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Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617.

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nicht allein für sie die Apostel / sondern auch für die / so durch jhre Wort an mich gleuben. Vnnd Joh. 20. spricht er / dieweil du mich gesehen hast Thoma / so gleubstu / Seelig sind die nicht sehen vnd doch gleuben.

Hie sagen aber die Welt Kinder / wird sonst nichts erfordert als der glaube / da wollen wir wol zukommen. Am glauben sol mirs nicht mangeln / sagt jener. O liebe Christen / glauben ist so ein leicht ding nicht / alß jhnen die Leut einbilden. 2. Thess. 3. Der Glaube ist nicht jedermans ding. Es ist so ein schwer ding / sagt D. Luther / alß Himmel vnd Erden schaffen. Das befinden auch fromme Hertzen in der That / wenn sie in nöten vnd sonderlich in Todes nöten seyn / vnd das gewissen auff wachet / vnd man GOTTes Zorn vnd Straffe fühlet / daß ein Mensche da gleube GOtt wol jhm gnedig seyn / seine Sünde vergeben / jhn Seeligmachen / daß komme vns zum ander sawer an / GOtt müste es geben / Philipp. 1. Eins ist gegeben das jhr an Christum gleubet.

Denn beim glauben mus erstlich wahre Buß seyn / daß ein Mensch seine Sünde erkenne / vnnd von Hertzen rew vnd leid darvber habe. Da hat er viel zu thun / daß ein Mensch erst so weit komme / vnd es müsse gleich wol sein.

Denn wie ein gesund starcker Mensch / weder Artz noch Artzeney achtet: Also wenn ein Mensch sicher ist / vnd seine Sünde nicht fühlet / vnd nicht achtet / fraget er lauter nichts nach Christo vnnd seinen

nicht allein für sie die Apostel / sondern auch für die / so durch jhre Wort an mich gleuben. Vnnd Joh. 20. spricht er / dieweil du mich gesehen hast Thoma / so gleubstu / Seelig sind die nicht sehen vñ doch gleuben.

Hie sagen aber die Welt Kinder / wird sonst nichts erfordert als der glaube / da wollen wir wol zukommen. Am glauben sol mirs nicht mangeln / sagt jener. O liebe Christen / glauben ist so ein leicht ding nicht / alß jhnen die Leut einbilden. 2. Thess. 3. Der Glaube ist nicht jedermans ding. Es ist so ein schwer ding / sagt D. Luther / alß Himmel vnd Erden schaffen. Das befinden auch from̃e Hertzen in der That / wenn sie in nöten vnd sonderlich in Todes nöten seyn / vnd das gewissen auff wachet / vnd man GOTTes Zorn vnd Straffe fühlet / daß ein Mensche da gleube GOtt wol jhm gnedig seyn / seine Sünde vergeben / jhn Seeligmachen / daß komme vns zum ander sawer an / GOtt müste es geben / Philipp. 1. Eins ist gegeben das jhr an Christum gleubet.

Denn beim glauben mus erstlich wahre Buß seyn / daß ein Mensch seine Sünde erkenne / vnnd von Hertzen rew vnd leid darvber habe. Da hat er viel zu thun / daß ein Mensch erst so weit komme / vnd es müsse gleich wol sein.

Denn wie ein gesund starcker Mensch / weder Artz noch Artzeney achtet: Also wenn ein Mensch sicher ist / vnd seine Sünde nicht fühlet / vnd nicht achtet / fraget er lauter nichts nach Christo vnnd seinen

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[0030] nicht allein für sie die Apostel / sondern auch für die / so durch jhre Wort an mich gleuben. Vnnd Joh. 20. spricht er / dieweil du mich gesehen hast Thoma / so gleubstu / Seelig sind die nicht sehen vñ doch gleuben. Hie sagen aber die Welt Kinder / wird sonst nichts erfordert als der glaube / da wollen wir wol zukommen. Am glauben sol mirs nicht mangeln / sagt jener. O liebe Christen / glauben ist so ein leicht ding nicht / alß jhnen die Leut einbilden. 2. Thess. 3. Der Glaube ist nicht jedermans ding. Es ist so ein schwer ding / sagt D. Luther / alß Himmel vnd Erden schaffen. Das befinden auch from̃e Hertzen in der That / wenn sie in nöten vnd sonderlich in Todes nöten seyn / vnd das gewissen auff wachet / vnd man GOTTes Zorn vnd Straffe fühlet / daß ein Mensche da gleube GOtt wol jhm gnedig seyn / seine Sünde vergeben / jhn Seeligmachen / daß komme vns zum ander sawer an / GOtt müste es geben / Philipp. 1. Eins ist gegeben das jhr an Christum gleubet. Denn beim glauben mus erstlich wahre Buß seyn / daß ein Mensch seine Sünde erkenne / vnnd von Hertzen rew vnd leid darvber habe. Da hat er viel zu thun / daß ein Mensch erst so weit komme / vnd es müsse gleich wol sein. Denn wie ein gesund starcker Mensch / weder Artz noch Artzeney achtet: Also wenn ein Mensch sicher ist / vnd seine Sünde nicht fühlet / vnd nicht achtet / fraget er lauter nichts nach Christo vnnd seinen

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1617/30>, abgerufen am 24.04.2024.