Sattler, Basilius: Ein Christliche Predigt, Gethan Bey der Tauffe des Durchleuchtigen, Hochgebornen Fürsten vnd Herrn, Herrn Friderich Vlrichen. Wolfenbüttel, 1593.Erbschaden / darinn wir empfangen vnd geboren sein / nicht verachten vnd in Wind schlagen / Darüber denn der grösseste hauff der Menschen verdampt wird / weil aus solcher Thorheit auch herkömpt / das sie Gottes angebottene gnade ausschlagen / Sondern wir sollen denselbigen Jammer betrachten vnd zu Hertzen nhemen / vnd vns denn vmb hülff vmbsehen / welches also gleich als die erste Staffel ist zur Seligkeit. Zum Andern / sollen wir diese Lehr darumb mercken / das wir hinwider auch erkennen GOttes Wolthaten / was er an vns gewandt / vnd bey vns gethan habe / vnd noch thue. Denn wer nicht recht weis vnd bedencket / in was Jammer vnd noth er stecke / der verstehet auch nimmermehr die Wolthaten / die jhm Gott erzeiget / vnd gibt Gott seine gebürliche Ehr nicht / das er allein aus grossen gnaden jhn selig mache / vnd aus dem Ewigen Verderben erlöse. Zum Dritten / das wir vns hüten für falscher Lehr in diesem stück / Wie denn der Teuffel allwege in der Kirchen Leute erwecket hat / vnd noch erwecket / die diese Lehr verfelschen. Denn das bringt jhm grossen vorteil / wenn die Leute jhren schaden geringe achten / vnd etlicher massen jhnen das zuschreiben / das Gott gebürt / so wird Gott sein Ehr entzogen / vnd werden die Leute verführet. Solche Erbschaden / darinn wir empfangen vnd geboren sein / nicht verachten vnd in Wind schlagen / Darüber denn der grösseste hauff der Menschen verdampt wird / weil aus solcher Thorheit auch herkömpt / das sie Gottes angebottene gnade ausschlagen / Sondern wir sollen denselbigen Jammer betrachten vnd zu Hertzen nhemen / vnd vns denn vmb hülff vmbsehen / welches also gleich als die erste Staffel ist zur Seligkeit. Zum Andern / sollen wir diese Lehr darumb mercken / das wir hinwider auch erkennen GOttes Wolthaten / was er an vns gewandt / vnd bey vns gethan habe / vnd noch thue. Denn wer nicht recht weis vnd bedencket / in was Jammer vnd noth er stecke / der verstehet auch nimmermehr die Wolthaten / die jhm Gott erzeiget / vnd gibt Gott seine gebürliche Ehr nicht / das er allein aus grossen gnaden jhn selig mache / vnd aus dem Ewigen Verderben erlöse. Zum Dritten / das wir vns hüten für falscher Lehr in diesem stück / Wie denn der Teuffel allwege in der Kirchen Leute erwecket hat / vnd noch erwecket / die diese Lehr verfelschen. Denn das bringt jhm grossen vorteil / wenn die Leute jhren schaden geringe achten / vnd etlicher massen jhnen das zuschreiben / das Gott gebürt / so wird Gott sein Ehr entzogen / vnd werden die Leute verführet. Solche <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0012"/> Erbschaden / darinn wir empfangen vnd geboren sein / nicht verachten vnd in Wind schlagen / Darüber denn der grösseste hauff der Menschen verdampt wird / weil aus solcher Thorheit auch herkömpt / das sie Gottes angebottene gnade ausschlagen / Sondern wir sollen denselbigen Jammer betrachten vnd zu Hertzen nhemen / vnd vns denn vmb hülff vmbsehen / welches also gleich als die erste Staffel ist zur Seligkeit.</p> <p>Zum Andern / sollen wir diese Lehr darumb mercken / das wir hinwider auch erkennen GOttes Wolthaten / was er an vns gewandt / vnd bey vns gethan habe / vnd noch thue. Denn wer nicht recht weis vnd bedencket / in was Jammer vnd noth er stecke / der verstehet auch nimmermehr die Wolthaten / die jhm Gott erzeiget / vnd gibt Gott seine gebürliche Ehr nicht / das er allein aus grossen gnaden jhn selig mache / vnd aus dem Ewigen Verderben erlöse.</p> <p>Zum Dritten / das wir vns hüten für falscher Lehr in diesem stück / Wie denn der Teuffel allwege in der Kirchen Leute erwecket hat / vnd noch erwecket / die diese Lehr verfelschen. Denn das bringt jhm grossen vorteil / wenn die Leute jhren schaden geringe achten / vnd etlicher massen jhnen das zuschreiben / das Gott gebürt / so wird Gott sein Ehr entzogen / vnd werden die Leute verführet. Solche </p> </div> </body> </text> </TEI> [0012]
Erbschaden / darinn wir empfangen vnd geboren sein / nicht verachten vnd in Wind schlagen / Darüber denn der grösseste hauff der Menschen verdampt wird / weil aus solcher Thorheit auch herkömpt / das sie Gottes angebottene gnade ausschlagen / Sondern wir sollen denselbigen Jammer betrachten vnd zu Hertzen nhemen / vnd vns denn vmb hülff vmbsehen / welches also gleich als die erste Staffel ist zur Seligkeit.
Zum Andern / sollen wir diese Lehr darumb mercken / das wir hinwider auch erkennen GOttes Wolthaten / was er an vns gewandt / vnd bey vns gethan habe / vnd noch thue. Denn wer nicht recht weis vnd bedencket / in was Jammer vnd noth er stecke / der verstehet auch nimmermehr die Wolthaten / die jhm Gott erzeiget / vnd gibt Gott seine gebürliche Ehr nicht / das er allein aus grossen gnaden jhn selig mache / vnd aus dem Ewigen Verderben erlöse.
Zum Dritten / das wir vns hüten für falscher Lehr in diesem stück / Wie denn der Teuffel allwege in der Kirchen Leute erwecket hat / vnd noch erwecket / die diese Lehr verfelschen. Denn das bringt jhm grossen vorteil / wenn die Leute jhren schaden geringe achten / vnd etlicher massen jhnen das zuschreiben / das Gott gebürt / so wird Gott sein Ehr entzogen / vnd werden die Leute verführet. Solche
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Christliche Predigt, Gethan Bey der Tauffe des Durchleuchtigen, Hochgebornen Fürsten vnd Herrn, Herrn Friderich Vlrichen. Wolfenbüttel, 1593, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1593/12>, abgerufen am 16.07.2024. |