Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602.dazu / das er seine liebe Kinder im Leben vnnd Sterben / für andern so hart mit nimbt? Ist er denn jhnen so feindt? Oder gilt es jhm gleich / es sey einer fromm oder Gottloß? Antwort / Die meinung hat es gar nicht / sonder er hat des erhebliche vnd wichtige vrsachen / Vnd wie Augustinus sagt / verhengte er das böß nimmermer / wo er nicht etwas gutes daraus erzwingen könte. Folgen also aus dem Creutz vnd Anfechtungen / durch GOttes sonderliche schickung vnd regierung / gar herrliche Früchten vnd grosser nützen. Denn erstlich gereichet die Trübsal der Heiligen / GOtt zu Lob vnd Ehren / Denn sie preysen Gott nicht allein / wenn es jhnen wol gehet / mit Hertzen / Mundt vnd jhrem gantzen Leben / sonder auch durch das Leiden vnd den Todt / wenn sie GOtt fein gedültig außhalten. Paulus sagt / Rom. 14. Vnser keiner lebt jhm selber / vnd keiner stirbt jhm selber / leben wir / so leben wir dem HERRN / sterben wir / so sterben wir dem HERRN. Darumb sagt der 116. Psalm / Der Todt seiner Heiligen / ist werd gehalten für den HErrn. Da Christus Joh. 21. Petro seinen Todt verkündiget / setzt der Euangelist diese merckliche Wort hinzu / Solches redet Jesus / zu deuten / mit was todt er GOtt preysen würde. Paulus Phil. 1. schreibet von sich / das wie dazu / das er seine liebe Kinder im Leben vnnd Sterben / für andern so hart mit nimbt? Ist er denn jhnen so feindt? Oder gilt es jhm gleich / es sey einer from̃ oder Gottloß? Antwort / Die meinung hat es gar nicht / sonder er hat des erhebliche vnd wichtige vrsachen / Vnd wie Augustinus sagt / verhengte er das böß nimmermer / wo er nicht etwas gutes daraus erzwingẽ könte. Folgen also aus dem Creutz vnd Anfechtungen / durch GOttes sonderliche schickung vnd regierung / gar herrliche Früchten vnd grosser nützen. Denn erstlich gereichet die Trübsal der Heiligen / GOtt zu Lob vnd Ehren / Deñ sie preysen Gott nicht allein / wenn es jhnen wol gehet / mit Hertzen / Mundt vnd jhrem gantzen Leben / sonder auch durch das Leiden vnd den Todt / wenn sie GOtt fein gedültig außhalten. Paulus sagt / Rom. 14. Vnser keiner lebt jhm selber / vnd keiner stirbt jhm selber / leben wir / so leben wir dem HERRN / sterben wir / so sterben wir dem HERRN. Darumb sagt der 116. Psalm / Der Todt seiner Heiligen / ist werd gehaltẽ für dẽ HErrn. Da Christus Joh. 21. Petro seinen Todt verkündiget / setzt der Euangelist diese merckliche Wort hinzu / Solches redet Jesus / zu deuten / mit was todt er GOtt preysen würde. Paulus Phil. 1. schreibet von sich / das wie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0031"/> dazu / das er seine liebe Kinder im Leben vnnd Sterben / für andern so hart mit nimbt? Ist er denn jhnen so feindt? Oder gilt es jhm gleich / es sey einer from̃ oder Gottloß?</p> <p>Antwort / Die meinung hat es gar nicht / sonder er hat des erhebliche vnd wichtige vrsachen / Vnd wie Augustinus sagt / verhengte er das böß nimmermer / wo er nicht etwas gutes daraus erzwingẽ könte.</p> <p>Folgen also aus dem Creutz vnd Anfechtungen / durch GOttes sonderliche schickung vnd regierung / gar herrliche Früchten vnd grosser nützen.</p> <p>Denn erstlich gereichet die Trübsal der Heiligen / GOtt zu Lob vnd Ehren / Deñ sie preysen Gott nicht allein / wenn es jhnen wol gehet / mit Hertzen / Mundt vnd jhrem gantzen Leben / sonder auch durch das Leiden vnd den Todt / wenn sie GOtt fein gedültig außhalten.</p> <p>Paulus sagt / Rom. 14. Vnser keiner lebt jhm selber / vnd keiner stirbt jhm selber / leben wir / so leben wir dem HERRN / sterben wir / so sterben wir dem HERRN. Darumb sagt der 116. Psalm / Der Todt seiner Heiligen / ist werd gehaltẽ für dẽ HErrn.</p> <p>Da Christus Joh. 21. Petro seinen Todt verkündiget / setzt der Euangelist diese merckliche Wort hinzu / Solches redet Jesus / zu deuten / mit was todt er GOtt preysen würde.</p> <p>Paulus Phil. 1. schreibet von sich / das wie </p> </div> </body> </text> </TEI> [0031]
dazu / das er seine liebe Kinder im Leben vnnd Sterben / für andern so hart mit nimbt? Ist er denn jhnen so feindt? Oder gilt es jhm gleich / es sey einer from̃ oder Gottloß?
Antwort / Die meinung hat es gar nicht / sonder er hat des erhebliche vnd wichtige vrsachen / Vnd wie Augustinus sagt / verhengte er das böß nimmermer / wo er nicht etwas gutes daraus erzwingẽ könte.
Folgen also aus dem Creutz vnd Anfechtungen / durch GOttes sonderliche schickung vnd regierung / gar herrliche Früchten vnd grosser nützen.
Denn erstlich gereichet die Trübsal der Heiligen / GOtt zu Lob vnd Ehren / Deñ sie preysen Gott nicht allein / wenn es jhnen wol gehet / mit Hertzen / Mundt vnd jhrem gantzen Leben / sonder auch durch das Leiden vnd den Todt / wenn sie GOtt fein gedültig außhalten.
Paulus sagt / Rom. 14. Vnser keiner lebt jhm selber / vnd keiner stirbt jhm selber / leben wir / so leben wir dem HERRN / sterben wir / so sterben wir dem HERRN. Darumb sagt der 116. Psalm / Der Todt seiner Heiligen / ist werd gehaltẽ für dẽ HErrn.
Da Christus Joh. 21. Petro seinen Todt verkündiget / setzt der Euangelist diese merckliche Wort hinzu / Solches redet Jesus / zu deuten / mit was todt er GOtt preysen würde.
Paulus Phil. 1. schreibet von sich / das wie
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1602/31>, abgerufen am 16.07.2024. |