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Sattler, Basilius: Eine Predigt/ Von der Oberkeit. Gethan bey der Begräbnuß Des Weyland Hochwürdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrich Julii/ Postulirten Bischoffen des Stiffts Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ hochlöblicher gedechtnuß. Magdeburg, 1613.

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Gott wil nicht das jemand verloren werde / sondern dz jederman sich zur busse bekere. Sondern der mangel ist bey jnen / den Königen vnd Herrn selber. Non bene conveniunt nec in una sede morantur virtus & summa po testas. Haben auch die Heyden gesagt. Denn sie sich offt jrer gewalt vber heben / Gottes wort / dardurch Gott allein selig machet / nit achten / es nit annemen / sich nit bekeren / sondern meinen / weil sie hie auff Erden keinen Oberherrn haben / so mögen sie thun was sie selber wollen / Si libet, licet. Wie auch Isabel zu Ahab sagte / was were Israel wenn du nicht thetest? Vnd weil sie meinet / es sey niemand vber sie / lest sie ein Gericht halten vber Naboth / vnd jhn vnverschulter sachen vmbringeu. Also spricht auch Pilatus zu Christo: Antwortestu nicht / weistu nicht / das ich macht habe dich zu Creutzigen vnd loß zu geben.

So gehets noch offtmals her / das die Herrn jnen auch mit Gottes wort nit wollen einreden lassen / vnd sprechen / wie Ps 2. steht. Lasset vns zureissen jre Bande / vnnd von vns werffen jhre Seyle? Darzu denn etliche Schmeichler redlich helffen / E. Gn. müssen sich die Pfaffen nicht regieren lassen / sondern sie auff die Finger klopffen. Aber es folget bald im selben Ps. nicht allein / der im Himel wonet / Lachet jr sondern auch / er wirmit jnen eins reden in seinem zorn / vud in seinem grim wird er sie erschre eken. Item: Sein zorn wird bald anbrennen. Das thut dem Saul Jeroe beam / dem Ahab den schaden / das sie den Propheten / welche sie zur busse vermanet / nit folgen wolten / vnd nicht das / das Gott jnen die seligkeit nit gönnete. Diesem grossen vnheil zubegegnen / sol die Obrikeit sich jhret gewalt nit vberheben / sondern gedencken / sie sind vnter Gott / wie Joseps sagt zu seenen Brüdern / Gen. 50. vnd wie im 82 Ps. stehet. Gott stehet in der Gemeine Gottes / vnd ist Richter vnter den Göttern. Sie sind woll Götter / vnd Kinder des Allerhöchsten. Aber sie müssen sterben wie Menschen. vnd Sap. 6. Vber die mechtigen wird ein starck Gericht gehalten werden. Derowegen sollen sie wol betrachten / das im 2. Ps. stehet. So isser euch nu weisen jr Könige im Lande / vnd last euch züchtigen jr Richter auff Erden. dienet dem HErrn mtefurcht / vnd frewet euch mit zitteru. Küsset den Sohn. Oder wenn sie es ja versehen / sollen sie / wie David durch Nathan / Josaphat durch Jehu / Ezeichas durch Jesatam / sich zur Busse letten lassen. Summa sie sollen zuseheu das sie mit vnter den Königen sein / von welchen Christus sagt / Luc. 10 Viel Könige wolten sehen das jr sehet / das ist / sie ollen Christum mit seinen Wolthaten nicht

Gott wil nicht das jemand verloren werde / sondern dz jederman sich zur busse bekere. Sondern der mangel ist bey jnen / den Königen vnd Herrn selber. Non bene conveniunt nec in una sede morantur virtus & summa po testas. Haben auch die Heyden gesagt. Denn sie sich offt jrer gewalt vber heben / Gottes wort / dardurch Gott allein selig machet / nit achten / es nit annemen / sich nit bekeren / sondern meinen / weil sie hie auff Erden keinen Oberherrn haben / so mögen sie thun was sie selber wollen / Si libet, licet. Wie auch Isabel zu Ahab sagte / was were Israel wenn du nicht thetest? Vnd weil sie meinet / es sey niemand vber sie / lest sie ein Gericht halten vber Naboth / vnd jhn vnverschulter sachen vmbringeu. Also spricht auch Pilatus zu Christo: Antwortestu nicht / weistu nicht / das ich macht habe dich zu Creutzigen vnd loß zu geben.

