Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 7. Berlin, 1848.Vorrede. war. Dieser suchte seine ausschließende Werth-schätzung des besonderen Bairischen Vaterlandes dadurch zu bethätigen, daß er aus dem botanischen Garten alle Pflanzen verbannen wollte, die nicht in Baiern wild wachsen, um auf diese Weise einen rein Vaterländischen Garten, befreit von fremden Erzeugnissen, herzustellen. Dieses Verfahren wurde damals von allen wirklichen Baiern in der Univer- sität verwerflich gefunden, denen es an der kräftigsten Vaterlandsliebe gewiß nicht fehlte. Der Verfasser hat hier die Gründe dargelegt, Vorrede. war. Dieſer ſuchte ſeine ausſchließende Werth-ſchätzung des beſonderen Bairiſchen Vaterlandes dadurch zu bethätigen, daß er aus dem botaniſchen Garten alle Pflanzen verbannen wollte, die nicht in Baiern wild wachſen, um auf dieſe Weiſe einen rein Vaterländiſchen Garten, befreit von fremden Erzeugniſſen, herzuſtellen. Dieſes Verfahren wurde damals von allen wirklichen Baiern in der Univer- ſität verwerflich gefunden, denen es an der kräftigſten Vaterlandsliebe gewiß nicht fehlte. Der Verfaſſer hat hier die Gründe dargelegt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0016" n="X"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Vorrede</hi>.</fw><lb/> war. Dieſer ſuchte ſeine ausſchließende Werth-<lb/> ſchätzung des beſonderen Bairiſchen Vaterlandes<lb/> dadurch zu bethätigen, daß er aus dem botaniſchen<lb/> Garten alle Pflanzen verbannen wollte, die nicht<lb/> in Baiern wild wachſen, um auf dieſe Weiſe einen<lb/> rein Vaterländiſchen Garten, befreit von fremden<lb/> Erzeugniſſen, herzuſtellen. Dieſes Verfahren wurde<lb/> damals von allen wirklichen Baiern in der Univer-<lb/> ſität verwerflich gefunden, denen es an der kräftigſten<lb/> Vaterlandsliebe gewiß nicht fehlte.</p><lb/> <p>Der Verfaſſer hat hier die Gründe dargelegt,<lb/> aus welchen er entſchloſſen iſt, ſein Werk auch in<lb/> dieſer neuen Zeit, und ungeachtet derſelben, mit<lb/> Ernſt nnd Liebe fortzuſetzen; beide Geſinnungen ſollen<lb/> ja, nach dem Ausſpruch unſeres Dichters, gerade<lb/> dem Deutſchen beſonders wohl anſtehen. Die<lb/> Weltereigniſſe haben mir zu dieſer Arbeit jetzt<lb/> freie Muße gewährt. Wie lange dazu Leben und<lb/> Kraft ausreichen wird, ſteht in Gottes Hand.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [X/0016]
Vorrede.
war. Dieſer ſuchte ſeine ausſchließende Werth-
ſchätzung des beſonderen Bairiſchen Vaterlandes
dadurch zu bethätigen, daß er aus dem botaniſchen
Garten alle Pflanzen verbannen wollte, die nicht
in Baiern wild wachſen, um auf dieſe Weiſe einen
rein Vaterländiſchen Garten, befreit von fremden
Erzeugniſſen, herzuſtellen. Dieſes Verfahren wurde
damals von allen wirklichen Baiern in der Univer-
ſität verwerflich gefunden, denen es an der kräftigſten
Vaterlandsliebe gewiß nicht fehlte.
Der Verfaſſer hat hier die Gründe dargelegt,
aus welchen er entſchloſſen iſt, ſein Werk auch in
dieſer neuen Zeit, und ungeachtet derſelben, mit
Ernſt nnd Liebe fortzuſetzen; beide Geſinnungen ſollen
ja, nach dem Ausſpruch unſeres Dichters, gerade
dem Deutſchen beſonders wohl anſtehen. Die
Weltereigniſſe haben mir zu dieſer Arbeit jetzt
freie Muße gewährt. Wie lange dazu Leben und
Kraft ausreichen wird, ſteht in Gottes Hand.
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