Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey dem Begrebnis/ Des Weyland Hochwürdigen ... Herrn Heinrich Caroli/ [...]. Wolfenbüttel, 1615.kan / thut er die Wort hinzu / Ich (der ich nicht liegen kan) sag euch / GOtt helt so viel von jhnen / daß er jhnen seine Engel zugeordnet / daß sie auff sie achtung geben vnnd warten müssen / vnd die stehen allzeit für GOTtes Angesicht / vnnd berichten gleich / wie es jhnen gehe. Denn (spricht er weiter) wie des Menschen Sohn in die Welt kommen ist / die andern Sünder seelig zu machen: Also ist er auch der Kinder Mitler / daß er sie von Sünden vnd ewigem Todt erlöse. Wie die Menschen die verloren Schaff sind / da GOtt mehr auff gedenckt / daß sie wieder zu recht kommen / alß auff die Engel im Himmel die nicht gefallen: So gehören die Kinder mit vnter die verlorne Schaffe / die ich alß der rechte Ertzhirt zu recht bringen mus / vnnd wolte GOtt nicht gern / daß ein solch Kind solte verloren vnnd verdampt werden. Aus dieser Histori sollen wir lernen / was GOtt von den kleinen vnd noch vnmündigen Kindern halte / nemblich / daß er sie zehle vnter die Mitglieder seiner Kirchen vnnd Gemein / vnd vnter das Volck / deß sich GOtt annemen / vnd das er seelig machen wil. An dieser Lehr ist hoch gelegen. Denn vnter den Menschen sind nicht allein alte Leut / die zu jhren Jahren vnd zu jhrem Verstand kommen sind / sonder deren ist auch ein grosse anzahl / die noch klein vnd Vnmündig sind. Da wolte man nu gern wissen nicht allein im leben / sonder auch im sterben / was doch GOTt von solchen Kindern halte / ob er auch jhrer achte / vnd nach jhnen frage / vnnd in sonderheit / ob sie auch in Himmel kommen / weil sie noch nichts von sich sagen / vnnd jhren Glauben nicht bekennen können. Wenn wir nu hievon Menschliche vernunfft fragen / weis sie nicht allein keinen bescheid davon / sonder wie sie in andern geheimnüssen vnd glaubens Artickeln GOttes Wort wiederstrebt / so thut sie auch in diesem Artickel von den Kin- kan / thut er die Wort hinzu / Ich (der ich nicht liegen kan) sag euch / GOtt helt so viel von jhnen / daß er jhnen seine Engel zugeordnet / daß sie auff sie achtung geben vnnd warten müssen / vnd die stehen allzeit für GOTtes Angesicht / vnnd berichten gleich / wie es jhnen gehe. Denn (spricht er weiter) wie des Menschen Sohn in die Welt kommen ist / die andern Sünder seelig zu machen: Also ist er auch der Kinder Mitler / daß er sie von Sünden vnd ewigem Todt erlöse. Wie die Menschen die verloren Schaff sind / da GOtt mehr auff gedenckt / daß sie wieder zu recht kommen / alß auff die Engel im Himmel die nicht gefallen: So gehören die Kinder mit vnter die verlorne Schaffe / die ich alß der rechte Ertzhirt zu recht bringen mus / vnnd wolte GOtt nicht gern / daß ein solch Kind solte verloren vnnd verdampt werden. Aus dieser Histori sollen wir lernen / was GOtt von den kleinen vnd noch vnmündigen Kindern halte / nemblich / daß er sie zehle vnter die Mitglieder seiner Kirchen vnnd Gemein / vnd vnter das Volck / deß sich GOtt annemen / vnd das er seelig machen wil. An dieser Lehr ist hoch gelegen. Denn vnter den Menschen sind nicht allein alte Leut / die zu jhren Jahren vnd zu jhrem Verstand kommen sind / sonder deren ist auch ein grosse anzahl / die noch klein vnd Vnmündig sind. Da wolte man nu gern wissen nicht allein im leben / sonder auch im sterben / was doch GOTt von solchen Kindern halte / ob er auch jhrer achte / vnd nach jhnen frage / vnnd in sonderheit / ob sie auch in Himmel kommen / weil sie noch nichts von sich sagen / vnnd jhren Glauben nicht