Sattler, Basilius: Ein Christliche Leichpredigt Gethan zu Wolffenbüttel Bey der Begrebnus Weiland des Edlen ... Carl Capaunen von Zwickaw, Heuptmans zu Brunßrode. Wolfenbüttel, 1590.den vngleubigen / die da sagen / Ich fahre vnd weis nicht wohin / oder gar verzage / Sondern das er gleube / Gott wölle jhm vmb Christi willen / der für vns das Gesetze erfüllet / vnd die Sünde gebüsset hat / gnedig sein / seine Sünde / dauon der Todt her kömpt / vergeben / ja jn zu seinem Kind annemen / vnd von den Tod wieder aufferwecken zum Ewigen leben / auch aus gnaden alle mühe vnd arbeit belohnen. Wie denn solches allen Gleubigen im alten vnd neuwen Testament bekant gewesen / derowegen sie durch den verheissenen Messiam / in Kindlicher zuuersicht vnd vertrawen Gott vmb Vergebung der Sünden embsiglich angeruffen / vnd das er sie vom Todt erlösen / vnd jhnen nach diesem das Ewige leben geben würde / gegleubet haben / Daher sie denn für den Tod nicht mehr sich entsetzet / sondern mit der verheissung der gnaden sich getröstet haben / vnd sein also willig vnd frölich gewesen / das sie haben sterben sollen. Dah er / aus solchem vertrawen zu Gott / kömpts / das die Schrifft von den Ertzuätern sagt / sie sein des lebens satt gewesen / im frieden zu jhren Vätern gefahren. Daher kömpts / das Moses / als jhn Gott Deuteronom. 32. anzeiget / er solle auff dem Berg Nebo sterben / sich zum Todte willig einstellet / Deu. 34. Daher kömpts / das Simeon saget / HERR / nun lessestu deinen Diener im Friede fahren. Denn er bringt selbs die vrsach / Meine Augen haben deinen Heiland gesehen. Daher kömpts / das die Propheten / Apostel vnd Merterer etc. die verfolgung vnd den Todt nicht geachtet haben. Also sollen wir auch den Todt nicht allein ansehen / wie er an vnd für sich selber ist / sondern daneben vns erinnern / wie Christus vns zu gut den Todt angegriffen / vnd vberwunden habe / das er also nun den Gleubigen nicht mehr ein rechter Tod / sondern ein Schlaff sey. Wenn man also an den Todt gedencket / so wird das schrecken des Todes gelindert / ja gar vertrieben. den vngleubigen / die da sagen / Ich fahre vñ weis nicht wohin / oder gar verzage / Sondern das er gleube / Gott wölle jhm vmb Christi willen / der für vns das Gesetze erfüllet / vnd die Sünde gebüsset hat / gnedig sein / seine Sünde / dauon der Todt her kömpt / vergeben / ja jn zu seinem Kind annemen / vñ von dẽ Tod wieder aufferwecken zum Ewigen leben / auch aus gnaden alle mühe vnd arbeit belohnen. Wie denn solches allen Gleubigen im alten vnd neuwen Testament bekant gewesen / derowegen sie durch den verheissenen Messiam / in Kindlicher zuuersicht vnd vertrawen Gott vmb Vergebung der Sünden embsiglich angeruffen / vnd das er sie vom Todt erlösen / vnd jhnen nach diesem das Ewige leben geben würde / gegleubet haben / Daher sie denn für dẽ Tod nicht mehr sich entsetzet / sondern mit der verheissung der gnaden sich getröstet haben / vnd sein also willig vnd frölich gewesen / das sie haben sterben sollen. Dah er / aus solchem vertrawen zu Gott / kömpts / das die Schrifft von den Ertzuätern sagt / sie sein des lebens satt gewesen / im frieden zu jhren Vätern gefahren. Daher kömpts / das Moses / als jhn Gott Deuteronom. 32. anzeiget / er solle auff dem Berg Nebo sterben / sich zum Todte willig einstellet / Deu. 34. Daher kömpts / das Simeon saget / HERR / nun lessestu deinen Diener im Friede fahren. Denn er bringt selbs die vrsach / Meine Augen haben deinen Heiland gesehen. Daher kömpts / das die Propheten / Apostel vnd Merterer etc. die verfolgung vnd den Todt nicht geachtet haben. Also sollen wir auch den Todt nicht allein ansehen / wie er an vnd für sich selber ist / sondern daneben vns erinnern / wie Christus vns zu gut den Todt angegriffen / vnd vberwunden habe / das er also nun den Gleubigen nicht mehr ein rechter Tod / sondern ein Schlaff sey. Wenn man also an den Todt gedencket / so wird das schrecken des Todes gelindert / ja gar vertrieben. