Sattler, Basilius: Eine Predigt/ Von der Oberkeit. Gethan bey der Begräbnuß Des Weyland Hochwürdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrich Julii/ Postulirten Bischoffen des Stiffts Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ hochlöblicher gedechtnuß. Magdeburg, 1613.Gericht dem HErrn / vnd nicht den Menschen. Da steht ein grosser theil eines Herrn wollfahrt auff. Vnd da gehört fleiß zu / das er getrewe Diener habe / vnd für bösen Leuten sich hüte / Dahin gehöret der gantze 101. Psalm. Ich hasse den Vbertreter / etc. Meine Augen sehen nach den trewen im Lande / das sie bey mir wohnen / vnd hab gerne frome Diener / das ist / Ich sehe gar wol zu / was ich für Leute bestelle. Denn auch wer Pech angreifft / der besudlet sich. Syr. 13. David hat sich wol fürgesehen / noch hat ein Bub seine 3. Kinder / Thamar / Ammon / Absolon in Jammer vnd Noth gebracht. Darumb man hierin nicht seinen eygnen affecten allein folgen / oder auff anderer Commendation vnd Freundschafft / noch fürnehme geschlecht allein sehen soll / wie offmals geschicht: Sondern auff frömmigkeit / geschickligkeit / trew / erfahrung. Man sol auch nicht nur etlichen wenigen folgen / wie etliche sich insinuiren, das sie allein das Spiel auff den Daumen haben / vnd fürdern wen sie wollen / vnd setzen ab wen sie wollen / das sie jren Weitzen schneiden / das thut grossen Schaden / sondern in acht nehmen / das Salomo sagt: Salus ubi multi Consiliarij: Wo viel Rahtgeber sind / da gehets wol zu / Prov. 11 Vnd das wir sehen / wie hoch daran gelegen / vnd welche grosse gabe GOttes die seyn / erzehlt der H. Geist / in Büchern der Könige / von David / 1. Paral. 19. Salomo 1. Reg. 4. Was sie für Obersten / Cantzler vnnd Secretarien gehabt: Denn was Gottlose vnd böse Diener für Schaden thun / zeuget leider auch an diesem / wie auch andern örten / die erfahrung. Vnd damit also das gantze Regiment wol bestehe / vnnd in esse erhalten werde / gehöret auch auch zum sechsten darzu / das man auff die Haußhaltung vnd auffkunfften selbst ein Auge mit habe / das damit recht verfahren werde / damit man zu friedens vnd Kriegßzeiten gefast sey. Hie wird viel versehen von grossen Herrn / stultitiam patiuntur opes: Etliche verbawens / da es nicht noht / etliche verspie- Gericht dem HErrn / vnd nicht den Menschen. Da steht ein grosser theil eines Herrn wollfahrt auff. Vnd da gehört fleiß zu / das er getrewe Diener habe / vnd für bösen Leuten sich hüte / Dahin gehöret der gantze 101. Psalm. Ich hasse den Vbertreter / etc. Meine Augen sehen nach den trewen im Lande / das sie bey mir wohnen / vnd hab gerne frome Diener / das ist / Ich sehe gar wol zu / was ich für Leute bestelle. Denn auch wer Pech angreifft / der besudlet sich. Syr. 13. David hat sich wol fürgesehen / noch hat ein Bub seine 3. Kinder / Thamar / Ammon / Absolon in Jammer vnd Noth gebracht. Darumb man hierin nicht seinen eygnen affecten allein folgen / oder auff anderer Commendation vnd Freundschafft / noch fürnehme geschlecht allein sehen soll / wie offmals geschicht: Sondern auff frömmigkeit / geschickligkeit / trew / erfahrung. Man sol auch nicht nur etlichen wenigen folgen / wie etliche sich insinuiren, das sie allein das Spiel auff den Daumen haben / vnd fürdern wen sie wollen / vnd setzen ab wen sie wollen / das sie jren Weitzen schneiden / das thut grossen Schaden / sondern in acht nehmen / das Salomo sagt: Salus ubi multi Consiliarij: Wo viel Rahtgeber sind / da gehets wol zu / Prov. 11 Vnd das wir sehen / wie hoch daran gelegen / vnd welche grosse gabe GOttes die seyn / erzehlt der H. Geist / in Büchern der Könige / von David / 1. Paral. 