Sattler, Basilius: Predigt/ Gethan bey dem Begrebnuß der ... Frawen/ Dorothea vom Lah/ [...]. Wolfenbüttel, 1611.Jedoch hat es vnser HERR JEsus Christus mit seinem bitter Leyden vnd Sterben so weit gebracht / das nun GOtt nicht hat gefallen am Todt des Sünders / sondern das er sich bekehre vnd lebe. Darumb sagt der 103. Psalm: Wie sich ein Vater vber Kinder erbarmet / so erbarmet sich der HERR vber die so jhn furchten / Vnd Salom. Prov. 3. schreibt davon / welches die Epistel zun Heb. 12. wiederholet: Mein Kindt verwirff nicht die Zucht des HERRN / vnd sey nicht vngedültig vber seiner Straff / denn welchen der HErr liebet / den straffet er / vnd hat wolgefallen an jhm / wie ein Vater am Sohn. Vnd Thren. 3. sagt der Prophet / das GOtt nicht von Hertzen die Menschen plage noch betrübe: Vnd Apoc. 3. Welche ich lieb habe / die straffe vnd züchtige ich. Solches das es GOtt gut mit vns meine / können wir daher abnehmen / das GOtt den seinen nicht lange zusiehet / sondern baldt mit der Straff hinter jhnen her ist / er sparets nicht in die zukünfftige Welt / Sondern in diesem Leben straffet er sie / das Gericht fenget an vom Hauß GOttes / davon stehet ein schöner Spruch 2. Maccab. 6. Das ist ein grosse Gnade / das GOtt den Sündern stewret / das sie nicht fortfahren / sondern ist baldt hinter jhnen her mit der Straff. Denn vnser HERR GOtt siehet vns so lange nicht zu als den andern Heyden / die er lesset hingehen / biß sie jhr Maß der Sünden erfüllet haben / das er sie darnach straffe / Sondern wehret vns / das wirs nicht zuviel machen / vnd er sich zu letzten an vns rechen müsse. Zum andern spüret man auch dabey GOttes Wollmeynung im Creutz / das ers vns nicht zuschwer mache / sondern mitten in der Straff seine Barmhertzigkeit sehen vnd leuchten lesset / vnd es also messiget / das wir nicht drunter vergehen / sondern es extragen können: Davon sagt David im 103. Psalm: Er handelt nicht mit vns nach vnsern Sünden / vnd vergilt vns nicht nach vnser Missethat / Vnd im 118. Psal. Der HERR Jedoch hat es vnser HERR JEsus Christus mit seinem bitter Leyden vnd Sterben so weit gebracht / das nun GOtt nicht hat gefallen am Todt des Sünders / sondern das er sich bekehre vnd lebe. Darumb sagt der 103. Psalm: Wie sich ein Vater vber Kinder erbarmet / so erbarmet sich der HERR vber die so jhn furchten / Vnd Salom. Prov. 3. schreibt davon / welches die Epistel zun Heb. 12. wiederholet: Mein Kindt verwirff nicht die Zucht des HERRN / vnd sey nicht vngedültig vber seiner Straff / denn welchen der HErr liebet / den straffet er / vnd hat wolgefallen an jhm / wie ein Vater am Sohn. Vnd Thren. 3. sagt der Prophet / das GOtt nicht von Hertzen die Menschen plage noch betrübe: Vnd Apoc. 3. Welche ich lieb habe / die straffe vnd züchtige ich. Solches das es GOtt gut mit vns meine / können wir daher abnehmen / das GOtt den seinen nicht lange zusiehet / sondern baldt mit der Straff hinter jhnen her ist / er sparets nicht in die zukünfftige Welt / Sondern in diesem Leben straffet er sie / das Gericht fenget an vom Hauß GOttes / davon stehet ein schöner Spruch 2. Maccab. 6. Das ist ein grosse Gnade / das GOtt den Sündern stewret / das sie nicht fortfahren / sondern ist baldt hinter jhnen her mit der Straff. Denn vnser HERR GOtt siehet vns so lange nicht zu als den andern Heyden / die er lesset hingehen / biß sie jhr Maß der Sünden erfüllet haben / das er sie darnach straffe / Sondern wehret vns / das wirs nicht zuviel machen / vnd er sich zu letzten an vns rechen müsse. Zum andern spüret man auch dabey GOttes Wollmeynung im Creutz / das ers vns nicht zuschwer mache / sondern mitten in der Straff seine Barmhertzigkeit sehen vnd leuchten lesset / vnd es also messiget / das wir nicht drunter vergehen / sondern es extragen können: Davon sagt David im 103. Psalm: Er handelt nicht mit vns nach vnsern Sünden / vnd vergilt vns nicht nach vnser Missethat / Vnd im 118. Psal. Der HERR <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0014"/> Jedoch hat es vnser HERR JEsus Christus mit seinem bitter Leyden vnd Sterben so weit gebracht / das nun GOtt nicht hat gefallen am Todt des Sünders / sondern das er sich bekehre vnd lebe. Darumb sagt der 103. Psalm: Wie sich ein Vater vber Kinder erbarmet / so erbarmet sich der HERR vber die so jhn furchten / Vnd Salom. Prov. 3. schreibt davon / welches die Epistel zun Heb. 12. wiederholet: Mein Kindt verwirff nicht die Zucht des HERRN / vnd sey nicht vngedültig vber seiner Straff / denn welchen der HErr liebet / den straffet er / vnd hat wolgefallen an jhm / wie ein Vater am Sohn. Vnd Thren. 