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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841.

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Buch II. Rechtsverhältnisse. Kap. III. Entstehung und Untergang.
Constitution von Severus, welche einer gleichen Beschrän-
kung auch die Schenkungen auf den Todesfall unter-
warf (h); dadurch war also der testamentarische, wie der
Intestaterbe, berechtigt worden, in die Masse der Erb-
schaft, woraus seine Erbportion und deren Quart berech-
net werden sollte, auch jene Schenkungen mit herein zu
ziehen, und den Abzug auf sie eben so, wie auf Legate
und Fideicommisse, zu richten. Es war dann eine bloße
Entwicklung dieses Rechtssatzes, daß man auch die durch
den Tod bestätigten Schenkungen unter Ehegatten demsel-
ben Abzug unterwarf (i), indem diese überhaupt als mor-
tis causa donationes
angesehen wurden (§ 164).

Der Falcidischen Quart liegt zum Grunde eine höhere,
gar nicht aus positiven Vorschriften abzuleitende, Regel,
daß nämlich ipso jure nichtig sind alle Legate und Fidei-
commisse, soweit sie den Werth der Erbschaft selbst über-
steigen (k). Diese Regel hatte auf m. c. donationes keine
Anwendung, so lange man dieselben als außer den Grän-

testaterben also überhaupt unmög-
lich waren.
(h) L. 5 C. ad L. Falc. (6. 50),
L. 2 C. de don. causa mortis
(8.
57.). Mit Beziehung auf diese
(damals neue) Constitution setzt
Papinian das jus antiquum der
constitutio entgegen. L. 42 § 1
de m. c. don.
(39. 6.). -- Erwäh-
nungen und Anwendungen dieser
Gleichstellung finden sich in L. 77
§ 1 de leg. 2 (31. un.), L. 15
pr. L. 82 ad L. Falc. (35. 2.),
L. 1 § 5 quod legat. (43. 3.),
L. 27 de m. c. don. (39. 6.).
Fragm. Vat. § 281. -- Cujac.
obss. XX.
6 glaubt, ohne hinrei-
chenden Grund, Severus habe das
nur für testamentarische Erbschaf-
ten verordnet, Gordian habe es
in L. 2 C. cit. auf Intestaterben
ausgedehnt.
(i) L. 32 § 1 de don. int. vir.
(24. 1.), L. 12 C. ad L. Falc.

(6. 50.).
(k) L. 73 § 5, L. 17 ad L.
Falc.
(35. 2.), L. 18 § 1 de test.
mil.
(29. 1.).

Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. III. Entſtehung und Untergang.
Conſtitution von Severus, welche einer gleichen Beſchrän-
kung auch die Schenkungen auf den Todesfall unter-
warf (h); dadurch war alſo der teſtamentariſche, wie der
Inteſtaterbe, berechtigt worden, in die Maſſe der Erb-
ſchaft, woraus ſeine Erbportion und deren Quart berech-
net werden ſollte, auch jene Schenkungen mit herein zu
ziehen, und den Abzug auf ſie eben ſo, wie auf Legate
und Fideicommiſſe, zu richten. Es war dann eine bloße
Entwicklung dieſes Rechtsſatzes, daß man auch die durch
den Tod beſtätigten Schenkungen unter Ehegatten demſel-
ben Abzug unterwarf (i), indem dieſe überhaupt als mor-
tis causa donationes
angeſehen wurden (§ 164).

Der Falcidiſchen Quart liegt zum Grunde eine höhere,
gar nicht aus poſitiven Vorſchriften abzuleitende, Regel,
daß nämlich ipso jure nichtig ſind alle Legate und Fidei-
commiſſe, ſoweit ſie den Werth der Erbſchaft ſelbſt über-
ſteigen (k). Dieſe Regel hatte auf m. c. donationes keine
Anwendung, ſo lange man dieſelben als außer den Grän-

teſtaterben alſo überhaupt unmög-
lich waren.
(h) L. 5 C. ad L. Falc. (6. 50),
L. 2 C. de don. causa mortis
(8.
57.). Mit Beziehung auf dieſe
(damals neue) Conſtitution ſetzt
Papinian das jus antiquum der
constitutio entgegen. L. 42 § 1
de m. c. don.
(39. 6.). — Erwäh-
nungen und Anwendungen dieſer
Gleichſtellung finden ſich in L. 77
§ 1 de leg. 2 (31. un.), L. 15
pr. L. 82 ad L. Falc. (35. 2.),
L. 1 § 5 quod legat. (43. 3.),
L. 27 de m. c. don. (39. 6.).
Fragm. Vat. § 281. — Cujac.
obss. XX.
6 glaubt, ohne hinrei-
chenden Grund, Severus habe das
nur für teſtamentariſche Erbſchaf-
ten verordnet, Gordian habe es
in L. 2 C. cit. auf Inteſtaterben
ausgedehnt.
(i) L. 32 § 1 de don. int. vir.
(24. 1.), L. 12 C. ad L. Falc.

(6. 50.).
(k) L. 73 § 5, L. 17 ad L.
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[270/0284] Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. III. Entſtehung und Untergang. Conſtitution von Severus, welche einer gleichen Beſchrän- kung auch die Schenkungen auf den Todesfall unter- warf (h); dadurch war alſo der teſtamentariſche, wie der Inteſtaterbe, berechtigt worden, in die Maſſe der Erb- ſchaft, woraus ſeine Erbportion und deren Quart berech- net werden ſollte, auch jene Schenkungen mit herein zu ziehen, und den Abzug auf ſie eben ſo, wie auf Legate und Fideicommiſſe, zu richten. Es war dann eine bloße Entwicklung dieſes Rechtsſatzes, daß man auch die durch den Tod beſtätigten Schenkungen unter Ehegatten demſel- ben Abzug unterwarf (i), indem dieſe überhaupt als mor- tis causa donationes angeſehen wurden (§ 164). Der Falcidiſchen Quart liegt zum Grunde eine höhere, gar nicht aus poſitiven Vorſchriften abzuleitende, Regel, daß nämlich ipso jure nichtig ſind alle Legate und Fidei- commiſſe, ſoweit ſie den Werth der Erbſchaft ſelbſt über- ſteigen (k). Dieſe Regel hatte auf m. c. donationes keine Anwendung, ſo lange man dieſelben als außer den Grän- (g) (h) L. 5 C. ad L. Falc. (6. 50), L. 2 C. de don. causa mortis (8. 57.). Mit Beziehung auf dieſe (damals neue) Conſtitution ſetzt Papinian das jus antiquum der constitutio entgegen. L. 42 § 1 de m. c. don. (39. 6.). — Erwäh- nungen und Anwendungen dieſer Gleichſtellung finden ſich in L. 77 § 1 de leg. 2 (31. un.), L. 15 pr. L. 82 ad L. Falc. (35. 2.), L. 1 § 5 quod legat. (43. 3.), L. 27 de m. c. don. (39. 6.). Fragm. Vat. § 281. — Cujac. obss. XX. 6 glaubt, ohne hinrei- chenden Grund, Severus habe das nur für teſtamentariſche Erbſchaf- ten verordnet, Gordian habe es in L. 2 C. cit. auf Inteſtaterben ausgedehnt. (i) L. 32 § 1 de don. int. vir. (24. 1.), L. 12 C. ad L. Falc. (6. 50.). (k) L. 73 § 5, L. 17 ad L. Falc. (35. 2.), L. 18 § 1 de test. mil. (29. 1.). (g) teſtaterben alſo überhaupt unmög- lich waren.

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system04_1841/284>, abgerufen am 24.11.2024.