Sattler, Basilius: Trostpredigt von dem Spruch Pauli, Roman. 8. Ist Gott für uns, wer mag wieder uns sein etc. Wolfenbüttel, 1592.Denn das es schwer sey / was man gelernet / in das werck zurichten vnd zu Practiciren / das siehet man wol an allen dingen / nicht allein in der heiligen Schrifft vnd GOttes Wort / Sonder auch in Rechtsachen / in der Artzney / in allen Künsten auch Handwercken. Denn es lest sich fein von sachen viel reden / wie man jhm thun sol / Aber wenn man es angreifft / feilet es wol zumalen weit. Derwegen wir auch auff den andern theil / da vns solches gewiesen wirt / gute achtung geben sollen. Denn die Schrifft bedarff keines verblümens / Sonder das man sie recht verstehe / vnd mit der that erfahre / vnd fühle / das es sich also verhalte / wie darin stehet / sagt der alte Lehrer Epiphanius. Wir sollen aber diesen zuuor angezeigten trost / den GOtt von Himmel vns in seinem Euangelio geoffenbahret hat / in allem leiden / vnd nöthen / wie sie nahmen haben mögen / herfür suchen / vnd gebrauchen. Denn so wünderlich / so seltzam / so groß kan kein noth sein / dieser Trost schicket sich darauff / vnd kan einen Menschen Hertzhafft vnd frewdig machen. Es ist Medicamentum Catholicum ein algemeine Artzney wieder allen schaden / schmertzen vnd vnfall. Es sein aber in gemein zweierley Anfechtungen / die einem Menschen in diesem Leben begeg- Denn das es schwer sey / was man gelernet / in das werck zurichten vnd zu Practiciren / das siehet man wol an allen dingen / nicht allein in der heiligen Schrifft vnd GOttes Wort / Sonder auch in Rechtsachen / in der Artzney / in allen Künsten auch Handwercken. Denn es lest sich fein von sachen viel reden / wie man jhm thun sol / Aber weñ man es angreifft / feilet es wol zumalen weit. Derwegen wir auch auff den andern theil / da vns solches gewiesen wirt / gute achtung geben sollen. Denn die Schrifft bedarff keines verblümens / Sonder das man sie recht verstehe / vnd mit der that erfahre / vnd fühle / das es sich also verhalte / wie darin stehet / sagt der alte Lehrer Epiphanius. Wir sollen aber diesen zuuor angezeigten trost / den GOtt von Himmel vns in seinem Euangelio geoffenbahret hat / in allem leiden / vnd nöthen / wie sie nahmen haben mögen / herfür suchen / vnd gebrauchen. Denn so wünderlich / so seltzam / so groß kan kein noth sein / dieser Trost schicket sich darauff / vnd kan einen Menschen Hertzhafft vnd frewdig machen. Es ist Medicamentum Catholicum ein algemeine Artzney wieder allen schaden / schmertzen vnd vnfall. Es sein aber in gemein zweierley Anfechtungen / die einem Menschen in diesem Leben begeg- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0028"/> <p>Denn das es schwer sey / was man gelernet / in das werck zurichten vnd zu Practiciren / das siehet man wol an allen dingen / nicht allein in der heiligen Schrifft vnd GOttes Wort / Sonder auch in Rechtsachen / in der Artzney / in allen Künsten auch Handwercken. Denn es lest sich fein von sachen viel reden / wie man jhm thun sol / Aber weñ man es angreifft / feilet es wol zumalen weit.</p> <p>Derwegen wir auch auff den andern theil / da vns solches gewiesen wirt / gute achtung geben sollen. Denn die Schrifft bedarff keines verblümens / Sonder das man sie recht verstehe / vnd mit der that erfahre / vnd fühle / das es sich also verhalte / wie darin stehet / sagt der alte Lehrer Epiphanius.</p> <p>Wir sollen aber diesen zuuor angezeigten trost / den GOtt von Himmel vns in seinem Euangelio geoffenbahret hat / in allem leiden / vnd nöthen / wie sie nahmen haben mögen / herfür suchen / vnd gebrauchen. Denn so wünderlich / so seltzam / so groß kan kein noth sein / dieser Trost schicket sich darauff / vnd kan einen Menschen Hertzhafft vnd frewdig machen.</p> <p>Es ist Medicamentum Catholicum ein algemeine Artzney wieder allen schaden / schmertzen vnd vnfall. Es sein aber in gemein zweierley Anfechtungen / die einem Menschen in diesem Leben begeg- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0028]
Denn das es schwer sey / was man gelernet / in das werck zurichten vnd zu Practiciren / das siehet man wol an allen dingen / nicht allein in der heiligen Schrifft vnd GOttes Wort / Sonder auch in Rechtsachen / in der Artzney / in allen Künsten auch Handwercken. Denn es lest sich fein von sachen viel reden / wie man jhm thun sol / Aber weñ man es angreifft / feilet es wol zumalen weit.
Derwegen wir auch auff den andern theil / da vns solches gewiesen wirt / gute achtung geben sollen. Denn die Schrifft bedarff keines verblümens / Sonder das man sie recht verstehe / vnd mit der that erfahre / vnd fühle / das es sich also verhalte / wie darin stehet / sagt der alte Lehrer Epiphanius.
Wir sollen aber diesen zuuor angezeigten trost / den GOtt von Himmel vns in seinem Euangelio geoffenbahret hat / in allem leiden / vnd nöthen / wie sie nahmen haben mögen / herfür suchen / vnd gebrauchen. Denn so wünderlich / so seltzam / so groß kan kein noth sein / dieser Trost schicket sich darauff / vnd kan einen Menschen Hertzhafft vnd frewdig machen.
Es ist Medicamentum Catholicum ein algemeine Artzney wieder allen schaden / schmertzen vnd vnfall. Es sein aber in gemein zweierley Anfechtungen / die einem Menschen in diesem Leben begeg-
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Trostpredigt von dem Spruch Pauli, Roman. 8. Ist Gott für uns, wer mag wieder uns sein etc. Wolfenbüttel, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_trostpredigt_1592/28>, abgerufen am 27.07.2024. |