Sattler, Basilius: Ein Christliche Leichpredigt Gethan zu Wolffenbüttel Bey der Begrebnus Weiland des Edlen ... Carl Capaunen von Zwickaw, Heuptmans zu Brunßrode. Wolfenbüttel, 1590.dert / wie ein jeder das seine angelegt. Auch gehöret hieher das Gleichnis vom fleissigen vnd getrewen Knecht / der dem Gesinde zu rechter zeit jhr gebühr gibt / vnd der Herr kömpt / vnd findet jhn also thun / vnd jhn vber alle seine Güter setzt / Luc. 12. Werden also aus dieser Lehre scharffe Vermanung genommen / dadurch die Leute in allen Stenden jhres Ampts erinnert werden / Als das ein Prediger sein Ampt mit lehren / trösten / vermahnen vnd straffen trewlich verrichte / sol jhn die betrachtung des Todes vermanen / dieweil dermalen eins der Ertzhirt kommen wird (welches im Todt angehet) die vnuerwelckliche Kron der Ehren zugeben / denen / die die Gemein GOttes wol geweidet haben. Das ein Oberkeit wol regiere / die bösen ohne ansehen der Person straffe / die vnschüldigen aber / sonderlich auch Widwen vnd Waysen schütze vnd vertheidige / wird sie eben aus diesem grund vermanet / Psalm. 82. Ich habe gesaget / jhr seid wol Götter / vnd allzumal Kinder des Allerhöhesten / Aber jhr werdet sterben wie Menschen. Desgleichen im Hausstand vnd sonsten muntert es einen Menschen auff / wenn er gedencket / das er seines endes alle Stunde gewertig sein müsse / da klingen in seinen Ohren die Wort des Sohns Gottes / Apoc. 2. Sey getrew bis an den Tod / so wil ich dir die Kron des lebens geben. Item / S. Paulus Ephes. 6. Was ein jeglicher guts thun wird / das wird er von dem HERRN empfangen / er sey ein Knecht oder ein Freyer. Dieses alles nun / wie man den Todt recht vnd seliglich betrachten sol / müssen wir nicht allein hören vnd wissen / sondern auch ins Werck richten. Vnd sol ein jeder sich selbs prüfen / ob er es auch bishero auch in acht gehabt / seine Sünde / darumb vns Gott den Todt auffgelegt / bereuwet. Item / ob er sich Christi vnd seiner Wolthaten von Hertzen getröstet / ob er auch jhm vorgesetzt sich zubessern / vnd da er befindt das es nicht geschehen ist / vnd er also nicht recht bedacht / das er sterben müste / wie wir dert / wie ein jeder das seine angelegt. Auch gehöret hieher das Gleichnis vom fleissigen vnd getrewen Knecht / der dem Gesinde zu rechter zeit jhr gebühr gibt / vnd der Herr kömpt / vnd findet jhn also thun / vnd jhn vber alle seine Güter setzt / Luc. 12. Werden also aus dieser Lehre scharffe Vermanung genommen / dadurch die Leute in allen Stenden jhres Ampts erinnert werden / Als das ein Prediger sein Ampt mit lehren / trösten / vermahnen vnd straffen trewlich verrichte / sol jhn die betrachtung des Todes vermanen / dieweil dermalen eins der Ertzhirt kommen wird (welches im Todt angehet) die vnuerwelckliche Kron der Ehren zugeben / denen / die die Gemein GOttes wol geweidet haben. Das ein Oberkeit wol regiere / die bösen ohne ansehen der Person straffe / die vnschüldigen aber / sonderlich auch Widwen vnd Waysen schütze vnd vertheidige / wird sie eben aus diesem grund vermanet / Psalm. 82. Ich habe gesaget / jhr seid wol Götter / vnd allzumal Kinder des Allerhöhesten / Aber jhr werdet sterben wie Menschen. Desgleichen im Hausstand vnd sonsten muntert es einen Menschen auff / wenn er gedencket / das er seines endes alle Stunde gewertig sein müsse / da klingen in seinen Ohren die Wort des Sohns Gottes / Apoc. 2. Sey getrew bis an den Tod / so wil ich dir die Kron des lebens geben. Item / S. Paulus Ephes. 