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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 6. Berlin, 1847.

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§. 276. Wirkung der L. C. -- Schätzungszeit. L. 3 de cond. trit.
die Zeit der Mora einen höheren Werth ergiebt, diese
Zeit für die Schätzung in Anspruch nehmen, der Sclave
mag leben oder todt seyn. -- Diese Sätze sollen jetzt im
Einzelnen in der Stelle nachgewiesen und näher bestimmt
werden.

Erster Fall. Der Sclave lebt, und es ist keine
Mora vorhanden. Nun wird nach der Zeit der L. C.
(condemnationis tempus) geschätzt.

"In hac actione ... spectandum." Dieser Theil ist
schon ausführlich erklärt worden.

Zweiter Fall. Der Sclave ist gestorben, und es ist
keine Mora vorhanden.

"Si vero desierit esse in rebus humanis, mortis
tempus .. erit spectandum"
... (o).

Hier kommt es darauf an, die Zeit zu bestimmen, in
welcher, nach der Voraussetzung des Ulpian, der Sclave
gestorben ist. Dieses ist sicher nicht die Zeit nach der
L. C., da durchaus kein Grund denkbar ist, warum nicht
in diesem Fall, ganz so wie im ersten, nach der Zeit der
L. C. geschätzt werden sollte. Der Tod ist also in der
Zeit zwischen dem Vertrag und der L. C., d. h. vor dem
Prozeß, zu denken. Natürlich muß noch hinzugedacht

(o) Dazwischen steht noch ein
untergeordneter Satz, der mit un-
seren Fragen Nichts zu schaffen
hat, und den ich oben im Text
übergangen habe, um nicht den
Zusammenhang der Hauptgedanken
zerstreuend zu unterbrechen. Die
Todeszeit, heißt es, soll nicht zu
buchstäblich von dem Augenblick
des Verscheidens verstanden wer-
den, da auch der Sclave, der in
den letzten Zügen liegt, obgleich
er noch lebt, doch schon fast völlig
werthlos ist.
VI. 15

§. 276. Wirkung der L. C. — Schätzungszeit. L. 3 de cond. trit.
die Zeit der Mora einen höheren Werth ergiebt, dieſe
Zeit für die Schätzung in Anſpruch nehmen, der Sclave
mag leben oder todt ſeyn. — Dieſe Sätze ſollen jetzt im
Einzelnen in der Stelle nachgewieſen und näher beſtimmt
werden.

Erſter Fall. Der Sclave lebt, und es iſt keine
Mora vorhanden. Nun wird nach der Zeit der L. C.
(condemnationis tempus) geſchätzt.

„In hac actione … spectandum.“ Dieſer Theil iſt
ſchon ausführlich erklärt worden.

Zweiter Fall. Der Sclave iſt geſtorben, und es iſt
keine Mora vorhanden.

„Si vero desierit esse in rebus humanis, mortis
tempus .. erit spectandum“
(o).

Hier kommt es darauf an, die Zeit zu beſtimmen, in
welcher, nach der Vorausſetzung des Ulpian, der Sclave
geſtorben iſt. Dieſes iſt ſicher nicht die Zeit nach der
L. C., da durchaus kein Grund denkbar iſt, warum nicht
in dieſem Fall, ganz ſo wie im erſten, nach der Zeit der
L. C. geſchätzt werden ſollte. Der Tod iſt alſo in der
Zeit zwiſchen dem Vertrag und der L. C., d. h. vor dem
Prozeß, zu denken. Natürlich muß noch hinzugedacht

(o) Dazwiſchen ſteht noch ein
untergeordneter Satz, der mit un-
ſeren Fragen Nichts zu ſchaffen
hat, und den ich oben im Text
übergangen habe, um nicht den
Zuſammenhang der Hauptgedanken
zerſtreuend zu unterbrechen. Die
Todeszeit, heißt es, ſoll nicht zu
buchſtäblich von dem Augenblick
des Verſcheidens verſtanden wer-
den, da auch der Sclave, der in
den letzten Zügen liegt, obgleich
er noch lebt, doch ſchon faſt völlig
werthlos iſt.
VI. 15
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[225/0243] §. 276. Wirkung der L. C. — Schätzungszeit. L. 3 de cond. trit. die Zeit der Mora einen höheren Werth ergiebt, dieſe Zeit für die Schätzung in Anſpruch nehmen, der Sclave mag leben oder todt ſeyn. — Dieſe Sätze ſollen jetzt im Einzelnen in der Stelle nachgewieſen und näher beſtimmt werden. Erſter Fall. Der Sclave lebt, und es iſt keine Mora vorhanden. Nun wird nach der Zeit der L. C. (condemnationis tempus) geſchätzt. „In hac actione … spectandum.“ Dieſer Theil iſt ſchon ausführlich erklärt worden. Zweiter Fall. Der Sclave iſt geſtorben, und es iſt keine Mora vorhanden. „Si vero desierit esse in rebus humanis, mortis tempus .. erit spectandum“ … (o). Hier kommt es darauf an, die Zeit zu beſtimmen, in welcher, nach der Vorausſetzung des Ulpian, der Sclave geſtorben iſt. Dieſes iſt ſicher nicht die Zeit nach der L. C., da durchaus kein Grund denkbar iſt, warum nicht in dieſem Fall, ganz ſo wie im erſten, nach der Zeit der L. C. geſchätzt werden ſollte. Der Tod iſt alſo in der Zeit zwiſchen dem Vertrag und der L. C., d. h. vor dem Prozeß, zu denken. Natürlich muß noch hinzugedacht (o) Dazwiſchen ſteht noch ein untergeordneter Satz, der mit un- ſeren Fragen Nichts zu ſchaffen hat, und den ich oben im Text übergangen habe, um nicht den Zuſammenhang der Hauptgedanken zerſtreuend zu unterbrechen. Die Todeszeit, heißt es, ſoll nicht zu buchſtäblich von dem Augenblick des Verſcheidens verſtanden wer- den, da auch der Sclave, der in den letzten Zügen liegt, obgleich er noch lebt, doch ſchon faſt völlig werthlos iſt. VI. 15

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 6. Berlin, 1847, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system06_1847/243>, abgerufen am 23.11.2024.