Sattler, Basilius: Eine Predigt/ Von der Oberkeit. Gethan bey der Begräbnuß Des Weyland Hochwürdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrich Julii/ Postulirten Bischoffen des Stiffts Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ hochlöblicher gedechtnuß. Magdeburg, 1613.jhn anruffen / jhn loben / vnd jhm dienen in jhrem gantzen leben: Wo es also hergehet / da wohnet Ehre / ja Gott selber im Lande: Denn eusserlichen fried vnd ruhe haben auch wol Heidnische Könige verschafft: Aber das ist für Gott vnnd allen Engeln eine grosse Herrligkeit / wenn die Oberkeit verschafft vnd befürdert / das Gott recht erkand / geehret vnnd jhm gedienet werde. Denn darzu sind die Menschen erschaffen / vnd durch den Sohn Gottes erlöset: Darzu erhelt Gott das Menschliche geschlecht in der Welt: Jauchtzet dem HErrn alle Welt / spricht der 100. Psalm / Dienet dem HErrn mit frewden / etc. Er hat vns gemacht / vnd nicht wir selber / zu seinem Volck / vnd zu Schafen seiner Weyde. Da ist das Reich Gottes vnter den Menschen / Luc. 17. Darbey nu kan ein Christlich Oberkeit viel guts thun: Das sol jhr auch zum höchsten angelegen seyn / das Gottes Wort im schwang gehe / vnd rein vnd lauter geprediget / vnd die H. Sacramenta nach Christi einsetzung verreicht werden. Die Welt mags vernichten / wie sie wil / vnd es Pfaffenwerck heissen / (denn das ist dem Teuffel ein Dorn in Augen) so ists doch das edelste Werck / das ein Oberkeit auff Erden thun kan. Darzu vermahnet der 2. Psalm: Last euch weisen jhr Könige / vnd last euch züchtigen jhr Richter auff Erden: Küsset den Sohn / das er nicht zürne: Vnd im 24. Psalm: Macht die thor weit / vnd die Thür in der Welt hoch / das der König der Ehren einziehe. So verheisset Gott der Christlchen / Kirche Esa. 49. Die Könige werden deine Pfleger / vnd jre Fürsten deine Seugammen seyn. Vnd Esa. 60. verheist Gott der Christlichen Kirchen / du wirst der Könige Brüste saugen, Wo aber das nicht ist / da ist ein recht Wüste vnd Barbarey / vnd hat es mit solchen Königreichen vnd Ländern kein Bestandt / sondern sie müssen endtlich zu grundt gehen / wie Esa. 60. stehet: Die Heyden vnd Königreiche welche dir nicht dienen wollen / die sollen vmbkommen / vnd die Heyden verwüstet werden. jhn anruffen / jhn loben / vnd jhm dienen in jhrem gantzen leben: Wo es also hergehet / da wohnet Ehre / ja Gott selber im Lande: Denn eusserlichen fried vnd ruhe haben auch wol Heidnische Könige verschafft: Aber das ist für Gott vnnd allen Engeln eine grosse Herrligkeit / wenn die Oberkeit verschafft vnd befürdert / das Gott recht erkand / geehret vnnd jhm gedienet werde. Denn darzu sind die Menschen erschaffen / vnd durch den Sohn Gottes erlöset: Darzu erhelt Gott das Menschliche geschlecht in der Welt: Jauchtzet dem HErrn alle Welt / spricht der 100. Psalm / Dienet dem HErrn mit frewden / etc. Er hat vns gemacht / vnd nicht wir selber / zu seinem Volck / vnd zu Schafen seiner Weyde. Da ist das Reich Gottes vnter den Menschen / Luc. 17. Darbey nu kan ein Christlich Oberkeit viel guts thun: Das sol jhr auch zum höchsten angelegen seyn / das Gottes Wort im schwang gehe / vnd rein vnd lauter geprediget / vnd die H. Sacramenta nach Christi einsetzung verreicht werden. Die Welt mags vernichten / wie sie wil / vnd es Pfaffenwerck heissen / (denn das ist dem Teuffel ein Dorn in Augen) so ists doch das edelste Werck / das ein Oberkeit auff Erden thun kan. Darzu vermahnet der 2. Psalm: Last euch weisen jhr Könige / vnd last euch züchtigen jhr Richter auff Erden: Küsset den Sohn / das er nicht zürne: Vnd im 24. Psalm: Macht die thor weit / vnd die Thür in der Welt hoch / das der König der Ehren einziehe. So verheisset Gott der Christlchen / Kirche Esa. 49. Die Könige werden deine Pfleger / vnd jre Fürsten deine Seugammẽ seyn. Vnd Esa. 60. verheist Gott der Christlichen Kirchen / du wirst der Könige Brüste saugen, Wo aber das nicht ist / da ist ein recht Wüste vnd Barbarey / vnd hat es mit solchen Königreichen vnd Ländern kein Bestandt / sondern sie müssen endtlich zu grundt gehen / wie Esa. 60. stehet: Die Heyden vnd Königreiche welche dir nicht dienen wollen / die sollen vmbkommen / vnd die Heyden verwüstet werden. