Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589.den hinweg gerafft für dem vnglück. Also nam Gott Mathusalem weg / ehe die Sündflut kam. Derwegen sollen wir mit Gott vnserm Himlischen Vater wol zu frieden sein / vnd wenn er vns in diesen letzten bösen zeiten aus dem wege bringt / es vns nicht lassen zu wieder sein / sondern es mit danck annemen. Sagt einer / Das ruhen wehret all zu lang. Wenn man einen ein Stund oder zwo beschleust das gehet hin / aber diss ist zu lang. Da saget GOtt Nein zu / Es sol nicht lang / sondern nur ein klein Augenblick wehren. Vnd das ist die Warheit. Denn was den Leib anlanget / zehlet er nicht mehr die Glockenschläg / wie in dieser Welt / die zeit ist jhm als nichts / die er in der Erden ligt. Was belanget die Seel / die ist auch nicht mehr an dem orth / da man sitzt auff einen Glockenschlag / sondern sie kömpt zur ewigkeit / da tausent Jar sein / wie der Tag der gestern vergangen ist / Das also / wenn der Jüngste tag schön Tausent Jahr ausbliebe / so wirds doch einem Menschen nicht so lang als ein Tag. ZVM Vierden / Das nun die Welt meinet / Es worde jmmer so bleiben / Ja / Er schlefft den langen Schlaff / meinstu / das zwen Kerle in einem stecken? sprechen die Welt Kinder: Vnd bil - den hinweg gerafft für dem vnglück. Also nam Gott Mathusalem weg / ehe die Sündflut kam. Derwegen sollen wir mit Gott vnserm Himlischen Vater wol zu frieden sein / vnd wenn er vns in diesen letzten bösen zeiten aus dem wege bringt / es vns nicht lassen zu wieder sein / sondern es mit danck annemen. Sagt einer / Das ruhen wehret all zu lang. Wenn man einen ein Stund oder zwo beschleust das gehet hin / aber diss ist zu lang. Da saget GOtt Nein zu / Es sol nicht lang / sondern nur ein klein Augenblick wehren. Vnd das ist die Warheit. Denn was den Leib anlanget / zehlet er nicht mehr die Glockenschläg / wie in dieser Welt / die zeit ist jhm als nichts / die er in der Erden ligt. Was belanget die Seel / die ist auch nicht mehr an dem orth / da man sitzt auff einen Glockenschlag / sondern sie kömpt zur ewigkeit / da tausent Jar sein / wie der Tag der gestern vergangen ist / Das also / wenn der Jüngste tag schön Tausent Jahr ausbliebe / so wirds doch einem Menschen nicht so lang als ein Tag. ZVM Vierden / Das nun die Welt meinet / Es worde jmmer so bleiben / Ja / Er schlefft den langen Schlaff / meinstu / das zwen Kerle in einem stecken? sprechen die Welt Kinder: Vnd bil - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0094"/> den hinweg gerafft für dem vnglück. Also nam Gott Mathusalem weg / ehe die Sündflut kam.</p> <p>Derwegen sollen wir mit Gott vnserm Himlischen Vater wol zu frieden sein / vnd wenn er vns in diesen letzten bösen zeiten aus dem wege bringt / es vns nicht lassen zu wieder sein / sondern es mit danck annemen.</p> <p>Sagt einer / Das ruhen wehret all zu lang. Wenn man einen ein Stund oder zwo beschleust das gehet hin / aber diss ist zu lang. Da saget GOtt Nein zu / Es sol nicht lang / sondern nur ein klein Augenblick wehren.</p> <p>Vnd das ist die Warheit. Denn was den Leib anlanget / zehlet er nicht mehr die Glockenschläg / wie in dieser Welt / die zeit ist jhm als nichts / die er in der Erden ligt. Was belanget die Seel / die ist auch nicht mehr an dem orth / da man sitzt auff einen Glockenschlag / sondern sie kömpt zur ewigkeit / da tausent Jar sein / wie der Tag der gestern vergangen ist / Das also / wenn der Jüngste tag schön Tausent Jahr ausbliebe / so wirds doch einem Menschen nicht so lang als ein Tag.</p> <p>ZVM Vierden / Das nun die Welt meinet / Es worde jmmer so bleiben / Ja / Er schlefft den langen Schlaff / meinstu / das zwen Kerle in einem stecken? sprechen die Welt Kinder: Vnd bil - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0094]
den hinweg gerafft für dem vnglück. Also nam Gott Mathusalem weg / ehe die Sündflut kam.
Derwegen sollen wir mit Gott vnserm Himlischen Vater wol zu frieden sein / vnd wenn er vns in diesen letzten bösen zeiten aus dem wege bringt / es vns nicht lassen zu wieder sein / sondern es mit danck annemen.
Sagt einer / Das ruhen wehret all zu lang. Wenn man einen ein Stund oder zwo beschleust das gehet hin / aber diss ist zu lang. Da saget GOtt Nein zu / Es sol nicht lang / sondern nur ein klein Augenblick wehren.
Vnd das ist die Warheit. Denn was den Leib anlanget / zehlet er nicht mehr die Glockenschläg / wie in dieser Welt / die zeit ist jhm als nichts / die er in der Erden ligt. Was belanget die Seel / die ist auch nicht mehr an dem orth / da man sitzt auff einen Glockenschlag / sondern sie kömpt zur ewigkeit / da tausent Jar sein / wie der Tag der gestern vergangen ist / Das also / wenn der Jüngste tag schön Tausent Jahr ausbliebe / so wirds doch einem Menschen nicht so lang als ein Tag.
ZVM Vierden / Das nun die Welt meinet / Es worde jmmer so bleiben / Ja / Er schlefft den langen Schlaff / meinstu / das zwen Kerle in einem stecken? sprechen die Welt Kinder: Vnd bil -
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