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0013"/> den vngleubigen / die da sagen / Ich fahre vñ weis nicht wohin / oder gar verzage / Sondern das er gleube / Gott wölle jhm vmb Christi willen / der für vns das Gesetze erfüllet / vnd die Sünde gebüsset hat / gnedig sein / seine Sünde / dauon der Todt her kömpt / vergeben / ja jn zu seinem Kind annemen / vñ von dẽ Tod wieder aufferwecken zum Ewigen leben / auch aus gnaden alle mühe vnd arbeit belohnen. Wie denn solches allen Gleubigen im alten vnd neuwen Testament bekant gewesen / derowegen sie durch den verheissenen Messiam / in Kindlicher zuuersicht vnd vertrawen Gott vmb Vergebung der Sünden embsiglich angeruffen / vnd das er sie vom Todt erlösen / vnd jhnen nach diesem das Ewige leben geben würde / gegleubet haben / Daher sie denn für dẽ Tod nicht mehr sich entsetzet / sondern mit der verheissung der gnaden sich getröstet haben / vnd sein also willig vnd frölich gewesen / das sie haben sterben sollen.</p> <p>Dah er / aus solchem vertrawen zu Gott / kömpts / das die Schrifft von den Ertzuätern sagt / sie sein des lebens satt gewesen / im frieden zu jhren Vätern gefahren. Daher kömpts / das Moses / als jhn Gott Deuteronom. 32. anzeiget / er solle auff dem Berg Nebo sterben / sich zum Todte willig einstellet / Deu. 34. Daher kömpts / das Simeon saget / HERR / nun lessestu deinen Diener im Friede fahren. Denn er bringt selbs die vrsach / Meine Augen haben deinen Heiland gesehen. Daher kömpts / das die Propheten / Apostel vnd Merterer etc. die verfolgung vnd den Todt nicht geachtet haben.</p> <p>Also sollen wir auch den Todt nicht allein ansehen / wie er an vnd für sich selber ist / sondern daneben vns erinnern / wie Christus vns zu gut den Todt angegriffen / vnd vberwunden habe / das er also nun den Gleubigen nicht mehr ein rechter Tod / sondern ein Schlaff sey. Wenn man also an den Todt gedencket / so wird das schrecken des Todes gelindert / ja gar vertrieben.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0013]
den vngleubigen / die da sagen / Ich fahre vñ weis nicht wohin / oder gar verzage / Sondern das er gleube / Gott wölle jhm vmb Christi willen / der für vns das Gesetze erfüllet / vnd die Sünde gebüsset hat / gnedig sein / seine Sünde / dauon der Todt her kömpt / vergeben / ja jn zu seinem Kind annemen / vñ von dẽ Tod wieder aufferwecken zum Ewigen leben / auch aus gnaden alle mühe vnd arbeit belohnen. Wie denn solches allen Gleubigen im alten vnd neuwen Testament bekant gewesen / derowegen sie durch den verheissenen Messiam / in Kindlicher zuuersicht vnd vertrawen Gott vmb Vergebung der Sünden embsiglich angeruffen / vnd das er sie vom Todt erlösen / vnd jhnen nach diesem das Ewige leben geben würde / gegleubet haben / Daher sie denn für dẽ Tod nicht mehr sich entsetzet / sondern mit der verheissung der gnaden sich getröstet haben / vnd sein also willig vnd frölich gewesen / das sie haben sterben sollen.
Dah er / aus solchem vertrawen zu Gott / kömpts / das die Schrifft von den Ertzuätern sagt / sie sein des lebens satt gewesen / im frieden zu jhren Vätern gefahren. Daher kömpts / das Moses / als jhn Gott Deuteronom. 32. anzeiget / er solle auff dem Berg Nebo sterben / sich zum Todte willig einstellet / Deu. 34. Daher kömpts / das Simeon saget / HERR / nun lessestu deinen Diener im Friede fahren. Denn er bringt selbs die vrsach / Meine Augen haben deinen Heiland gesehen. Daher kömpts / das die Propheten / Apostel vnd Merterer etc. die verfolgung vnd den Todt nicht geachtet haben.
Also sollen wir auch den Todt nicht allein ansehen / wie er an vnd für sich selber ist / sondern daneben vns erinnern / wie Christus vns zu gut den Todt angegriffen / vnd vberwunden habe / das er also nun den Gleubigen nicht mehr ein rechter Tod / sondern ein Schlaff sey. Wenn man also an den Todt gedencket / so wird das schrecken des Todes gelindert / ja gar vertrieben.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Christliche Leichpredigt Gethan zu Wolffenbüttel Bey der Begrebnus Weiland des Edlen ... Carl Capaunen von Zwickaw, Heuptmans zu Brunßrode. Wolfenbüttel, 1590, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1590/13>, abgerufen am 16.07.2024. |