bekennen können. Wenn wir nu hievon Menschliche vernunfft fragen / weis sie nicht allein keinen bescheid davon / sonder wie sie in andern geheimnüssen vnd glaubens Artickeln GOttes Wort wiederstrebt / so thut sie auch in diesem Artickel von den Kin- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0009"/> kan / thut er die Wort hinzu / Ich (der ich nicht liegen kan) sag euch / GOtt helt so viel von jhnen / daß er jhnen seine Engel zugeordnet / daß sie auff sie achtung geben vnnd warten müssen / vnd die stehen allzeit für GOTtes Angesicht / vnnd berichten gleich / wie es jhnen gehe. Denn (spricht er weiter) wie des Menschen Sohn in die Welt kommen ist / die andern Sünder seelig zu machen: Also ist er auch der Kinder Mitler / daß er sie von Sünden vnd ewigem Todt erlöse. Wie die Menschen die verloren Schaff sind / da GOtt mehr auff gedenckt / daß sie wieder zu recht kommen / alß auff die Engel im Himmel die nicht gefallen: So gehören die Kinder mit vnter die verlorne Schaffe / die ich alß der rechte Ertzhirt zu recht bringen mus / vnnd wolte GOtt nicht gern / daß ein solch Kind solte verloren vnnd verdampt werden.</p> <p>Aus dieser Histori sollen wir lernen / was GOtt von den kleinen vnd noch vnmündigen Kindern halte / nemblich / daß er sie zehle vnter die Mitglieder seiner Kirchen vnnd Gemein / vnd vnter das Volck / deß sich GOtt annemen / vnd das er seelig machen wil.</p> <p>An dieser Lehr ist hoch gelegen. 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kan / thut er die Wort hinzu / Ich (der ich nicht liegen kan) sag euch / GOtt helt so viel von jhnen / daß er jhnen seine Engel zugeordnet / daß sie auff sie achtung geben vnnd warten müssen / vnd die stehen allzeit für GOTtes Angesicht / vnnd berichten gleich / wie es jhnen gehe. Denn (spricht er weiter) wie des Menschen Sohn in die Welt kommen ist / die andern Sünder seelig zu machen: Also ist er auch der Kinder Mitler / daß er sie von Sünden vnd ewigem Todt erlöse. Wie die Menschen die verloren Schaff sind / da GOtt mehr auff gedenckt / daß sie wieder zu recht kommen / alß auff die Engel im Himmel die nicht gefallen: So gehören die Kinder mit vnter die verlorne Schaffe / die ich alß der rechte Ertzhirt zu recht bringen mus / vnnd wolte GOtt nicht gern / daß ein solch Kind solte verloren vnnd verdampt werden.
Aus dieser Histori sollen wir lernen / was GOtt von den kleinen vnd noch vnmündigen Kindern halte / nemblich / daß er sie zehle vnter die Mitglieder seiner Kirchen vnnd Gemein / vnd vnter das Volck / deß sich GOtt annemen / vnd das er seelig machen wil.
An dieser Lehr ist hoch gelegen. Denn vnter den Menschen sind nicht allein alte Leut / die zu jhren Jahren vnd zu jhrem Verstand kommen sind / sonder deren ist auch ein grosse anzahl / die noch klein vnd Vnmündig sind. Da wolte man nu gern wissen nicht allein im leben / sonder auch im sterben / was doch GOTt von solchen Kindern halte / ob er auch jhrer achte / vnd nach jhnen frage / vnnd in sonderheit / ob sie auch in Himmel kommen / weil sie noch nichts von sich sagen / vnnd jhren Glauben nicht bekennen können.
Wenn wir nu hievon Menschliche vernunfft fragen / weis sie nicht allein keinen bescheid davon / sonder wie sie in andern geheimnüssen vnd glaubens Artickeln GOttes Wort wiederstrebt / so thut sie auch in diesem Artickel von den Kin-
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey dem Begrebnis/ Des Weyland Hochwürdigen ... Herrn Heinrich Caroli/ [...]. Wolfenbüttel, 1615, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1615/9>, abgerufen am 05.07.2024. |