Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.Sechshundert Tausent Man. Paulus hat in der Welt ein gering ansehen / aber bey GOtt gilt er souiel / das jhm GOtt schencket alle Seelen / die bey jhm im Schiffe sein. Darumb wenn die weg kommen / vnd die Welt solche Leute verleuret / so gehet das Vnglück forth. Da Samuel nicht mehr betet / werden die Israeliten geschlagen / wider welche GOtt zuuor selbst mit Vngewitter vnd Donner gekrieget / als Samuel betet. Da Doctor Luthers Gebet nachbleibet / nach seinem Todte / da gehet der Krieg des Keysers an wieder die Protestierende Stende. Nicht allein aber helt GOtt zu rügk wegen des Gebets der Frommen / sondern auch vmb jhrer Person willen. Denn weil er sie liebet als ein Vater / kan ers vbers Hertz nicht bringen / das sie seinen grimmigen Zorn vnd Straff ansehen / vnd zugleich neben andern fühlen sollen. Darumb weil sie noch hie sein / schonet er / wenn aber das Vnglück angehen sol / so eilet er mit jhnen dauon / samlet sie aus allen örtern zusammen / vnd bringt sie in seine gewarsame / daß das Vnglück vnd jammer sie nicht betrübe. Wie er auch Jesai. 26. spricht: Gehe hin / mein Volck / in eine Kammer / vnd schleus die Thür nach dir zu / Verbirg dich einen kleinen augenblick bis das Vnglück fürüber gehe. So thut jhm GOtt heutiges tags auch / Darumb sollen wir vns des Vnglücks vermuhten. Eben als wenn einer sehe / daß das Bawrs Volck auff den Dörffern jhr Bette vnd bestes Zeug auff Wagen liede / vnd es hin vnd wieder Sechshundert Tausent Man. Paulus hat in der Welt ein gering ansehen / aber bey GOtt gilt er souiel / das jhm GOtt schencket alle Seelen / die bey jhm im Schiffe sein. Darumb wenn die weg kommen / vnd die Welt solche Leute verleuret / so gehet das Vnglück forth. Da Samuel nicht mehr betet / werden die Israeliten geschlagen / wider welche GOtt zuuor selbst mit Vngewitter vnd Donner gekrieget / als Samuel betet. Da Doctor Luthers Gebet nachbleibet / nach seinem Todte / da gehet der Krieg des Keysers an wieder die Protestierende Stende. Nicht allein aber helt GOtt zu rügk wegen des Gebets der Frommen / sondern auch vmb jhrer Person willen. Denn weil er sie liebet als ein Vater / kan ers vbers Hertz nicht bringen / das sie seinen grimmigen Zorn vnd Straff ansehen / vnd zugleich neben andern fühlen sollen. Darumb weil sie noch hie sein / schonet er / wenn aber das Vnglück angehen sol / so eilet er mit jhnen dauon / samlet sie aus allen örtern zusammen / vnd bringt sie in seine gewarsame / daß das Vnglück vnd jammer sie nicht betrübe. Wie er auch Jesai. 26. spricht: Gehe hin / mein Volck / in eine Kammer / vnd schleus die Thür nach dir zu / Verbirg dich einen kleinen augenblick bis das Vnglück fürüber gehe. So thut jhm GOtt heutiges tags auch / Darumb sollen wir vns des Vnglücks vermuhten. Eben als weñ einer sehe / daß das Bawrs Volck auff den Dörffern jhr Bette vnd bestes Zeug auff Wagen liede / vnd es hin vnd wieder <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0055"/> Sechshundert Tausent Man. Paulus hat in der Welt ein gering ansehen / aber bey GOtt gilt er souiel / das jhm GOtt schencket alle Seelen / die bey jhm im Schiffe sein.</p> <p>Darumb wenn die weg kommen / vnd die Welt solche Leute verleuret / so gehet das Vnglück forth. Da Samuel nicht mehr betet / werden die Israeliten geschlagen / wider welche GOtt zuuor selbst mit Vngewitter vnd Donner gekrieget / als Samuel betet. Da Doctor Luthers Gebet nachbleibet / nach seinem Todte / da gehet der Krieg des Keysers an wieder die Protestierende Stende.</p> <p>Nicht allein aber helt GOtt zu rügk wegen des Gebets der Frommen / sondern auch vmb jhrer Person willen. Denn weil er sie liebet als ein Vater / kan ers vbers Hertz nicht bringen / das sie seinen grimmigen Zorn vnd Straff ansehen / vnd zugleich neben andern fühlen sollen. Darumb weil sie noch hie sein / schonet er / wenn aber das Vnglück angehen sol / so eilet er mit jhnen dauon / samlet sie aus allen örtern zusammen / vnd bringt sie in seine gewarsame / daß das Vnglück vnd jammer sie nicht betrübe. Wie er auch Jesai. 26. spricht: Gehe hin / mein Volck / in eine Kammer / vnd schleus die Thür nach dir zu / Verbirg dich einen kleinen augenblick bis das Vnglück fürüber gehe.</p> <p>So thut jhm GOtt heutiges tags auch / Darumb sollen wir vns des Vnglücks vermuhten. Eben als weñ einer sehe / daß das Bawrs Volck auff den Dörffern jhr Bette vnd bestes Zeug auff Wagen liede / vnd es hin vnd wieder </p> </div> </body> </text> </TEI> [0055]
Sechshundert Tausent Man. Paulus hat in der Welt ein gering ansehen / aber bey GOtt gilt er souiel / das jhm GOtt schencket alle Seelen / die bey jhm im Schiffe sein.
Darumb wenn die weg kommen / vnd die Welt solche Leute verleuret / so gehet das Vnglück forth. Da Samuel nicht mehr betet / werden die Israeliten geschlagen / wider welche GOtt zuuor selbst mit Vngewitter vnd Donner gekrieget / als Samuel betet. Da Doctor Luthers Gebet nachbleibet / nach seinem Todte / da gehet der Krieg des Keysers an wieder die Protestierende Stende.
Nicht allein aber helt GOtt zu rügk wegen des Gebets der Frommen / sondern auch vmb jhrer Person willen. Denn weil er sie liebet als ein Vater / kan ers vbers Hertz nicht bringen / das sie seinen grimmigen Zorn vnd Straff ansehen / vnd zugleich neben andern fühlen sollen. Darumb weil sie noch hie sein / schonet er / wenn aber das Vnglück angehen sol / so eilet er mit jhnen dauon / samlet sie aus allen örtern zusammen / vnd bringt sie in seine gewarsame / daß das Vnglück vnd jammer sie nicht betrübe. Wie er auch Jesai. 26. spricht: Gehe hin / mein Volck / in eine Kammer / vnd schleus die Thür nach dir zu / Verbirg dich einen kleinen augenblick bis das Vnglück fürüber gehe.
So thut jhm GOtt heutiges tags auch / Darumb sollen wir vns des Vnglücks vermuhten. Eben als weñ einer sehe / daß das Bawrs Volck auff den Dörffern jhr Bette vnd bestes Zeug auff Wagen liede / vnd es hin vnd wieder
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/55>, abgerufen am 16.02.2025. |