 1837, S. 6.
3) Uhlemann, a. a. O., IV. S. 135.
4) Uhlemann, Thot, S. 83.
5) Uhlemann, ägyptische Alterthumskunde, II. S. 235 unten.
6) Uhlemann, Thot, S. 189.
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[84/0100] obgleich man gewöhnlich annimmt, z. B. Movers 1) und Prichard, 2) dass dieses Buch Vorschriften für die Lebensweise der Könige enthalten habe. Derartige Vorschriften würden wohl nicht gleichsam an die Spitze der heiligen Schriften unmittelbar nach den Lobgesängen an die Götter, welche das erste Buch in sich begriff, gestellt worden sein und noch weniger hätte dieselben der heilige Sänger auswendig lernen müssen. Clemens von Alexandrien sagt, dass die beiden ersten hermetischen Bücher für den heiligen Sänger. „Lobgesänge an die Götter und Anleitungen zum königlichen Leben“ enthalten haben 3) und unter diesen Anleitungen zum königlichen Leben, _ _ können sicherlich nur Vorschriften für das göttliche und heilige Leben überhaupt verstanden werden, obwohl allerdings auch besondere Vorschriften für den König nach Clemens dabei gewesen sein müssen. 4) Nach Diodor I. 70-72 dürfte es wohl gar keinem Zweifel unterliegen, dass die Schrift des Sängers, welche die Anleitungen zum königlichen Leben, Betrachtungen über das königliche Leben enthielt, die Sittenlehre, das _ umfasste, woraus dem Könige täglich von dem Sänger einzelne Abschnitte vorgelesen werden mussten, um denselben für die Staatsgeschäfte vorzubereiten. 5) Diese Auffassung wird auch durch den Inhalt des Todtenbuches bestätigt, indem das erste Kapitel desselben überschrieben ist: „Rede vom Schöpfer überhaupt“ und das zweite: „Rede vom Aufgange des lebendigen Lichtes (der Sonne), des Richters der Frommen und der Bösen,“ 6) also man hier den Gedankengang und die Eintheilung der hermetischen Bücher befolgt zu haben scheint. Die heiligen Schriften der Aegypter kämen nach unserer Auffassung auch in überraschende Uebereinstimmung mit den heiligen Schriften der Parsen. Der Inhalt der beiden ersten Bücher des Zendavesta, welcher 21 anstatt der 42 ägyptischen oder nur dreimal an- 1) Die Phönicier, I. S. 112. 2) Aegypt. Mythologie, Bonn 1837, S. 6. 3) Uhlemann, a. a. O., IV. S. 135. 4) Uhlemann, Thot, S. 83. 5) Uhlemann, ägyptische Alterthumskunde, II. S. 235 unten. 6) Uhlemann, Thot, S. 189.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/100>, abgerufen am 24.11.2024.