Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617.

Bild:
<< vorherige Seite

Denn / wie offt aus dem Prediger Salomo erinnert wird / ist alles gantz eitel / daß ist / es ist mit allen zeitlichen Gütern / alß wenn einer meinete er finde eine schöne Nuß / vnd wenn ers anffmachte / were nichts darin. Das Auge sihet sich nicht satt / daß Ohr höret sich nicht satt. Eccles. 1. Von zeitlichen Gütern saget er 5. C. Wer Gelt lieb hat / der wird Gelt nimmer satt / vnd wer Reichthumb lieb hat / der wird keinen nutzen davon haben. Denn wo viel Güter sind / da sind viel die sie Essen / vnd was geneust seyn der sie hat / alß das ers mit Augen an siehet?

Von denen die grosse Gewalt haben / spricht er Eccles. 1. Wer viel Lehrn muß / der muß viel leiden. hoc est, regere mundum setzt Lutherus dabey. Denn wer im Obrigkeit Ampt ist / der muß andere Leute lehren / was sie thun sollen / da kan mans den Leuten nicht zu dancke machen. Von allerley weltlichen Lüsten / spricht Eccles. 2. Ich sprach in meinem Hertzen wolan ich wil wol leben vnd gute Tage haben. Aber siehe / daß war auch eitel / ich sprach zum Lachen / du bist Toll / vnd zur Frewde / was machstu? Vnd hernach. Ich thete grosse Dinge. Ich bawete Häuser / pflantzte Weinberge vnd mache mir Gärten vnd Lustgarten / etc. Alles was meine Augen wünscheten / daß ließ ich jhnen vnd wehret meinem Hertzen keine Frewde / daß es frölich war von seiner Arbeit. Vnd das hielt ich für meinen theil von aller meiner Arbeit.

Da ich aber ansahe alle meine Wercke die ich gethan

Denn / wie offt aus dem Prediger Salomo erinnert wird / ist alles gantz eitel / daß ist / es ist mit allen zeitlichen Gütern / alß wenn einer meinete er finde eine schöne Nuß / vñ weñ ers anffmachte / were nichts darin. Das Auge sihet sich nicht satt / daß Ohr höret sich nicht satt. Eccles. 1. Von zeitlichen Gütern saget er 5. C. Wer Gelt lieb hat / der wird Gelt nim̃er satt / vnd wer Reichthumb lieb hat / der wird keinen nutzen davon haben. Deñ wo viel Güter sind / da sind viel die sie Essen / vnd was geneust seyn der sie hat / alß das ers mit Augen an siehet?

Von denen die grosse Gewalt haben / spricht er Eccles. 1. Wer viel Lehrn muß / der muß viel leiden. hoc est, regere mundum setzt Lutherus dabey. Denn wer im Obrigkeit Ampt ist / der muß andere Leute lehren / was sie thun sollen / da kan mans den Leutẽ nicht zu dancke machen. Von allerley weltlichen Lüsten / spricht Eccles. 2. Ich sprach in meinem Hertzen wolan ich wil wol leben vnd gute Tage haben. Aber siehe / daß war auch eitel / ich sprach zum Lachẽ / du bist Toll / vnd zur Frewde / was machstu? Vnd hernach. Ich thete grosse Dinge. Ich bawete Häuser / pflantzte Weinberge vnd mache mir Gärten vnd Lustgarten / etc. Alles was meine Augen wünscheten / daß ließ ich jhnen vnd wehret meinem Hertzen keine Frewde / daß es frölich war von seiner Arbeit. Vnd das hielt ich für meinen theil von aller meiner Arbeit.

Da ich aber ansahe alle meine Wercke die ich gethã

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0011"/>
        <p>Denn / wie offt aus dem Prediger Salomo erinnert wird / ist alles gantz eitel /
                     daß ist / es ist mit allen zeitlichen Gütern / alß wenn einer meinete er finde
                     eine schöne Nuß / vn&#x0303; wen&#x0303; ers anffmachte / were
                     nichts darin. Das Auge sihet sich nicht satt / daß Ohr höret sich nicht satt.
                     Eccles. 1. Von zeitlichen Gütern saget er 5. C. Wer Gelt lieb hat / der wird
                     Gelt nim&#x0303;er satt / vnd wer Reichthumb lieb hat / der wird keinen
                     nutzen davon haben. Den&#x0303; wo viel Güter sind / da sind viel die sie
                     Essen / vnd was geneust seyn der sie hat / alß das ers mit Augen an siehet?</p>
        <p>Von denen die grosse Gewalt haben / spricht er Eccles. 1. Wer viel Lehrn muß /
                     der muß viel leiden. hoc est, regere mundum setzt Lutherus dabey. Denn wer im
                     Obrigkeit Ampt ist / der muß andere Leute lehren / was sie thun sollen / da kan
                     mans den Leute&#x0303; nicht zu dancke machen. Von allerley weltlichen
                     Lüsten / spricht Eccles. 2. Ich sprach in meinem Hertzen wolan ich wil wol leben
                     vnd gute Tage haben. Aber siehe / daß war auch eitel / ich sprach zum Lache&#x0303; / du bist Toll / vnd zur Frewde / was machstu? Vnd hernach. Ich
                     thete grosse Dinge. Ich bawete Häuser / pflantzte Weinberge vnd mache mir Gärten
                     vnd Lustgarten / etc. Alles was meine Augen wünscheten / daß ließ ich jhnen vnd
                     wehret meinem Hertzen keine Frewde / daß es frölich war von seiner Arbeit. Vnd
                     das hielt ich für meinen theil von aller meiner Arbeit.</p>
        <p>Da ich aber ansahe alle meine Wercke die ich getha&#x0303;
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0011] Denn / wie offt aus dem Prediger Salomo erinnert wird / ist alles gantz eitel / daß ist / es ist mit allen zeitlichen Gütern / alß wenn einer meinete er finde eine schöne Nuß / vñ weñ ers anffmachte / were nichts darin. Das Auge sihet sich nicht satt / daß Ohr höret sich nicht satt. Eccles. 1. Von zeitlichen Gütern saget er 5. C. Wer Gelt lieb hat / der wird Gelt nim̃er satt / vnd wer Reichthumb lieb hat / der wird keinen nutzen davon haben. Deñ wo viel Güter sind / da sind viel die sie Essen / vnd was geneust seyn der sie hat / alß das ers mit Augen an siehet? Von denen die grosse Gewalt haben / spricht er Eccles. 1. Wer viel Lehrn muß / der muß viel leiden. hoc est, regere mundum setzt Lutherus dabey. Denn wer im Obrigkeit Ampt ist / der muß andere Leute lehren / was sie thun sollen / da kan mans den Leutẽ nicht zu dancke machen. Von allerley weltlichen Lüsten / spricht Eccles. 2. Ich sprach in meinem Hertzen wolan ich wil wol leben vnd gute Tage haben. Aber siehe / daß war auch eitel / ich sprach zum Lachẽ / du bist Toll / vnd zur Frewde / was machstu? Vnd hernach. Ich thete grosse Dinge. Ich bawete Häuser / pflantzte Weinberge vnd mache mir Gärten vnd Lustgarten / etc. Alles was meine Augen wünscheten / daß ließ ich jhnen vnd wehret meinem Hertzen keine Frewde / daß es frölich war von seiner Arbeit. Vnd das hielt ich für meinen theil von aller meiner Arbeit. Da ich aber ansahe alle meine Wercke die ich gethã

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1617
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1617/11
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1617/11>, abgerufen am 21.11.2024.