Buch II. Rechtsverhältnisse. Kap. III. Entstehung und Untergang.
nunmehr erlassen, die Handlung selbst aber als Modus aufrecht erhalten.
Soldaten, die in väterlicher Gewalt stehen, haben das Recht, über das castrense peculium zu testiren, also Er- ben und Legatare zu ernennen. Dieses ist sehr bald, und ganz consequent, auch auf mortis causa donationes aus- gedehnt worden, obgleich es ursprünglich, dem Buchstaben nach, nur für Testamente bestimmt gewesen war (t).
Dem Empfänger einer m. c. donatio kann ein Fidei- commiß auferlegt werden (u). Streng genommen liegt darin keine Gleichstellung mit eigentlichen Legaten, denn auch Derjenige kann so onerirt werden, der ein Fideicom- miß, oder selbst eine bloße m. c. capio empfängt (v). Allein eine durch Todesfall, also durch den Willen eines Verstorbenen, bedingte Succession ist zu einer solchen Be- lastung allerdings erforderlich (w), und insofern wird eben dadurch die m. c. donatio in die Reihe solcher Successio- nen gestellt, und von den reinen Verträgen in einer wich- tigen Wirkung unterschieden. Unrichtig ist behauptet wor- den, die Fähigkeit zu dieser Belastung sey die natürliche
(t)L. 15 de m. c. don. (39. 6.). ".. hoc et constitutum est, et ad exemplum legatorum mor- tis causa donationes revocatae sunt;" nämlich in dieser beson- deren Beziehung, was das ca- strense peculium betrifft. Nimmt man diese Worte aus ihrem Zu- sammenhang, so geben sie wieder einen falschen Schein absoluter Gleichstellung.
(u)L. 11 de dote praeleg. (33. 4.), L. 77 § 1 de leg. 2 (31. un.), L. 8 § 2 de transact. (2. 15.), L. 1 C. de don. c. m. (8. 57.), L. un. § 8 C. de cad. toll. (6. 51.).
(v)L. 96 § 4 de leg. 1 (30. un.).
(w)L. 1 § 6 de leg. 3 (32. un.), L. 9 C. de fideic. (6. 42.).
Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. III. Entſtehung und Untergang.
nunmehr erlaſſen, die Handlung ſelbſt aber als Modus aufrecht erhalten.
Soldaten, die in väterlicher Gewalt ſtehen, haben das Recht, über das castrense peculium zu teſtiren, alſo Er- ben und Legatare zu ernennen. Dieſes iſt ſehr bald, und ganz conſequent, auch auf mortis causa donationes aus- gedehnt worden, obgleich es urſprünglich, dem Buchſtaben nach, nur für Teſtamente beſtimmt geweſen war (t).
Dem Empfänger einer m. c. donatio kann ein Fidei- commiß auferlegt werden (u). Streng genommen liegt darin keine Gleichſtellung mit eigentlichen Legaten, denn auch Derjenige kann ſo onerirt werden, der ein Fideicom- miß, oder ſelbſt eine bloße m. c. capio empfängt (v). Allein eine durch Todesfall, alſo durch den Willen eines Verſtorbenen, bedingte Succeſſion iſt zu einer ſolchen Be- laſtung allerdings erforderlich (w), und inſofern wird eben dadurch die m. c. donatio in die Reihe ſolcher Succeſſio- nen geſtellt, und von den reinen Verträgen in einer wich- tigen Wirkung unterſchieden. Unrichtig iſt behauptet wor- den, die Fähigkeit zu dieſer Belaſtung ſey die natürliche
(t)L. 15 de m. c. don. (39. 6.). „.. hoc et constitutum est, et ad exemplum legatorum mor- tis causa donationes revocatae sunt;” nämlich in dieſer beſon- deren Beziehung, was das ca- strense peculium betrifft. Nimmt man dieſe Worte aus ihrem Zu- ſammenhang, ſo geben ſie wieder einen falſchen Schein abſoluter Gleichſtellung.
(u)L. 11 de dote praeleg. (33. 4.), L. 77 § 1 de leg. 2 (31. un.), L. 8 § 2 de transact. (2. 15.), L. 1 C. de don. c. m. (8. 57.), L. un. § 8 C. de cad. toll. (6. 51.).
(v)L. 96 § 4 de leg. 1 (30. un.).
(w)L. 1 § 6 de leg. 3 (32. un.), L. 9 C. de fideic. (6. 42.).
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Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. III. Entſtehung und Untergang.
nunmehr erlaſſen, die Handlung ſelbſt aber als Modus
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Soldaten, die in väterlicher Gewalt ſtehen, haben das
Recht, über das castrense peculium zu teſtiren, alſo Er-
ben und Legatare zu ernennen. Dieſes iſt ſehr bald, und
ganz conſequent, auch auf mortis causa donationes aus-
gedehnt worden, obgleich es urſprünglich, dem Buchſtaben
nach, nur für Teſtamente beſtimmt geweſen war (t).
Dem Empfänger einer m. c. donatio kann ein Fidei-
commiß auferlegt werden (u). Streng genommen liegt
darin keine Gleichſtellung mit eigentlichen Legaten, denn
auch Derjenige kann ſo onerirt werden, der ein Fideicom-
miß, oder ſelbſt eine bloße m. c. capio empfängt (v).
Allein eine durch Todesfall, alſo durch den Willen eines
Verſtorbenen, bedingte Succeſſion iſt zu einer ſolchen Be-
laſtung allerdings erforderlich (w), und inſofern wird eben
dadurch die m. c. donatio in die Reihe ſolcher Succeſſio-
nen geſtellt, und von den reinen Verträgen in einer wich-
tigen Wirkung unterſchieden. Unrichtig iſt behauptet wor-
den, die Fähigkeit zu dieſer Belaſtung ſey die natürliche
(t) L. 15 de m. c. don. (39. 6.).
„.. hoc et constitutum est, et
ad exemplum legatorum mor-
tis causa donationes revocatae
sunt;” nämlich in dieſer beſon-
deren Beziehung, was das ca-
strense peculium betrifft. Nimmt
man dieſe Worte aus ihrem Zu-
ſammenhang, ſo geben ſie wieder
einen falſchen Schein abſoluter
Gleichſtellung.
(u) L. 11 de dote praeleg.
(33. 4.), L. 77 § 1 de leg. 2 (31.
un.), L. 8 § 2 de transact. (2.
15.), L. 1 C. de don. c. m. (8.
57.), L. un. § 8 C. de cad. toll.
(6. 51.).
(v) L. 96 § 4 de leg. 1 (30. un.).
(w) L. 1 § 6 de leg. 3 (32. un.),
L. 9 C. de fideic. (6. 42.).
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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system04_1841/288>, abgerufen am 16.02.2025.
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