Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617.gesehen / Esai. 40. Alles Fleisch ist wie Hew / vnd alle seine Güte wie des Graseß Blume. Das Hew verdorret / die Blume ist abgefallen. 1. Corinth. 7. Das wesen (Schema) dieser Welt vergehet. 1. Joh. 2. Die Welt vergehet mit ihren Lüsten. Da erfehret man mit der That / das es nichts ist. Es ist alß wenn einer nur in die Welt gegucket hette. Da klagen die Gottlosen / Sapient. 5. Was hilfft vns nun der Pracht? Was bringt vns nun der Reichthumb sampt dem Hochmut? Es ist alles dahin gefahren wie ein Schatte. Der Käyser Severus sagt / ich bin alles gewesen / vnd hilfft mich nichts. Der Käyser Adrianus sagt Animula vagula blandula, &c. O mein liebes lustiges Seelichen / wo wiltu nun bleiben / du wirst dich nun nicht mehr lustig machen / alß du zu thun pflagest. Wollen wirs nicht gleuben / so wird vns endlich der glaube in die Hand gegeben. Zum vierden verderbt vns den gantzen handel die Sünde / so wir am Halse haben / darvmb stecken wir vnter GOTtes Zorn / wir achtens oder achtens nicht / daraus folget / daß wir nimmer von hertzen frölich sein können / sondern müssen vns jmmerdarfür GOttes Gericht vnd Straffe fürchten. Da hilfft kein Gelt vnd Gut / kein Gewalt oder Lust / Judas hatte frisch Gelt von den hohen Priestern bekommen / aber es tröstet jhn nicht. Da Alexandro Magno daß Gewissen auffwachte / weil er Clitum vmbgebracht / kan er sich nicht zu frieden geben / wie gesehen / Esai. 40. Alles Fleisch ist wie Hew / vnd alle seine Güte wie des Graseß Blume. Das Hew verdorret / die Blume ist abgefallen. 1. Corinth. 7. Das wesen (Schema) dieser Welt vergehet. 1. Joh. 2. Die Welt vergehet mit ihren Lüsten. Da erfehret man mit der That / das es nichts ist. Es ist alß wenn einer nur in die Welt gegucket hette. Da klagen die Gottlosen / Sapient. 5. Was hilfft vns nun der Pracht? Was bringt vns nun der Reichthumb sampt dem Hochmut? Es ist alles dahin gefahren wie ein Schatte. Der Käyser Severus sagt / ich bin alles gewesen / vnd hilfft mich nichts. Der Käyser Adrianus sagt Animula vagula blandula, &c. O mein liebes lustiges Seelichen / wo wiltu nun bleiben / du wirst dich nun nicht mehr lustig machẽ / alß du zu thun pflagest. Wollen wirs nicht gleuben / so wird vns endlich der glaube in die Hand gegeben. Zum vierden verderbt vns den gantzen handel die Sünde / so wir am Halse haben / darvmb stecken wir vnter GOTtes Zorn / wir achtens oder achtens nicht / daraus folget / daß wir nimmer von hertzen frölich sein können / sondern müssen vns jmmerdarfür GOttes Gericht vnd Straffe fürchten. Da hilfft kein Gelt vnd Gut / kein Gewalt oder Lust / Judas hatte frisch Gelt von den hohen Priestern bekommen / aber es tröstet jhn nicht. Da Alexandro Magno daß Gewissen auffwachte / weil er Clitum vmbgebracht / kan er sich nicht zu frieden geben / wie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0013"/> gesehen / Esai. 40. Alles Fleisch ist wie Hew / vnd alle seine Güte wie des Graseß Blume. Das Hew verdorret / die Blume ist abgefallen. 1. Corinth. 7. Das wesen (Schema) dieser Welt vergehet. 1. Joh. 2. Die Welt vergehet mit ihren Lüsten. Da erfehret man mit der That / das es nichts ist. Es ist alß wenn einer nur in die Welt gegucket hette. Da klagen die Gottlosen / Sapient. 5. Was hilfft vns nun der Pracht? Was bringt vns nun der Reichthumb sampt dem Hochmut? Es ist alles dahin gefahren wie ein Schatte. Der Käyser Severus sagt / ich bin alles gewesen / vnd hilfft mich nichts. Der Käyser Adrianus sagt Animula vagula blandula, &c. O mein liebes lustiges Seelichen / wo wiltu nun bleiben / du wirst dich nun nicht mehr lustig machẽ / alß du zu thun pflagest. Wollen wirs nicht gleuben / so wird vns endlich der glaube in die Hand gegeben.</p> <p>Zum vierden verderbt vns den gantzen handel die Sünde / so wir am Halse haben / darvmb stecken wir vnter GOTtes Zorn / wir achtens oder achtens nicht / daraus folget / daß wir nimmer von hertzen frölich sein können / sondern müssen vns jmmerdarfür GOttes Gericht vnd Straffe fürchten.</p> <p>Da hilfft kein Gelt vnd Gut / kein Gewalt oder Lust / Judas hatte frisch Gelt von den hohen Priestern bekommen / aber es tröstet jhn nicht. Da Alexandro Magno daß Gewissen auffwachte / weil er Clitum vmbgebracht / kan er sich nicht zu frieden geben / wie </p> </div> </body> </text> </TEI> [0013]
gesehen / Esai. 40. Alles Fleisch ist wie Hew / vnd alle seine Güte wie des Graseß Blume. Das Hew verdorret / die Blume ist abgefallen. 1. Corinth. 7. Das wesen (Schema) dieser Welt vergehet. 1. Joh. 2. Die Welt vergehet mit ihren Lüsten. Da erfehret man mit der That / das es nichts ist. Es ist alß wenn einer nur in die Welt gegucket hette. Da klagen die Gottlosen / Sapient. 5. Was hilfft vns nun der Pracht? Was bringt vns nun der Reichthumb sampt dem Hochmut? Es ist alles dahin gefahren wie ein Schatte. Der Käyser Severus sagt / ich bin alles gewesen / vnd hilfft mich nichts. Der Käyser Adrianus sagt Animula vagula blandula, &c. O mein liebes lustiges Seelichen / wo wiltu nun bleiben / du wirst dich nun nicht mehr lustig machẽ / alß du zu thun pflagest. Wollen wirs nicht gleuben / so wird vns endlich der glaube in die Hand gegeben.
Zum vierden verderbt vns den gantzen handel die Sünde / so wir am Halse haben / darvmb stecken wir vnter GOTtes Zorn / wir achtens oder achtens nicht / daraus folget / daß wir nimmer von hertzen frölich sein können / sondern müssen vns jmmerdarfür GOttes Gericht vnd Straffe fürchten.
Da hilfft kein Gelt vnd Gut / kein Gewalt oder Lust / Judas hatte frisch Gelt von den hohen Priestern bekommen / aber es tröstet jhn nicht. Da Alexandro Magno daß Gewissen auffwachte / weil er Clitum vmbgebracht / kan er sich nicht zu frieden geben / wie
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1617/13>, abgerufen am 16.02.2025. |