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0016"/> jhn anruffen / jhn loben / vnd jhm dienen in jhrem gantzen leben: Wo es also hergehet / da wohnet Ehre / ja Gott selber im Lande: Denn eusserlichen fried vnd ruhe haben auch wol Heidnische Könige verschafft: Aber das ist für Gott vnnd allen Engeln eine grosse Herrligkeit / wenn die Oberkeit verschafft vnd befürdert / das Gott recht erkand / geehret vnnd jhm gedienet werde. Denn darzu sind die Menschen erschaffen / vnd durch den Sohn Gottes erlöset: Darzu erhelt Gott das Menschliche geschlecht in der Welt: Jauchtzet dem HErrn alle Welt / spricht der 100. Psalm / Dienet dem HErrn mit frewden / etc. Er hat vns gemacht / vnd nicht wir selber / zu seinem Volck / vnd zu Schafen seiner Weyde. Da ist das Reich Gottes vnter den Menschen / Luc. 17.</p> <p>Darbey nu kan ein Christlich Oberkeit viel guts thun: Das sol jhr auch zum höchsten angelegen seyn / das Gottes Wort im schwang gehe / vnd rein vnd lauter geprediget / vnd die H. Sacramenta nach Christi einsetzung verreicht werden. Die Welt mags vernichten / wie sie wil / vnd es Pfaffenwerck heissen / (denn das ist dem Teuffel ein Dorn in Augen) so ists doch das edelste Werck / das ein Oberkeit auff Erden thun kan.</p> <p>Darzu vermahnet der 2. Psalm: Last euch weisen jhr Könige / vnd last euch züchtigen jhr Richter auff Erden: Küsset den Sohn / das er nicht zürne: Vnd im 24. 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jhn anruffen / jhn loben / vnd jhm dienen in jhrem gantzen leben: Wo es also hergehet / da wohnet Ehre / ja Gott selber im Lande: Denn eusserlichen fried vnd ruhe haben auch wol Heidnische Könige verschafft: Aber das ist für Gott vnnd allen Engeln eine grosse Herrligkeit / wenn die Oberkeit verschafft vnd befürdert / das Gott recht erkand / geehret vnnd jhm gedienet werde. Denn darzu sind die Menschen erschaffen / vnd durch den Sohn Gottes erlöset: Darzu erhelt Gott das Menschliche geschlecht in der Welt: Jauchtzet dem HErrn alle Welt / spricht der 100. Psalm / Dienet dem HErrn mit frewden / etc. Er hat vns gemacht / vnd nicht wir selber / zu seinem Volck / vnd zu Schafen seiner Weyde. Da ist das Reich Gottes vnter den Menschen / Luc. 17.
Darbey nu kan ein Christlich Oberkeit viel guts thun: Das sol jhr auch zum höchsten angelegen seyn / das Gottes Wort im schwang gehe / vnd rein vnd lauter geprediget / vnd die H. Sacramenta nach Christi einsetzung verreicht werden. Die Welt mags vernichten / wie sie wil / vnd es Pfaffenwerck heissen / (denn das ist dem Teuffel ein Dorn in Augen) so ists doch das edelste Werck / das ein Oberkeit auff Erden thun kan.
Darzu vermahnet der 2. Psalm: Last euch weisen jhr Könige / vnd last euch züchtigen jhr Richter auff Erden: Küsset den Sohn / das er nicht zürne: Vnd im 24. Psalm: Macht die thor weit / vnd die Thür in der Welt hoch / das der König der Ehren einziehe. So verheisset Gott der Christlchen / Kirche Esa. 49. Die Könige werden deine Pfleger / vnd jre Fürsten deine Seugammẽ seyn. Vnd Esa. 60. verheist Gott der Christlichen Kirchen / du wirst der Könige Brüste saugen,
Wo aber das nicht ist / da ist ein recht Wüste vnd Barbarey / vnd hat es mit solchen Königreichen vnd Ländern kein Bestandt / sondern sie müssen endtlich zu grundt gehen / wie Esa. 60. stehet: Die Heyden vnd Königreiche welche dir nicht dienen wollen / die sollen vmbkommen / vnd die Heyden verwüstet werden.
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