3. sagt der Prophet / das GOtt nicht von Hertzen die Menschen plage noch betrübe: Vnd Apoc. 3. Welche ich lieb habe / die straffe vnd züchtige ich.</p> <p>Solches das es GOtt gut mit vns meine / können wir daher abnehmen / das GOtt den seinen nicht lange zusiehet / sondern baldt mit der Straff hinter jhnen her ist / er sparets nicht in die zukünfftige Welt / Sondern in diesem Leben straffet er sie / das Gericht fenget an vom Hauß GOttes / davon stehet ein schöner Spruch 2. Maccab. 6. Das ist ein grosse Gnade / das GOtt den Sündern stewret / das sie nicht fortfahren / sondern ist baldt hinter jhnen her mit der Straff. Denn vnser HERR GOtt siehet vns so lange nicht zu als den andern Heyden / die er lesset hingehen / biß sie jhr Maß der Sünden erfüllet haben / das er sie darnach straffe / Sondern wehret vns / das wirs nicht zuviel machen / vnd er sich zu letzten an vns rechen müsse.</p> <p>Zum andern spüret man auch dabey GOttes Wollmeynung im Creutz / das ers vns nicht zuschwer mache / sondern mitten in der Straff seine Barmhertzigkeit sehen vnd leuchten lesset / vnd es also messiget / das wir nicht drunter vergehen / sondern es extragen können: Davon sagt David im 103. Psalm: Er handelt nicht mit vns nach vnsern Sünden / vnd vergilt vns nicht nach vnser Missethat / Vnd im 118. Psal. Der HERR </p> </div> </body> </text> </TEI> [0014]
Jedoch hat es vnser HERR JEsus Christus mit seinem bitter Leyden vnd Sterben so weit gebracht / das nun GOtt nicht hat gefallen am Todt des Sünders / sondern das er sich bekehre vnd lebe. Darumb sagt der 103. Psalm: Wie sich ein Vater vber Kinder erbarmet / so erbarmet sich der HERR vber die so jhn furchten / Vnd Salom. Prov. 3. schreibt davon / welches die Epistel zun Heb. 12. wiederholet: Mein Kindt verwirff nicht die Zucht des HERRN / vnd sey nicht vngedültig vber seiner Straff / denn welchen der HErr liebet / den straffet er / vnd hat wolgefallen an jhm / wie ein Vater am Sohn. Vnd Thren. 3. sagt der Prophet / das GOtt nicht von Hertzen die Menschen plage noch betrübe: Vnd Apoc. 3. Welche ich lieb habe / die straffe vnd züchtige ich.
Solches das es GOtt gut mit vns meine / können wir daher abnehmen / das GOtt den seinen nicht lange zusiehet / sondern baldt mit der Straff hinter jhnen her ist / er sparets nicht in die zukünfftige Welt / Sondern in diesem Leben straffet er sie / das Gericht fenget an vom Hauß GOttes / davon stehet ein schöner Spruch 2. Maccab. 6. Das ist ein grosse Gnade / das GOtt den Sündern stewret / das sie nicht fortfahren / sondern ist baldt hinter jhnen her mit der Straff. Denn vnser HERR GOtt siehet vns so lange nicht zu als den andern Heyden / die er lesset hingehen / biß sie jhr Maß der Sünden erfüllet haben / das er sie darnach straffe / Sondern wehret vns / das wirs nicht zuviel machen / vnd er sich zu letzten an vns rechen müsse.
Zum andern spüret man auch dabey GOttes Wollmeynung im Creutz / das ers vns nicht zuschwer mache / sondern mitten in der Straff seine Barmhertzigkeit sehen vnd leuchten lesset / vnd es also messiget / das wir nicht drunter vergehen / sondern es extragen können: Davon sagt David im 103. Psalm: Er handelt nicht mit vns nach vnsern Sünden / vnd vergilt vns nicht nach vnser Missethat / Vnd im 118. Psal. Der HERR
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Predigt/ Gethan bey dem Begrebnuß der ... Frawen/ Dorothea vom Lah/ [...]. Wolfenbüttel, 1611, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1611/14>, abgerufen am 05.07.2024. |