Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt. Gethan bey der Begrebnis eines Pastoris. Wolfenbüttel, 1597.reich / da Milch vnd Honig innenfleust / vnnd das ein rechte schmaltz grube ist. Eben das sehen wir an der Esther / die hat wedder Vater noch Mutter / vnd wird dazu neben andern / auß dem Land Israel gefenglich weggefüret / weil sie aber Gott fürchte / schicket es Gott wunderbarlich / das sie ein gewaltige Königin wird. Wie wunderlich erhelt Gott die Witwen zu Zarpath / die noch nur ein hand vol Mel vnd ein weinig Ol hat / 1. Reg. 17. In der verlesenen Histori vermehret er der Witwen das öl also / das sie damit jhren Schuldherrn zu frieden stellet vnd mit jhren Kindern jhr narung haben kan. Denn er kan mit wenig viel außrichten / vnd hat nicht ein solch rechnung wie wir / auff ein person gehet so viel / auff zehen zehen mal so viel / sonder er kan das ver mehren / mit 5 Broten vnd 2 Fisch 5000. Menschen / mit 7 Broten vnd wenig Fischlin 4000 speysen. Hie möchte aber elmer / für wenden / das sein wunderwerck dienun nicht mehr im schwang gehen. Antwort / s geschehen in der that / ob es schon nicht sichbarlicher weise zugehet / noch heutigs tags solche wunderwerck / vnd ist gantz falsch / das etliche fürgeben es geschehen keine wunderwerck mehr. Denn die erfahrung zeuget / das Gott vns (wie dieses Jar geschehen) erhelt / da wir keine Mittel sehen / wie vns geholffen werden könne / vnd wir vns selber auffgeben. Wie offt tregt sichs zu / das kindern Vater vnd Mutter abgehen / das sie dieselbigen noch nicht haben gekand / vnnd werden gleichwol nicht allein erhalten / sonder kommen auch zu grossen dingen? das geschicht nicht vngefehr sonder es ist GOttes fürsorg vnnd vberzeugt vns die erfahrung / das wir vnrecht daran sein / in dem wir vns besorgen / die vnsern müssen noht leiden. Denn wo liegen die Witwen vnnd Waisen tod die hungers gestorben / ich glaube nicht / das einer in dieser Gemein sein lebtagt / einen Menschen gekand habe / der hungers gerstorben sey. reich / da Milch vnd Honig innenfleust / vnnd das ein rechte schmaltz grube ist. Eben das sehen wir an der Esther / die hat wedder Vater noch Mutter / vnd wird dazu neben andern / auß dem Land Israel gefenglich weggefüret / weil sie aber Gott fürchte / schicket es Gott wunderbarlich / das sie ein gewaltige Königin wird. Wie wunderlich erhelt Gott die Witwen zu Zarpath / die noch nur ein hand vol Mel vnd ein weinig Ol hat / 1. Reg. 17. In der verlesenen Histori vermehret er der Witwen das öl also / das sie damit jhren Schuldherrn zu frieden stellet vnd mit jhren Kindern jhr narung haben kan. Denn er kan mit wenig viel außrichten / vnd hat nicht ein solch rechnung wie wir / auff ein person gehet so viel / auff zehen zehen mal so viel / sonder er kan das ver mehren / mit 5 Broten vnd 2 Fisch 5000. Menschen / mit 7 Broten vnd wenig Fischlin 4000 speysen. Hie möchte aber elmer / für wenden / das sein wunderwerck dienun nicht mehr im schwang gehen. Antwort / s geschehen in der that / ob es schon nicht sichbarlicher weise zugehet / noch heutigs tags solche wunderwerck / vnd ist gantz falsch / das etliche fürgeben es geschehen keine wunderwerck mehr. Denn die erfahrung zeuget / das Gott vns (wie dieses Jar geschehen) erhelt / da wir keine Mittel sehen / wie vns geholffen werden könne / vnd wir vns selber auffgeben. Wie offt tregt sichs zu / das kindern Vater vnd Mutter abgehen / das sie dieselbigen noch nicht haben gekand / vnnd werden gleichwol nicht allein erhalten / sonder kommen auch zu grossen dingen? das geschicht nicht vngefehr sonder es ist GOttes fürsorg vnnd vberzeugt vns die erfahrung / das wir vnrecht daran sein / in dem wir vns besorgen / die vnsern müssen noht leiden. 