So gehets noch offtmals her / das die Herrn jnen auch mit Gottes wort nit wollen einreden lassen / vnd sprechen / wie Ps 2. steht. Lasset vns zureissen jre Bande / vnnd von vns werffen jhre Seyle? Darzu denn etliche Schmeichler redlich helffen / E. Gn. müssen sich die Pfaffen nicht regieren lassen / sondern sie auff die Finger klopffen. Aber es folget bald im selben Ps. nicht allein / der im Himel wonet / Lachet jr sondern auch / er wirmit jnen eins reden in seinem zorn / vud in seinem grim wird er sie erschre eken. Item: Sein zorn wird bald anbrennen. Das thut dem Saul Jeroe beam / dem Ahab den schaden / das sie den Propheten / welche sie zur busse vermanet / nit folgen wolten / vnd nicht das / das Gott jnen die seligkeit nit gönnete. Diesem grossen vnheil zubegegnen / sol die Obrikeit sich jhret gewalt nit vberheben / sondern gedencken / sie sind vnter Gott / wie Joseps sagt zu seenen Brüdern / Gen. 50. vnd wie im 82 Ps. stehet. Gott stehet in der Gemeine Gottes / vnd ist Richter vnter den Göttern. Sie sind woll Götter / vnd Kinder des Allerhöchsten. Aber sie müssen sterben wie Menschen. vnd Sap. 6. Vber die mechtigen wird ein starck Gericht gehalten werden. Derowegen sollen sie wol betrachten / das im 2. Ps. stehet. So isser euch nu weisen jr Könige im Lande / vnd last euch züchtigen jr Richter auff Erden. dienet dem HErrn mtefurcht / vnd frewet euch mit zitteru. Küsset den Sohn. Oder wenn sie es ja versehen / sollen sie / wie David durch Nathan / Josaphat durch Jehu / Ezeichas durch Jesatam / sich zur Busse letten lassen. Summa sie sollen zuseheu das sie mit vnter den Königen sein / von welchen Christus sagt / Luc. 10 Viel Könige wolten sehen das jr sehet / das ist / sie ollen Christum mit seinen Wolthaten nicht

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[0026] Gott wil nicht das jemand verloren werde / sondern dz jederman sich zur busse bekere. Sondern der mangel ist bey jnen / den Königen vnd Herrn selber. Non bene conveniunt nec in una sede morantur virtus & summa po testas. Haben auch die Heyden gesagt. Denn sie sich offt jrer gewalt vber heben / Gottes wort / dardurch Gott allein selig machet / nit achten / es nit annemen / sich nit bekeren / sondern meinen / weil sie hie auff Erden keinen Oberherrn haben / so mögen sie thun was sie selber wollen / Si libet, licet. Wie auch Isabel zu Ahab sagte / was were Israel wenn du nicht thetest? Vnd weil sie meinet / es sey niemand vber sie / lest sie ein Gericht halten vber Naboth / vnd jhn vnverschulter sachen vmbringeu. Also spricht auch Pilatus zu Christo: Antwortestu nicht / weistu nicht / das ich macht habe dich zu Creutzigen vnd loß zu geben. So gehets noch offtmals her / das die Herrn jnen auch mit Gottes wort nit wollen einreden lassen / vnd sprechen / wie Ps 2. steht. Lasset vns zureissen jre Bande / vnnd von vns werffen jhre Seyle? Darzu denn etliche Schmeichler redlich helffen / E. Gn. müssen sich die Pfaffen nicht regieren lassen / sondern sie auff die Finger klopffen. Aber es folget bald im selben Ps. nicht allein / der im Himel wonet / Lachet jr sondern auch / er wirmit jnen eins reden in seinem zorn / vud in seinem grim wird er sie erschre eken. Item: Sein zorn wird bald anbrennen. Das thut dem Saul Jeroe beam / dem Ahab den schaden / das sie den Propheten / welche sie zur busse vermanet / nit folgen wolten / vnd nicht das / das Gott jnen die seligkeit nit gönnete. Diesem grossen vnheil zubegegnen / sol die Obrikeit sich jhret gewalt nit vberheben / sondern gedencken / sie sind vnter Gott / wie Joseps sagt zu seenen Brüdern / Gen. 50. vnd wie im 82 Ps. stehet. Gott stehet in der Gemeine Gottes / vnd ist Richter vnter den Göttern. Sie sind woll Götter / vnd Kinder des Allerhöchsten. Aber sie müssen sterben wie Menschen. vnd Sap. 6. Vber die mechtigen wird ein starck Gericht gehalten werden. Derowegen sollen sie wol betrachten / das im 2. Ps. stehet. So isser euch nu weisen jr Könige im Lande / vnd last euch züchtigen jr Richter auff Erden. dienet dem HErrn mtefurcht / vnd frewet euch mit zitteru. Küsset den Sohn. Oder wenn sie es ja versehen / sollen sie / wie David durch Nathan / Josaphat durch Jehu / Ezeichas durch Jesatam / sich zur Busse letten lassen. Summa sie sollen zuseheu das sie mit vnter den Königen sein / von welchen Christus sagt / Luc. 10 Viel Könige wolten sehen das jr sehet / das ist / sie ollen Christum mit seinen Wolthaten nicht

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Eine Predigt/ Von der Oberkeit. Gethan bey der Begräbnuß Des Weyland Hochwürdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrich Julii/ Postulirten Bischoffen des Stiffts Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ hochlöblicher gedechtnuß. Magdeburg, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1613/26>, abgerufen am 24.11.2024.