19. Salomo 1. Reg. 4. Was sie für Obersten / Cantzler vnnd Secretarien gehabt: Denn was Gottlose vnd böse Diener für Schaden thun / zeuget leider auch an diesem / wie auch andern örten / die erfahrung. Vnd damit also das gantze Regiment wol bestehe / vnnd in esse erhalten werde / gehöret auch auch zum sechsten darzu / das man auff die Haußhaltung vnd auffkunfften selbst ein Auge mit habe / das damit recht verfahren werde / damit man zu friedens vnd Kriegßzeiten gefast sey. Hie wird viel versehen von grossen Herrn / stultitiam patiuntur opes: Etliche verbawens / da es nicht noht / etliche verspie- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0014"/> Gericht dem HErrn / vnd nicht den Menschen. Da steht ein grosser theil eines Herrn wollfahrt auff. Vnd da gehört fleiß zu / das er getrewe Diener habe / vnd für bösen Leuten sich hüte / Dahin gehöret der gantze 101. Psalm. Ich hasse den Vbertreter / etc. Meine Augen sehen nach den trewen im Lande / das sie bey mir wohnen / vnd hab gerne frome Diener / das ist / Ich sehe gar wol zu / was ich für Leute bestelle. Denn auch wer Pech angreifft / der besudlet sich. Syr. 13. David hat sich wol fürgesehen / noch hat ein Bub seine 3. Kinder / Thamar / Ammon / Absolon in Jammer vnd Noth gebracht.</p> <p>Darumb man hierin nicht seinen eygnen affecten allein folgen / oder auff anderer Commendation vnd Freundschafft / noch fürnehme geschlecht allein sehen soll / wie offmals geschicht: Sondern auff frömmigkeit / geschickligkeit / trew / erfahrung.</p> <p>Man sol auch nicht nur etlichen wenigen folgen / wie etliche sich insinuiren, das sie allein das Spiel auff den Daumen haben / vnd fürdern wen sie wollen / vnd setzen ab wen sie wollen / das sie jren Weitzen schneiden / das thut grossen Schaden / sondern in acht nehmen / das Salomo sagt: Salus ubi multi Consiliarij: Wo viel Rahtgeber sind / da gehets wol zu / Prov. 11</p> <p>Vnd das wir sehen / wie hoch daran gelegen / vnd welche grosse gabe GOttes die seyn / erzehlt der H. Geist / in Büchern der Könige / von David / 1. Paral. 19. Salomo 1. Reg. 4. 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Gericht dem HErrn / vnd nicht den Menschen. Da steht ein grosser theil eines Herrn wollfahrt auff. Vnd da gehört fleiß zu / das er getrewe Diener habe / vnd für bösen Leuten sich hüte / Dahin gehöret der gantze 101. Psalm. Ich hasse den Vbertreter / etc. Meine Augen sehen nach den trewen im Lande / das sie bey mir wohnen / vnd hab gerne frome Diener / das ist / Ich sehe gar wol zu / was ich für Leute bestelle. Denn auch wer Pech angreifft / der besudlet sich. Syr. 13. David hat sich wol fürgesehen / noch hat ein Bub seine 3. Kinder / Thamar / Ammon / Absolon in Jammer vnd Noth gebracht.
Darumb man hierin nicht seinen eygnen affecten allein folgen / oder auff anderer Commendation vnd Freundschafft / noch fürnehme geschlecht allein sehen soll / wie offmals geschicht: Sondern auff frömmigkeit / geschickligkeit / trew / erfahrung.
Man sol auch nicht nur etlichen wenigen folgen / wie etliche sich insinuiren, das sie allein das Spiel auff den Daumen haben / vnd fürdern wen sie wollen / vnd setzen ab wen sie wollen / das sie jren Weitzen schneiden / das thut grossen Schaden / sondern in acht nehmen / das Salomo sagt: Salus ubi multi Consiliarij: Wo viel Rahtgeber sind / da gehets wol zu / Prov. 11
Vnd das wir sehen / wie hoch daran gelegen / vnd welche grosse gabe GOttes die seyn / erzehlt der H. Geist / in Büchern der Könige / von David / 1. Paral. 19. Salomo 1. Reg. 4. Was sie für Obersten / Cantzler vnnd Secretarien gehabt: Denn was Gottlose vnd böse Diener für Schaden thun / zeuget leider auch an diesem / wie auch andern örten / die erfahrung.
Vnd damit also das gantze Regiment wol bestehe / vnnd in esse erhalten werde / gehöret auch auch zum sechsten darzu / das man auff die Haußhaltung vnd auffkunfften selbst ein Auge mit habe / das damit recht verfahren werde / damit man zu friedens vnd Kriegßzeiten gefast sey.
Hie wird viel versehen von grossen Herrn / stultitiam patiuntur opes: Etliche verbawens / da es nicht noht / etliche verspie-
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Eine Predigt/ Von der Oberkeit. Gethan bey der Begräbnuß Des Weyland Hochwürdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrich Julii/ Postulirten Bischoffen des Stiffts Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ hochlöblicher gedechtnuß. Magdeburg, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1613/14>, abgerufen am 26.07.2024. |