Sattler, Basilius: Ein Christliche Predigt, Gethan Bey der Tauffe des Durchleuchtigen, Hochgebornen Fürsten vnd Herrn, Herrn Friderich Vlrichen. Wolfenbüttel, 1593.als einen Heiland der Menschen / der jhnen aus der noth hülffe / vnd sie nicht darin / wie die Teuffel / stecken vnd verderben liesse / Sondern sie selig machte. Dieweil aber die Menschen jhnen starck einbilden / auch die vernunfft gibt / das sie auch das jhr zu solcher hülff thun / oder je mit jhren Wercken solche hülff vnd die Seligkeit verdienen müssen / wie denn die Phariseer mit jhren Wercken die Seligkeit verdienen wolten / Vnd auch auff diesen Irthumb das gantze Bapsthumb erbawet ist / das man die Sünde mit guten Wercken büssen / oder je durch die Wercke sich die Seligkeit zueignen müsse / vnd aber solche Lehr vnrecht vnd verführisch ist / so wiederlegt S. Paulus dieselbige mit deutlichen Worten / vnd setzet jhr entgegen GOttes lautere vnd grundlose Barmhertzigkeit / vnnd spricht / Nicht vmb der Werck willen der Gerechtigkeit / die wir gethan hatten / Sondern nach seiner grossen Barmhertzigkeit machet er vns selig. Derowegen wir hie lernen sollen / vnser Seligkeit allein GOtt zuzuschreiben / Dem Vater / der seinen Eingebornen Sohn zu vnserm Mitler verordnet hat / vnd vmb des willen er die Sünde vergibt / Dem Sohn / der vns die Seligkeit als einen Heiland der Menschen / der jhnen aus der noth hülffe / vnd sie nicht darin / wie die Teuffel / stecken vnd verderben liesse / Sondern sie selig machte. Dieweil aber die Menschen jhnen starck einbilden / auch die vernunfft gibt / das sie auch das jhr zu solcher hülff thun / oder je mit jhren Wercken solche hülff vnd die Seligkeit verdienen müssen / wie denn die Phariseer mit jhren Wercken die Seligkeit verdienen wolten / Vnd auch auff diesen Irthumb das gantze Bapsthumb erbawet ist / das man die Sünde mit guten Wercken büssen / oder je durch die Wercke sich die Seligkeit zueignen müsse / vnd aber solche Lehr vnrecht vnd verführisch ist / so wiederlegt S. Paulus dieselbige mit deutlichen Worten / vnd setzet jhr entgegen GOttes lautere vnd grundlose Barmhertzigkeit / vnnd spricht / Nicht vmb der Werck willen der Gerechtigkeit / die wir gethan hatten / Sondern nach seiner grossen Barmhertzigkeit machet er vns selig. Derowegen wir hie lernen sollen / vnser Seligkeit allein GOtt zuzuschreiben / Dem Vater / der seinen Eingebornen Sohn zu vnserm Mitler verordnet hat / vnd vmb des willen er die Sünde vergibt / Dem Sohn / der vns die Seligkeit <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0019"/> als einen Heiland der Menschen / der jhnen aus der noth hülffe / vnd sie nicht darin / wie die Teuffel / stecken vnd verderben liesse / Sondern sie selig machte.</p> <p>Dieweil aber die Menschen jhnen starck einbilden / auch die vernunfft gibt / das sie auch das jhr zu solcher hülff thun / oder je mit jhren Wercken solche hülff vnd die Seligkeit verdienen müssen / wie denn die Phariseer mit jhren Wercken die Seligkeit verdienen wolten / Vnd auch auff diesen Irthumb das gantze Bapsthumb erbawet ist / das man die Sünde mit guten Wercken büssen / oder je durch die Wercke sich die Seligkeit zueignen müsse / vnd aber solche Lehr vnrecht vnd verführisch ist / so wiederlegt S. Paulus dieselbige mit deutlichen Worten / vnd setzet jhr entgegen GOttes lautere vnd grundlose Barmhertzigkeit / vnnd spricht / Nicht vmb der Werck willen der Gerechtigkeit / die wir gethan hatten / Sondern nach seiner grossen Barmhertzigkeit machet er vns selig.</p> <p>Derowegen wir hie lernen sollen / vnser Seligkeit allein GOtt zuzuschreiben / Dem Vater / der seinen Eingebornen Sohn zu vnserm Mitler verordnet hat / vnd vmb des willen er die Sünde vergibt / Dem Sohn / der vns die Seligkeit </p> </div> </body> </text> </TEI> [0019]
als einen Heiland der Menschen / der jhnen aus der noth hülffe / vnd sie nicht darin / wie die Teuffel / stecken vnd verderben liesse / Sondern sie selig machte.
Dieweil aber die Menschen jhnen starck einbilden / auch die vernunfft gibt / das sie auch das jhr zu solcher hülff thun / oder je mit jhren Wercken solche hülff vnd die Seligkeit verdienen müssen / wie denn die Phariseer mit jhren Wercken die Seligkeit verdienen wolten / Vnd auch auff diesen Irthumb das gantze Bapsthumb erbawet ist / das man die Sünde mit guten Wercken büssen / oder je durch die Wercke sich die Seligkeit zueignen müsse / vnd aber solche Lehr vnrecht vnd verführisch ist / so wiederlegt S. Paulus dieselbige mit deutlichen Worten / vnd setzet jhr entgegen GOttes lautere vnd grundlose Barmhertzigkeit / vnnd spricht / Nicht vmb der Werck willen der Gerechtigkeit / die wir gethan hatten / Sondern nach seiner grossen Barmhertzigkeit machet er vns selig.
Derowegen wir hie lernen sollen / vnser Seligkeit allein GOtt zuzuschreiben / Dem Vater / der seinen Eingebornen Sohn zu vnserm Mitler verordnet hat / vnd vmb des willen er die Sünde vergibt / Dem Sohn / der vns die Seligkeit
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Christliche Predigt, Gethan Bey der Tauffe des Durchleuchtigen, Hochgebornen Fürsten vnd Herrn, Herrn Friderich Vlrichen. Wolfenbüttel, 1593, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1593/19>, abgerufen am 16.07.2024. |