6. Was ein jeglicher guts thun wird / das wird er von dem HERRN empfangen / er sey ein Knecht oder ein Freyer. Dieses alles nun / wie man den Todt recht vnd seliglich betrachten sol / müssen wir nicht allein hören vnd wissen / sondern auch ins Werck richten. Vnd sol ein jeder sich selbs prüfen / ob er es auch bishero auch in acht gehabt / seine Sünde / darumb vns Gott den Todt auffgelegt / bereuwet. Item / ob er sich Christi vnd seiner Wolthaten von Hertzen getröstet / ob er auch jhm vorgesetzt sich zubessern / vnd da er befindt das es nicht geschehen ist / vnd er also nicht recht bedacht / das er sterben müste / wie wir <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0015"/> dert / wie ein jeder das seine angelegt. 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Desgleichen im Hausstand vnd sonsten muntert es einen Menschen auff / wenn er gedencket / das er seines endes alle Stunde gewertig sein müsse / da klingen in seinen Ohren die Wort des Sohns Gottes / Apoc. 2. Sey getrew bis an den Tod / so wil ich dir die Kron des lebens geben. Item / S. Paulus Ephes. 6. Was ein jeglicher guts thun wird / das wird er von dem HERRN empfangen / er sey ein Knecht oder ein Freyer.</p> <p>Dieses alles nun / wie man den Todt recht vnd seliglich betrachten sol / müssen wir nicht allein hören vnd wissen / sondern auch ins Werck richten. Vnd sol ein jeder sich selbs prüfen / ob er es auch bishero auch in acht gehabt / seine Sünde / darumb vns Gott den Todt auffgelegt / bereuwet. Item / ob er sich Christi vnd seiner Wolthaten von Hertzen getröstet / ob er auch jhm vorgesetzt sich zubessern / vnd da er befindt das es nicht geschehen ist / vnd er also nicht recht bedacht / das er sterben müste / wie wir </p> </div> </body> </text> </TEI> [0015]
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Werden also aus dieser Lehre scharffe Vermanung genommen / dadurch die Leute in allen Stenden jhres Ampts erinnert werden / Als das ein Prediger sein Ampt mit lehren / trösten / vermahnen vnd straffen trewlich verrichte / sol jhn die betrachtung des Todes vermanen / dieweil dermalen eins der Ertzhirt kommen wird (welches im Todt angehet) die vnuerwelckliche Kron der Ehren zugeben / denen / die die Gemein GOttes wol geweidet haben. Das ein Oberkeit wol regiere / die bösen ohne ansehen der Person straffe / die vnschüldigen aber / sonderlich auch Widwen vnd Waysen schütze vnd vertheidige / wird sie eben aus diesem grund vermanet / Psalm. 82. Ich habe gesaget / jhr seid wol Götter / vnd allzumal Kinder des Allerhöhesten / Aber jhr werdet sterben wie Menschen. Desgleichen im Hausstand vnd sonsten muntert es einen Menschen auff / wenn er gedencket / das er seines endes alle Stunde gewertig sein müsse / da klingen in seinen Ohren die Wort des Sohns Gottes / Apoc. 2. Sey getrew bis an den Tod / so wil ich dir die Kron des lebens geben. Item / S. Paulus Ephes. 6. Was ein jeglicher guts thun wird / das wird er von dem HERRN empfangen / er sey ein Knecht oder ein Freyer.
Dieses alles nun / wie man den Todt recht vnd seliglich betrachten sol / müssen wir nicht allein hören vnd wissen / sondern auch ins Werck richten. Vnd sol ein jeder sich selbs prüfen / ob er es auch bishero auch in acht gehabt / seine Sünde / darumb vns Gott den Todt auffgelegt / bereuwet. Item / ob er sich Christi vnd seiner Wolthaten von Hertzen getröstet / ob er auch jhm vorgesetzt sich zubessern / vnd da er befindt das es nicht geschehen ist / vnd er also nicht recht bedacht / das er sterben müste / wie wir
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Christliche Leichpredigt Gethan zu Wolffenbüttel Bey der Begrebnus Weiland des Edlen ... Carl Capaunen von Zwickaw, Heuptmans zu Brunßrode. Wolfenbüttel, 1590, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1590/15>, abgerufen am 16.07.2024. |