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Denn er kan mit wenig viel außrichten / vnd hat nicht ein solch rechnung wie wir / auff ein person gehet so viel / auff zehen zehen mal so viel / sonder er kan das ver mehren / mit 5 Broten vnd 2 Fisch 5000. Menschen / mit 7 Broten vnd wenig Fischlin 4000 speysen.</p> <p>Hie möchte aber elmer / für wenden / das sein wunderwerck dienun nicht mehr im schwang gehen. Antwort / s geschehen in der that / ob es schon nicht sichbarlicher weise zugehet / noch heutigs tags solche wunderwerck / vnd ist gantz falsch / das etliche fürgeben es geschehen keine wunderwerck mehr. Denn die erfahrung zeuget / das Gott vns (wie dieses Jar geschehen) erhelt / da wir keine Mittel sehen / wie vns geholffen werden könne / vnd wir vns selber auffgeben. Wie offt tregt sichs zu / das kindern Vater vnd Mutter abgehen / das sie dieselbigen noch nicht haben gekand / vnnd werden gleichwol nicht allein erhalten / sonder kommen auch zu grossen dingen? das geschicht nicht vngefehr sonder es ist GOttes fürsorg vnnd vberzeugt vns die erfahrung / das wir vnrecht daran sein / in dem wir vns besorgen / die vnsern müssen noht leiden. Denn wo liegen die Witwen vnnd Waisen tod die hungers gestorben / ich glaube nicht / das einer in dieser Gemein sein lebtagt / einen Menschen gekand habe / der hungers gerstorben sey.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0027]
reich / da Milch vnd Honig innenfleust / vnnd das ein rechte schmaltz grube ist.
Eben das sehen wir an der Esther / die hat wedder Vater noch Mutter / vnd wird dazu neben andern / auß dem Land Israel gefenglich weggefüret / weil sie aber Gott fürchte / schicket es Gott wunderbarlich / das sie ein gewaltige Königin wird. Wie wunderlich erhelt Gott die Witwen zu Zarpath / die noch nur ein hand vol Mel vnd ein weinig Ol hat / 1. Reg. 17. In der verlesenen Histori vermehret er der Witwen das öl also / das sie damit jhren Schuldherrn zu frieden stellet vnd mit jhren Kindern jhr narung haben kan. Denn er kan mit wenig viel außrichten / vnd hat nicht ein solch rechnung wie wir / auff ein person gehet so viel / auff zehen zehen mal so viel / sonder er kan das ver mehren / mit 5 Broten vnd 2 Fisch 5000. Menschen / mit 7 Broten vnd wenig Fischlin 4000 speysen.
Hie möchte aber elmer / für wenden / das sein wunderwerck dienun nicht mehr im schwang gehen. Antwort / s geschehen in der that / ob es schon nicht sichbarlicher weise zugehet / noch heutigs tags solche wunderwerck / vnd ist gantz falsch / das etliche fürgeben es geschehen keine wunderwerck mehr. Denn die erfahrung zeuget / das Gott vns (wie dieses Jar geschehen) erhelt / da wir keine Mittel sehen / wie vns geholffen werden könne / vnd wir vns selber auffgeben. Wie offt tregt sichs zu / das kindern Vater vnd Mutter abgehen / das sie dieselbigen noch nicht haben gekand / vnnd werden gleichwol nicht allein erhalten / sonder kommen auch zu grossen dingen? das geschicht nicht vngefehr sonder es ist GOttes fürsorg vnnd vberzeugt vns die erfahrung / das wir vnrecht daran sein / in dem wir vns besorgen / die vnsern müssen noht leiden. Denn wo liegen die Witwen vnnd Waisen tod die hungers gestorben / ich glaube nicht / das einer in dieser Gemein sein lebtagt / einen Menschen gekand habe / der hungers gerstorben sey.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt. Gethan bey der Begrebnis eines Pastoris. Wolfenbüttel, 1597, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1597/27>, abgerufen am 22.07.2024. |