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Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589.

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grimmigen Zorn / bedenckt das sein leben wegen der Sünden kurtz vnd bös / vnd das er einmal sterben mus / vnd zwar ehe er sichs wol vermuhtet / dem ist halb geholffen.

Moses ist auch ein Sünder / aber er schlechts nicht in den Wind / Sondern bedenckts all wol / das sein leben kurtz vnd bös / vnd das solches herkomme von der Sünde / vnd von wegen der Sünden / von GOttes Zorn vnd grimm / Vnd weil er wie wir alle / nicht so grosse rew vnd leid darüber hat / als er wol haben solte / bittet er / Gott wölle solche Rew vnd Busse jhm vermehren / darumb hat jhm Gott gnad erzeiget / wie wir hernacher hören werden.

Also Dauid ist auch ein Sünder / aber er erkennets vnd behertziget es / Er spricht / Mein Tage sind einer handbreit / vnd mein leben ist wie nichts für dir / Wie gar nichts sind alle Menschen. Darumb er auch vnangesehen / das er / wie alle Menschen / in Sünden empfangen vnd geborn / vnd in Sünden gelebt / nicht verdampt ist / Sondern der HERR hat seine Sünde weggenommen.

Ist der Schecher am Creutz auch nicht ein grosser Sünder? Aber weil er den Todt nicht in Wind schlegt / wie der ander verstockte Schecher / Sondern er erkennet vnd fühlet GOttes Zorn / vnd fürchtet sich dafür / vnd begeret gnad / vnd ist

grimmigen Zorn / bedenckt das sein leben wegen der Sünden kurtz vnd bös / vnd das er einmal sterben mus / vñ zwar ehe er sichs wol vermuhtet / dem ist halb geholffen.

Moses ist auch ein Sünder / aber er schlechts nicht in den Wind / Sondern bedenckts all wol / das sein leben kurtz vnd bös / vnd das solches herkomme von der Sünde / vnd von wegen der Sünden / von GOttes Zorn vnd grimm / Vnd weil er wie wir alle / nicht so grosse rew vnd leid darüber hat / als er wol haben solte / bittet er / Gott wölle solche Rew vnd Busse jhm vermehren / darumb hat jhm Gott gnad erzeiget / wie wir hernacher hören werden.

Also Dauid ist auch ein Sünder / aber er erkennets vnd behertziget es / Er spricht / Mein Tage sind einer handbreit / vñ mein leben ist wie nichts für dir / Wie gar nichts sind alle Menschen. Darumb er auch vnangesehen / das er / wie alle Menschen / in Sünden empfangen vnd geborn / vnd in Sünden gelebt / nicht verdampt ist / Sondern der HERR hat seine Sünde weggenommen.

Ist der Schecher am Creutz auch nicht ein grosser Sünder? Aber weil er den Todt nicht in Wind schlegt / wie der ander verstockte Schecher / Sondern er erkennet vnd fühlet GOttes Zorn / vnd fürchtet sich dafür / vnd begeret gnad / vnd ist

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[0066] grimmigen Zorn / bedenckt das sein leben wegen der Sünden kurtz vnd bös / vnd das er einmal sterben mus / vñ zwar ehe er sichs wol vermuhtet / dem ist halb geholffen. Moses ist auch ein Sünder / aber er schlechts nicht in den Wind / Sondern bedenckts all wol / das sein leben kurtz vnd bös / vnd das solches herkomme von der Sünde / vnd von wegen der Sünden / von GOttes Zorn vnd grimm / Vnd weil er wie wir alle / nicht so grosse rew vnd leid darüber hat / als er wol haben solte / bittet er / Gott wölle solche Rew vnd Busse jhm vermehren / darumb hat jhm Gott gnad erzeiget / wie wir hernacher hören werden. Also Dauid ist auch ein Sünder / aber er erkennets vnd behertziget es / Er spricht / Mein Tage sind einer handbreit / vñ mein leben ist wie nichts für dir / Wie gar nichts sind alle Menschen. Darumb er auch vnangesehen / das er / wie alle Menschen / in Sünden empfangen vnd geborn / vnd in Sünden gelebt / nicht verdampt ist / Sondern der HERR hat seine Sünde weggenommen. Ist der Schecher am Creutz auch nicht ein grosser Sünder? Aber weil er den Todt nicht in Wind schlegt / wie der ander verstockte Schecher / Sondern er erkennet vnd fühlet GOttes Zorn / vnd fürchtet sich dafür / vnd begeret gnad / vnd ist

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1589/66>, abgerufen am 17.05.2024.