Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589.Nun sein noch vbrig wir andere Vnderthanen. Da kan ich vns besser nicht rathen / als das wir beten / Dazu E. LL. ich den 85. Psalm befehle / das jhr auch zu Haus denselben mit ewern Kindern leset / oder euch für lesen lasset. Vnd weil Gott der vnbußfertigen Sünder Gebet nicht erhöret / wie er Jesai. 1. spricht / Wenn jhr schön viel betet / höre ich doch nicht / etc. so ist nötig / das wir vns bekeren. Wir sein die Leute / die diesen Fall verursachet. Vmb des Landes Sünde willen werden viel verenderung der Fürstenthumben / Prouer. 28. Wir sein Gott nicht danckbar gewesen für sein Wort / für Gericht vnd Gerechtigkeit / vnd den lieben Frieden. Wir haben jhn mit Fluchen / verachtung des Worts / vntrew vnd vngehorsam / mit neid vnd haß / mit fressen / sauffen / vnd vnzucht / mit geitz vnd vngerechtigkeit / mit verachtung vnd verleumbdung des Negsten erzürnet. Lasset vns solches erkennen / vnd vns leid sein lassen. Lasset vns Gott vmb gnad bitten / so wil er vns die Sünde vergeben / vnd vns durch das künfftige Regiment wieder erfrewen. Thun wirs aber nicht / so wird vns GOtt erst recht straffen / wie albereit mit vnsers gnedigen Fürsten vnd Herrn Tödtlichem abgang angefangen. Es ist noch kein Jar / mangeln noch sieben Wochen / da ist vns fast auff der Cantzel angedeutet / Nun sein noch vbrig wir andere Vnderthanen. Da kan ich vns besser nicht rathen / als das wir beten / Dazu E. LL. ich den 85. Psalm befehle / das jhr auch zu Haus denselben mit ewern Kindern leset / oder euch für lesen lasset. Vnd weil Gott der vnbußfertigen Sünder Gebet nicht erhöret / wie er Jesai. 1. spricht / Wenn jhr schön viel betet / höre ich doch nicht / etc. so ist nötig / das wir vns bekeren. Wir sein die Leute / die diesen Fall verursachet. Vmb des Landes Sünde willen werden viel verenderung der Fürstenthumben / Prouer. 28. Wir sein Gott nicht danckbar gewesen für sein Wort / für Gericht vnd Gerechtigkeit / vnd den lieben Frieden. Wir haben jhn mit Fluchen / verachtung des Worts / vntrew vnd vngehorsam / mit neid vnd haß / mit fressen / sauffen / vnd vnzucht / mit geitz vnd vngerechtigkeit / mit verachtung vnd verleumbdung des Negsten erzürnet. Lasset vns solches erkennen / vnd vns leid sein lassen. Lasset vns Gott vmb gnad bitten / so wil er vns die Sünde vergeben / vnd vns durch das künfftige Regiment wieder erfrewen. Thun wirs aber nicht / so wird vns GOtt erst recht straffen / wie albereit mit vnsers gnedigen Fürsten vnd Herrn Tödtlichem abgang angefangen. Es ist noch kein Jar / mangeln noch sieben Wochen / da ist vns fast auff der Cantzel angedeutet / <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0122"/> <p>Nun sein noch vbrig wir andere Vnderthanen. Da kan ich vns besser nicht rathen / als das wir beten / Dazu E. LL. ich den 85. Psalm befehle / das jhr auch zu Haus denselben mit ewern Kindern leset / oder euch für lesen lasset. Vnd weil Gott der vnbußfertigen Sünder Gebet nicht erhöret / wie er Jesai. 1. spricht / Wenn jhr schön viel betet / höre ich doch nicht / etc. so ist nötig / das wir vns bekeren. Wir sein die Leute / die diesen Fall verursachet. Vmb des Landes Sünde willen werden viel verenderung der Fürstenthumben / Prouer. 28. Wir sein Gott nicht danckbar gewesen für sein Wort / für Gericht vnd Gerechtigkeit / vnd den lieben Frieden. Wir haben jhn mit Fluchen / verachtung des Worts / vntrew vnd vngehorsam / mit neid vnd haß / mit fressen / sauffen / vnd vnzucht / mit geitz vnd vngerechtigkeit / mit verachtung vnd verleumbdung des Negsten erzürnet. Lasset vns solches erkennen / vnd vns leid sein lassen. Lasset vns Gott vmb gnad bitten / so wil er vns die Sünde vergeben / vnd vns durch das künfftige Regiment wieder erfrewen. Thun wirs aber nicht / so wird vns GOtt erst recht straffen / wie albereit mit vnsers gnedigen Fürsten vnd Herrn Tödtlichem abgang angefangen.</p> <p>Es ist noch kein Jar / mangeln noch sieben Wochen / da ist vns fast auff der Cantzel angedeutet / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0122]
Nun sein noch vbrig wir andere Vnderthanen. Da kan ich vns besser nicht rathen / als das wir beten / Dazu E. LL. ich den 85. Psalm befehle / das jhr auch zu Haus denselben mit ewern Kindern leset / oder euch für lesen lasset. Vnd weil Gott der vnbußfertigen Sünder Gebet nicht erhöret / wie er Jesai. 1. spricht / Wenn jhr schön viel betet / höre ich doch nicht / etc. so ist nötig / das wir vns bekeren. Wir sein die Leute / die diesen Fall verursachet. Vmb des Landes Sünde willen werden viel verenderung der Fürstenthumben / Prouer. 28. Wir sein Gott nicht danckbar gewesen für sein Wort / für Gericht vnd Gerechtigkeit / vnd den lieben Frieden. Wir haben jhn mit Fluchen / verachtung des Worts / vntrew vnd vngehorsam / mit neid vnd haß / mit fressen / sauffen / vnd vnzucht / mit geitz vnd vngerechtigkeit / mit verachtung vnd verleumbdung des Negsten erzürnet. Lasset vns solches erkennen / vnd vns leid sein lassen. Lasset vns Gott vmb gnad bitten / so wil er vns die Sünde vergeben / vnd vns durch das künfftige Regiment wieder erfrewen. Thun wirs aber nicht / so wird vns GOtt erst recht straffen / wie albereit mit vnsers gnedigen Fürsten vnd Herrn Tödtlichem abgang angefangen.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1589/122>, abgerufen am 16.02.2025. |