Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 5. Berlin, 1841.§. 213. Civiles, honorariae. Ordinariae, extraordinariae actiones. §. 213. Arten der Klagen. Civiles, honorariae. Ordinariae, extraordinariae. Ich gehe nun zu denjenigen Eintheilungen der Klagen Zunächst ist hier die längst bekannte Eintheilung der (a) L. 25 § 2 de O. et A.
(44. 7), L. 178 § 3 de V. S. (50. 16) beide von Ulpian. -- Mäcianus sagt: actiones sive legitimae sive honorariae. L. 32 pr. ad L. Falc. (35. 2.). -- Gajus IV. § 109 "ex lege esse, non esse." Er warnt dabey vor der Verwechslung dieses Gegen- satzes mit dem völlig verschiede- nen, blos prozessualischen, Gegen- satz der judicia legitima und quae imperio continentur. -- Bey Pomponius (L. 2 § 6 de O. J. 1. 2) heißen legitimae actio- nes die alten legis actiones, und eben so bey Gellius XX. 10. §. 213. Civiles, honorariae. Ordinariae, extraordinariae actiones. §. 213. Arten der Klagen. Civiles, honorariae. Ordinariae, extraordinariae. Ich gehe nun zu denjenigen Eintheilungen der Klagen Zunächſt iſt hier die längſt bekannte Eintheilung der (a) L. 25 § 2 de O. et A.
(44. 7), L. 178 § 3 de V. S. (50. 16) beide von Ulpian. — Mäcianus ſagt: actiones sive legitimae sive honorariae. L. 32 pr. ad L. Falc. (35. 2.). — Gajus IV. § 109 „ex lege esse, non esse.” Er warnt dabey vor der Verwechslung dieſes Gegen- ſatzes mit dem völlig verſchiede- nen, blos prozeſſualiſchen, Gegen- ſatz der judicia legitima und quae imperio continentur. — Bey Pomponius (L. 2 § 6 de O. J. 1. 2) heißen legitimae actio- nes die alten legis actiones, und eben ſo bey Gellius XX. 10. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0075" n="61"/> <fw place="top" type="header">§. 213. <hi rendition="#aq">Civiles, honorariae. Ordinariae, extraordinariae actiones.</hi></fw><lb/> <div n="3"> <head>§. 213.<lb/><hi rendition="#g">Arten der Klagen. <hi rendition="#aq">Civiles, honorariae. Ordinariae,<lb/> extraordinariae</hi></hi>.</head><lb/> <p>Ich gehe nun zu denjenigen Eintheilungen der Klagen<lb/> über, die eine mehr hiſtoriſche Natur haben als die bisher<lb/> abgehandelten, indem ſie ſich theils auf die Entſtehung<lb/> dieſer Rechtsinſtitute, theils auf die alterthümlichen, im<lb/> neueſten Römiſchen Recht verſchwundenen, Prozeßformen<lb/> beziehen. Seit der Entdeckung des Gajus laſſen ſich die-<lb/> ſelben weit deutlicher überſehen als zuvor. Beſonders der<lb/> Zuſtand der Sache zur Zeit der großen juriſtiſchen Schrift-<lb/> ſteller läßt ſich mit ziemlicher Sicherheit feſtſtellen. Über<lb/> den älteren Zuſtand freylich, und über deſſen allmälige<lb/> Umbildung, iſt aus Mangel an beſtimmten Nachrichten<lb/> ein weites Feld zu Hypotheſen übrig; es dürfte aber wohl<lb/> gerathen ſein, auf ſolche kein großes Gewicht zu legen.</p><lb/> <p>Zunächſt iſt hier die längſt bekannte Eintheilung der<lb/> Klagen in <hi rendition="#aq">civiles</hi> und <hi rendition="#aq">honorariae</hi> zu bemerken <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 25 § 2 <hi rendition="#i">de O. et A.</hi></hi><lb/> (44. 7), <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 178 § 3 <hi rendition="#i">de V. S.</hi></hi><lb/> (50. 16) beide von Ulpian. —<lb/> Mäcianus ſagt: <hi rendition="#aq">actiones sive<lb/><hi rendition="#i">legitimae</hi> sive honorariae. <hi rendition="#i">L.</hi> 32<lb/><hi rendition="#i">pr. ad L. Falc.</hi> (35. 2.). —<lb/><hi rendition="#k">Gajus</hi> IV. § 109 „<hi rendition="#i">ex lege</hi> esse,<lb/> non esse.”</hi> Er warnt dabey vor<lb/> der Verwechslung dieſes Gegen-<lb/> ſatzes mit dem völlig verſchiede-<lb/> nen, blos prozeſſualiſchen, Gegen-<lb/> ſatz der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">judicia</hi> legitima</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">quae imperio continentur.</hi> —<lb/> Bey Pomponius (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 2 § 6 <hi rendition="#i">de O.<lb/> J.</hi></hi> 1. 2) heißen <hi rendition="#aq">legitimae actio-<lb/> nes</hi> die alten <hi rendition="#aq">legis actiones,</hi> und<lb/> eben ſo bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Gellius</hi> XX.</hi> 10.</note>; unter<lb/> den lezten ſind die meiſten und wichtigſten <hi rendition="#aq">praetoriae,</hi><lb/> einige <hi rendition="#aq">aediliciae.</hi> Das Unterſcheidende beſteht darin, daß<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [61/0075]
§. 213. Civiles, honorariae. Ordinariae, extraordinariae actiones.
§. 213.
Arten der Klagen. Civiles, honorariae. Ordinariae,
extraordinariae.
Ich gehe nun zu denjenigen Eintheilungen der Klagen
über, die eine mehr hiſtoriſche Natur haben als die bisher
abgehandelten, indem ſie ſich theils auf die Entſtehung
dieſer Rechtsinſtitute, theils auf die alterthümlichen, im
neueſten Römiſchen Recht verſchwundenen, Prozeßformen
beziehen. Seit der Entdeckung des Gajus laſſen ſich die-
ſelben weit deutlicher überſehen als zuvor. Beſonders der
Zuſtand der Sache zur Zeit der großen juriſtiſchen Schrift-
ſteller läßt ſich mit ziemlicher Sicherheit feſtſtellen. Über
den älteren Zuſtand freylich, und über deſſen allmälige
Umbildung, iſt aus Mangel an beſtimmten Nachrichten
ein weites Feld zu Hypotheſen übrig; es dürfte aber wohl
gerathen ſein, auf ſolche kein großes Gewicht zu legen.
Zunächſt iſt hier die längſt bekannte Eintheilung der
Klagen in civiles und honorariae zu bemerken (a); unter
den lezten ſind die meiſten und wichtigſten praetoriae,
einige aediliciae. Das Unterſcheidende beſteht darin, daß
(a) L. 25 § 2 de O. et A.
(44. 7), L. 178 § 3 de V. S.
(50. 16) beide von Ulpian. —
Mäcianus ſagt: actiones sive
legitimae sive honorariae. L. 32
pr. ad L. Falc. (35. 2.). —
Gajus IV. § 109 „ex lege esse,
non esse.” Er warnt dabey vor
der Verwechslung dieſes Gegen-
ſatzes mit dem völlig verſchiede-
nen, blos prozeſſualiſchen, Gegen-
ſatz der judicia legitima und
quae imperio continentur. —
Bey Pomponius (L. 2 § 6 de O.
J. 1. 2) heißen legitimae actio-
nes die alten legis actiones, und
eben ſo bey Gellius XX. 10.
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