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Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617.

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vnd was jhr Hertz begehret / wie Salomo von sich bekennet. Sie hielten es aber für eitel / vnd gedachten auff die ewige Seeligkeit / daß sie die erlangen müchten. Das macht das sie nach Christo verlangt vnd sie daß ander dagegen nichts achten. Darin sollen wir nun alle / wir sein hohes oder niedriges Standes / den Aposteln / frommen Könige vnd Propheten folgen / vnd auch für allen dingen nach der Seeligkeit trachten. Diese Lehr ist hoch nötig / denn das die es hindan gesetzet wird / darvber werden die meisten Leute verdampt. Denn sie lassen jhnen andere / vnd zwar geringe Weltliche sachen höher angelegen seyn / wie Christus Luc. 14. mit dem gleichnüsse vom grossen Abendmahl zuverstehen gibt. Denn das Abendmahl ist nichts anders denn die ewige Seeligkeit / die hie im glauben angehet. Aber da die Leute darzu geladen werden / bleiben sie ausse / vnd gehen hin / einer kaufft einen Acker / der ander Ochsen / der dritte gedenckt auff Freyen vnd verseumen darvber die Seeligkeit.

Also gehets noch heutiges Tages her / daß die Leute vber zeitlichen Sachen vnd Gütern jhre Seeligkeit hindansetzen.

Denn etliche trachten nach Reichthumb vnnd zeitlichen Gütern / etliche nach grösser Ehr vnd Gewalt / andere / daß sie hie allerley lust vnd gute Tage haben mögen. Darvber vergessen sie jhrer Seeligkeit: Aber die alle thun viel Närrischer / alß wenn einer ein Roß vmb eine Pfeiffen gibt / oder alß wen ein Kind für einen roten gülden einen roten Apfel nimbt.

vnd was jhr Hertz begehret / wie Salomo von sich bekeñet. Sie hieltẽ es aber für eitel / vñ gedachtẽ auff die ewige Seeligkeit / daß sie die erlangen müchten. Das macht das sie nach Christo verlangt vnd sie daß ander dagegen nichts achten. Darin sollen wir nun alle / wir sein hohes oder niedriges Stãdes / den Aposteln / from̃en Könige vnd Propheten folgen / vnd auch für allen dingen nach der Seeligkeit trachten. Diese Lehr ist hoch nötig / deñ das die es hindã gesetzet wird / darvber werden die meistẽ Leute verdampt. Deñ sie lassen jhnen andere / vñ zwar geringe Weltliche sachen höher angelegen seyn / wie Christus Luc. 14. mit dem gleichnüsse vom grossen Abendmahl zuverstehen gibt. Deñ das Abendmahl ist nichts anders deñ die ewige Seeligkeit / die hie im glauben angehet. Aber da die Leute darzu geladen werden / bleiben sie ausse / vñ gehen hin / einer kaufft einen Acker / der ander Ochsen / der dritte gedenckt auff Freyen vnd verseumen darvber die Seeligkeit.

Also gehets noch heutiges Tages her / daß die Leute vber zeitlichen Sachen vnd Gütern jhre Seeligkeit hindansetzen.

Denn etliche trachten nach Reichthumb vnnd zeitlichen Gütern / etliche nach grösser Ehr vñ Gewalt / andere / daß sie hie allerley lust vnd gute Tage haben mögen. Darvber vergessen sie jhrer Seeligkeit: Aber die alle thun viel Närrischer / alß wenn einer ein Roß vmb eine Pfeiffen gibt / oder alß wen ein Kind für einẽ roten gülden einen roten Apfel nimbt.

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1617/10>, abgerufen am 29.03.2024.