Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Ein Leichpredigt. Gethan bey der Begrebniß des Ehrnuesten vnd Hochgelarten Joachim Gagelman. Wolfenbüttel, 1595.

Bild:
<< vorherige Seite

angezeiget wird / nemlich / das er schlecht vnd recht vnd Gottfürchtig gewesen / vnd das böse gemeidet habe / also / das der zeit seines gleichen im Lande nicht zufinden gewesen. Vnd hat / wie gemeldet / solche Wort eben zu der zeit gesprochen / da es Menschlicher weise zureden / nicht allein vbel vmb sein sache stundt / Sondern auch mit jhm auffs letzt kommen war. In solcher seiner höhesten noth nun / die in kurtz vorher gehenden worten beschrieben wird / erholet er sich einmal / vnd fasset ein Hertz / gibt sich williglich in den Tod / vnd spricht: Ich weis / das mein Erlöser lebet etc. Das ist / Ob es sich wol mit mir seltzam anlesset / vnd ich fast nichts anders für augen siehe / als das ich mus sterben / in die Erden begraben werden / vnd verwesen: jedoch so verzage ich keines weges / sondern weis / es gehe mir wie es wölle / das es einmal wieder anders vnd gut mit mir werden wird. Denn Gott hat vns verlornen verdambten menschen einen Heilandt verheissen / Der vns aus aller not erlösen sol / der wird sich meiner annemen / in der Letzten zeit für mich leiden vnd sterben / aber er wird wiederumb von den Toden aufferstehen / vnd werde ich diese Haut / die nun so gar verderbet ist / wieder bekommen / Vnd so vbel es jetzt vmb meine sachen stehet / / so gut wird es alsdenn mit mir werden / denn eben Ich / der ich

angezeiget wird / nemlich / das er schlecht vnd recht vnd Gottfürchtig gewesen / vnd das böse gemeidet habe / also / das der zeit seines gleichen im Lande nicht zufinden gewesen. Vnd hat / wie gemeldet / solche Wort eben zu der zeit gesprochen / da es Menschlicher weise zureden / nicht allein vbel vmb sein sache stundt / Sondern auch mit jhm auffs letzt kommen war. In solcher seiner höhesten noth nun / die in kurtz vorher gehenden worten beschrieben wird / erholet er sich einmal / vnd fasset ein Hertz / gibt sich williglich in den Tod / vnd spricht: Ich weis / das mein Erlöser lebet etc. Das ist / Ob es sich wol mit mir seltzam anlesset / vnd ich fast nichts anders für augen siehe / als das ich mus sterben / in die Erden begraben werden / vnd verwesen: jedoch so verzage ich keines weges / sondern weis / es gehe mir wie es wölle / das es einmal wieder anders vnd gut mit mir werden wird. Denn Gott hat vns verlornen verdambten menschen einen Heilandt verheissen / Der vns aus aller not erlösen sol / der wird sich meiner annemen / in der Letzten zeit für mich leiden vnd sterben / aber er wird wiederumb von den Toden aufferstehen / vnd werde ich diese Haut / die nun so gar verderbet ist / wieder bekommen / Vnd so vbel es jetzt vmb meine sachen stehet / / so gut wird es alsdenn mit mir werden / denn eben Ich / der ich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0010"/>
angezeiget wird / nemlich / das er
                     schlecht vnd recht vnd Gottfürchtig gewesen / vnd das böse gemeidet habe / also
                     / das der zeit seines gleichen im Lande nicht zufinden gewesen. Vnd hat / wie
                     gemeldet / solche Wort eben zu der zeit gesprochen / da es Menschlicher weise
                     zureden / nicht allein vbel vmb sein sache stundt / Sondern auch mit jhm auffs
                     letzt kommen war. In solcher seiner höhesten noth nun / die in kurtz vorher
                     gehenden worten beschrieben wird / erholet er sich einmal / vnd fasset ein Hertz
                     / gibt sich williglich in den Tod / vnd spricht: Ich weis / das mein Erlöser
                     lebet etc. Das ist / Ob es sich wol mit mir seltzam anlesset / vnd ich fast
                     nichts anders für augen siehe / als das ich mus sterben / in die Erden begraben
                     werden / vnd verwesen: jedoch so verzage ich keines weges / sondern weis / es
                     gehe mir wie es wölle / das es einmal wieder anders vnd gut mit mir werden wird.
                     Denn Gott hat vns verlornen verdambten menschen einen Heilandt verheissen / Der
                     vns aus aller not erlösen sol / der wird sich meiner annemen / in der Letzten
                     zeit für mich leiden vnd sterben / aber er wird wiederumb von den Toden
                     aufferstehen / vnd werde ich diese Haut / die nun so gar verderbet ist / wieder
                     bekommen / Vnd so vbel es jetzt vmb meine sachen stehet / / so gut wird es
                     alsdenn mit mir werden / denn eben Ich / der ich
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0010] angezeiget wird / nemlich / das er schlecht vnd recht vnd Gottfürchtig gewesen / vnd das böse gemeidet habe / also / das der zeit seines gleichen im Lande nicht zufinden gewesen. Vnd hat / wie gemeldet / solche Wort eben zu der zeit gesprochen / da es Menschlicher weise zureden / nicht allein vbel vmb sein sache stundt / Sondern auch mit jhm auffs letzt kommen war. In solcher seiner höhesten noth nun / die in kurtz vorher gehenden worten beschrieben wird / erholet er sich einmal / vnd fasset ein Hertz / gibt sich williglich in den Tod / vnd spricht: Ich weis / das mein Erlöser lebet etc. Das ist / Ob es sich wol mit mir seltzam anlesset / vnd ich fast nichts anders für augen siehe / als das ich mus sterben / in die Erden begraben werden / vnd verwesen: jedoch so verzage ich keines weges / sondern weis / es gehe mir wie es wölle / das es einmal wieder anders vnd gut mit mir werden wird. Denn Gott hat vns verlornen verdambten menschen einen Heilandt verheissen / Der vns aus aller not erlösen sol / der wird sich meiner annemen / in der Letzten zeit für mich leiden vnd sterben / aber er wird wiederumb von den Toden aufferstehen / vnd werde ich diese Haut / die nun so gar verderbet ist / wieder bekommen / Vnd so vbel es jetzt vmb meine sachen stehet / / so gut wird es alsdenn mit mir werden / denn eben Ich / der ich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1595
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1595/10
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Leichpredigt. Gethan bey der Begrebniß des Ehrnuesten vnd Hochgelarten Joachim Gagelman. Wolfenbüttel, 1595, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1595/10>, abgerufen am 25.11.2024.