Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 6. Berlin, 1847.§. 275. Wirkung der L. C. -- Schätzungszeit. similiter in litem jurabitur: et rei judicandae(c)tempus quanti res sit, observatur: quamvis in stricti juris judiciis(d)litis contestatae tempus spectetur." Ehe ich andere, bestätigende Stellen hinzu füge, will a) Die für die bonae fidei judicia aufgestellte Regel b) Das ganze Rechtsinstitut der L. C. dient im (c) Die Vulgata liest judica- tae; beide Lesearten sind gleich annehmbar. (d) Über diese Leseart vgl. oben
B. 5 S. 462. Dieselbe gehört der Vulgata an; die Florentina liest blos: in stricti mit allzu har- ter Auslassung der Worte: juris judiciis. Der Sinn ist in beiden Lesearten nicht verschieden. §. 275. Wirkung der L. C. — Schätzungszeit. similiter in litem jurabitur: et rei judicandae(c)tempus quanti res sit, observatur: quamvis in stricti juris judiciis(d)litis contestatae tempus spectetur.“ Ehe ich andere, beſtätigende Stellen hinzu füge, will a) Die für die bonae fidei judicia aufgeſtellte Regel b) Das ganze Rechtsinſtitut der L. C. dient im (c) Die Vulgata lieſt judica- tae; beide Leſearten ſind gleich annehmbar. (d) Über dieſe Leſeart vgl. oben
B. 5 S. 462. Dieſelbe gehört der Vulgata an; die Florentina lieſt blos: in stricti mit allzu har- ter Auslaſſung der Worte: juris judiciis. Der Sinn iſt in beiden Leſearten nicht verſchieden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0219" n="201"/> <fw place="top" type="header">§. 275. Wirkung der L. C. — Schätzungszeit.</fw><lb/> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">similiter in litem jurabitur: <hi rendition="#i">et rei judicandae</hi></hi> <note place="foot" n="(c)">Die Vulgata lieſt <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">judica-<lb/> tae;</hi></hi> beide Leſearten ſind gleich<lb/> annehmbar.</note><lb/> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">tempus</hi> quanti res sit, observatur: quamvis <hi rendition="#i">in stricti<lb/> juris judiciis</hi></hi> <note place="foot" n="(d)">Über dieſe Leſeart vgl. oben<lb/> B. 5 S. 462. Dieſelbe gehört<lb/> der Vulgata an; die Florentina<lb/> lieſt blos: <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">in stricti</hi></hi> mit allzu har-<lb/> ter Auslaſſung der Worte: <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">juris<lb/> judiciis.</hi></hi> Der Sinn iſt in beiden<lb/> Leſearten nicht verſchieden.</note> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">litis contestatae tempus spectetur.</hi>“</hi> </hi> </p><lb/> <p>Ehe ich andere, beſtätigende Stellen hinzu füge, will<lb/> ich an dieſe Hauptſtelle noch einige allgemeine Bemerkungen<lb/> anknüpfen.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">a</hi>) Die für die <hi rendition="#aq">bonae fidei judicia</hi> aufgeſtellte Regel<lb/> wird hier offenbar als die billigere, der neueren Rechts-<lb/> entwicklung angemeſſene, betrachtet. Daher würde es<lb/> ganz unrichtig ſeyn, ſie als ein Privilegium der dieſen<lb/> beſonderen Namen (<hi rendition="#aq">bonae fidei</hi>) führenden Klagen anzu-<lb/> ſehen. Sie iſt vielmehr unbedenklich auch anzuwenden auf<lb/> die Klagen <hi rendition="#aq">in rem,</hi> ſo wie auf die prätoriſchen und die<lb/> extraordinären Klagen, alſo auf die freien Klagen überhaupt.<lb/> Dieſes iſt beſonders einleuchtend für diejenigen freien<lb/> Klagen, welche zugleich <hi rendition="#aq">arbitrariae</hi> ſind, weil bei dieſen<lb/> durch eine beſondere Anſtalt auf die freiwillige Erfüllung<lb/> vor dem Urtheil hingewirkt wird; dieſe Einrichtung würde<lb/> mit einer Schätzung nach der Zeit der L. C. ganz im<lb/> Widerſpruch ſtehen.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">b</hi>) Das ganze Rechtsinſtitut der L. C. dient im<lb/> Allgemeinen dazu, den Vortheil des Klägers zu befördern<lb/> (§ 260. <hi rendition="#aq">No. II.</hi>): Sehen wir zu, inwiefern dieſe allgemeine<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [201/0219]
§. 275. Wirkung der L. C. — Schätzungszeit.
similiter in litem jurabitur: et rei judicandae (c)
tempus quanti res sit, observatur: quamvis in stricti
juris judiciis (d)litis contestatae tempus spectetur.“
Ehe ich andere, beſtätigende Stellen hinzu füge, will
ich an dieſe Hauptſtelle noch einige allgemeine Bemerkungen
anknüpfen.
a) Die für die bonae fidei judicia aufgeſtellte Regel
wird hier offenbar als die billigere, der neueren Rechts-
entwicklung angemeſſene, betrachtet. Daher würde es
ganz unrichtig ſeyn, ſie als ein Privilegium der dieſen
beſonderen Namen (bonae fidei) führenden Klagen anzu-
ſehen. Sie iſt vielmehr unbedenklich auch anzuwenden auf
die Klagen in rem, ſo wie auf die prätoriſchen und die
extraordinären Klagen, alſo auf die freien Klagen überhaupt.
Dieſes iſt beſonders einleuchtend für diejenigen freien
Klagen, welche zugleich arbitrariae ſind, weil bei dieſen
durch eine beſondere Anſtalt auf die freiwillige Erfüllung
vor dem Urtheil hingewirkt wird; dieſe Einrichtung würde
mit einer Schätzung nach der Zeit der L. C. ganz im
Widerſpruch ſtehen.
b) Das ganze Rechtsinſtitut der L. C. dient im
Allgemeinen dazu, den Vortheil des Klägers zu befördern
(§ 260. No. II.): Sehen wir zu, inwiefern dieſe allgemeine
(c) Die Vulgata lieſt judica-
tae; beide Leſearten ſind gleich
annehmbar.
(d) Über dieſe Leſeart vgl. oben
B. 5 S. 462. Dieſelbe gehört
der Vulgata an; die Florentina
lieſt blos: in stricti mit allzu har-
ter Auslaſſung der Worte: juris
judiciis. Der Sinn iſt in beiden
Leſearten nicht verſchieden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |