Sattler, Basilius: Predigt/ Gethan bey dem Begrebnuß der ... Frawen/ Dorothea vom Lah/ [...]. Wolfenbüttel, 1611.heit zum HERrn / der erhöret jhn auch / vnd macht jhn gesundt. Wolt GOtt das wir dieses auch in vnserm betrübten Zustandt in acht nemen / vnd nicht eben an den Mitteln hangeten / sondern vns zu GOtt kehreten der vns schlecht / so würden vnsere Sachen besser stehen als sie noch stehen. Das Dritte. DAmit die Corinther nicht zu kleinmütig werden / vnd verzagen / so lesset es Paulus bey dem harten Wort richten nicht bewenden / sondern lindert dasselbe in etwas / vnd sagt / Wir werden von dem HErrn gezüchtiget. Es ist aber in seiner Sprach ein solch Wort / das von den Kindern den nahmen hat / vnd heisset die Kinder straffen / vnd züchtigen / vnd wil Paulus so viel sagen: Ob wol GOtt vns nicht vnrecht thut / vnnd mit der That beweiset / das er ein gerechter Richter / vnd der Sünden feindt sey / so ist es doch von jhm dahin nicht gemeinet / das er vns gar auffreiben / vnd verderben wölle / Sondern es hat mit den Gleubigen vnd Christen gar eine andere gelegenheit / als mit den Gottlosen. Die Gottlosen strafft GOtt als ein gestrenger Richter / mit dem vntergang / Aber die Gleubigen züchtiget er als ein Vater / das sie fromme Kinder werden / vnd gedenckt also in der Trübsal der Gnaden. Da lehret vns Paulus / wie wir Christen das Creutz vnd Vnglück / so vns von GOtt wirdt zugeschickt ansehen sollen / Nemblich nicht also / als wenn GOtt darnach auß were / als wolte er vns gar verderben / wie wir vns eben starck einbilden / Denn wenn GOtt des Sinnes were / könte er baldt dazu kommen / vnd dörffte nicht lang zumachen / Sondern seine Meynung sey anders / er habe eine väterliche Zuneygung / vnnd Affection gegen vns / meine es gut / vnd gedencke mitten im Zorn an seine Barmhertzigkeit. Denn obwol das Creutz an sich der Sünden Straff ist: heit zum HERrn / der erhöret jhn auch / vnd macht jhn gesundt. Wolt GOtt das wir dieses auch in vnserm betrübten Zustandt in acht nemen / vnd nicht eben an den Mitteln hangeten / sondern vns zu GOtt kehreten der vns schlecht / so würden vnsere Sachen besser stehen als sie noch stehen. Das Dritte. DAmit die Corinther nicht zu kleinmütig werden / vnd verzagen / so lesset es Paulus bey dem harten Wort richten nicht bewenden / sondern lindert dasselbe in etwas / vnd sagt / Wir werden von dem HErrn gezüchtiget. Es ist aber in seiner Sprach ein solch Wort / das von den Kindern den nahmen hat / vnd heisset die Kinder straffen / vnd züchtigen / vnd wil Paulus so viel sagen: Ob wol GOtt vns nicht vnrecht thut / vnnd mit der That beweiset / das er ein gerechter Richter / vnd der Sünden feindt sey / so ist es doch von jhm dahin nicht gemeinet / das er vns gar auffreiben / vnd verderben wölle / Sondern es hat mit den Gleubigen vnd Christen gar eine andere gelegenheit / als mit den Gottlosen. Die Gottlosen strafft GOtt als ein gestrenger Richter / mit dem vntergang / Aber die Gleubigen züchtiget er als ein Vater / das sie fromme Kinder werden / vnd gedenckt also in der Trübsal der Gnaden. Da lehret vns Paulus / wie wir Christen das Creutz vnd Vnglück / so vns von GOtt wirdt zugeschickt ansehen sollen / Nemblich nicht also / als wenn GOtt darnach auß were / als wolte er vns gar verderben / wie wir vns eben starck einbilden / Denn wenn GOtt des Sinnes were / könte er baldt dazu kommen / vnd dörffte nicht lang zumachen / Sondern seine Meynung sey anders / er habe eine väterliche Zuneygung / vnnd Affection gegen vns / meine es gut / vnd gedencke mitten im Zorn an seine Barmhertzigkeit. Denn obwol das Creutz an sich der Sünden Straff ist: <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0013"/> heit zum HERrn / der erhöret jhn auch / vnd macht jhn gesundt. 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heit zum HERrn / der erhöret jhn auch / vnd macht jhn gesundt. Wolt GOtt das wir dieses auch in vnserm betrübten Zustandt in acht nemen / vnd nicht eben an den Mitteln hangeten / sondern vns zu GOtt kehreten der vns schlecht / so würden vnsere Sachen besser stehen als sie noch stehen.
Das Dritte.
DAmit die Corinther nicht zu kleinmütig werden / vnd verzagen / so lesset es Paulus bey dem harten Wort richten nicht bewenden / sondern lindert dasselbe in etwas / vnd sagt / Wir werden von dem HErrn gezüchtiget.
Es ist aber in seiner Sprach ein solch Wort / das von den Kindern den nahmen hat / vnd heisset die Kinder straffen / vnd züchtigen / vnd wil Paulus so viel sagen: Ob wol GOtt vns nicht vnrecht thut / vnnd mit der That beweiset / das er ein gerechter Richter / vnd der Sünden feindt sey / so ist es doch von jhm dahin nicht gemeinet / das er vns gar auffreiben / vnd verderben wölle / Sondern es hat mit den Gleubigen vnd Christen gar eine andere gelegenheit / als mit den Gottlosen. Die Gottlosen strafft GOtt als ein gestrenger Richter / mit dem vntergang / Aber die Gleubigen züchtiget er als ein Vater / das sie fromme Kinder werden / vnd gedenckt also in der Trübsal der Gnaden.
Da lehret vns Paulus / wie wir Christen das Creutz vnd Vnglück / so vns von GOtt wirdt zugeschickt ansehen sollen / Nemblich nicht also / als wenn GOtt darnach auß were / als wolte er vns gar verderben / wie wir vns eben starck einbilden / Denn wenn GOtt des Sinnes were / könte er baldt dazu kommen / vnd dörffte nicht lang zumachen / Sondern seine Meynung sey anders / er habe eine väterliche Zuneygung / vnnd Affection gegen vns / meine es gut / vnd gedencke mitten im Zorn an seine Barmhertzigkeit.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Predigt/ Gethan bey dem Begrebnuß der ... Frawen/ Dorothea vom Lah/ [...]. Wolfenbüttel, 1611, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1611/13>, abgerufen am 05.07.2024. |