Sattler, Basilius: Auslegung der Histori von der Erklerung Christi. Helmstedt, 1582.Gen. 5. Da Mose schreibet / dieweil er ein Göttlich leben führet / nam jn Gott hinweg / vnd ward nicht mehr gesehen. Daraus beides die Fromen vnd die Gottlosen abnemen könten / daß ausser diesem leben Gott ein anders hab / da er die fromen lassen wölle. Ich wil jetzund nichts sagen vom Sabbath / der nicht vmb dieses vergenglichen zeitlichen Lebens / noch vmb des Bauchs vnd der narung willen / Sonder darumb geordnet / das die Menschen mit dem Wort Gottes vmbgehen / Gott recht erkennen / an jn gleuben / jn anruffen vnd jm dienen / vnd nach diesem leben das ewige Leben besitzen vnd ererben. Wie er denn auch ein Fürbild der ewigen ruhe vnd Seligkeit ist / Heb. 4. Summa aus diesem allem vnd der täglichen erfahrung / da sonsten die Gleubigen gesehen / daß es den Gottlosen wol / den fromen aber vbel gangen / vnd gleichwol Gott offt exempel seins zorns gestellet / den Gottfürchtigen aber beygestanden / haben sie leichtlich abgenomen / daß der warhafftige gütige vnd gerechte Gott dermalen eins die fromen alles jres leids ergetzen / vnd die Gottlosen / als ein gerechter Richter straffen würde. Daher von den Ertzuätern die Epistel zun Heb. 11. spricht. Diese alle sind gestorben im glauben / vnd haben die verheissung nicht empfangen / sonder sie von fern gesehen / vnd sich der getröstet vnd wol benügen lassen / vnd bekand / daß sie Gest vnd frembdling auff Erden sind. Denn die solches sagen / geben zuuerstehen / daß sie ein Vaterland suchen. Vnd zwar wo sie das gemeinet hetten / von welchem sie waren außgezogen / hatten sie ja zeit widerumb zu keren / nun aber begeren sie eins bessern nemlich eins Himlischen. Nach der Sündfluth zur zeit der Propheten / da es im volck Gottes sehr vbel stünde / die fromen waren vntergedruckt / der Gen. 5. Da Mose schreibet / dieweil er ein Göttlich leben führet / nam jn Gott hinweg / vnd ward nicht mehr gesehen. Daraus beides die Fromen vnd die Gottlosen abnemen könten / daß ausser diesem leben Gott ein anders hab / da er die fromen lassen wölle. Ich wil jetzund nichts sagen vom Sabbath / der nicht vmb dieses vergenglichen zeitlichen Lebens / noch vmb des Bauchs vnd der narung willen / Sonder darumb geordnet / das die Menschen mit dem Wort Gottes vmbgehen / Gott recht erkennen / an jn gleuben / jn anruffen vnd jm dienen / vnd nach diesem leben das ewige Leben besitzen vnd ererben. Wie er denn auch ein Fürbild der ewigen ruhe vnd Seligkeit ist / Heb. 4. Summa aus diesem allem vnd der täglichen erfahrung / da sonsten die Gleubigen gesehen / daß es den Gottlosen wol / den fromen aber vbel gangen / vnd gleichwol Gott offt exempel seins zorns gestellet / den Gottfürchtigen aber beygestanden / haben sie leichtlich abgenomen / daß der warhafftige gütige vnd gerechte Gott dermalen eins die fromen alles jres leids ergetzen / vnd die Gottlosen / als ein gerechter Richter straffen würde. Daher von den Ertzuätern die Epistel zun Heb. 11. spricht. Diese alle sind gestorben im glauben / vñ haben die verheissung nicht empfangen / sonder sie von fern gesehen / vnd sich der getröstet vnd wol benügen lassen / vnd bekand / daß sie Gest vnd frembdling auff Erden sind. Denn die solches sagen / geben zuuerstehen / daß sie ein Vaterland suchen. Vnd zwar wo sie das gemeinet hetten / von welchem sie waren außgezogen / hatten sie ja zeit widerumb zu keren / nun aber begeren sie eins bessern nemlich eins Himlischen. 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Wie er denn auch ein Fürbild der ewigen ruhe vnd Seligkeit ist / Heb. 4.</p> <p>Summa aus diesem allem vnd der täglichen erfahrung / da sonsten die Gleubigen gesehen / daß es den Gottlosen wol / den fromen aber vbel gangen / vnd gleichwol Gott offt exempel seins zorns gestellet / den Gottfürchtigen aber beygestanden / haben sie leichtlich abgenomen / daß der warhafftige gütige vnd gerechte Gott dermalen eins die fromen alles jres leids ergetzen / vnd die Gottlosen / als ein gerechter Richter straffen würde.</p> <p>Daher von den Ertzuätern die Epistel zun Heb. 11. spricht. Diese alle sind gestorben im glauben / vñ haben die verheissung nicht empfangen / sonder sie von fern gesehen / vnd sich der getröstet vnd wol benügen lassen / vnd bekand / daß sie Gest vnd frembdling auff Erden sind. Denn die solches sagen / geben zuuerstehen / daß sie ein Vaterland suchen. Vnd zwar wo sie das gemeinet hetten / von welchem sie waren außgezogen / hatten sie ja zeit widerumb zu keren / nun aber begeren sie eins bessern nemlich eins Himlischen.</p> <p>Nach der Sündfluth zur zeit der Propheten / da es im volck Gottes sehr vbel stünde / die fromen waren vntergedruckt / der </p> </div> </body> </text> </TEI> [0033]
Gen. 5. Da Mose schreibet / dieweil er ein Göttlich leben führet / nam jn Gott hinweg / vnd ward nicht mehr gesehen.
Daraus beides die Fromen vnd die Gottlosen abnemen könten / daß ausser diesem leben Gott ein anders hab / da er die fromen lassen wölle.
Ich wil jetzund nichts sagen vom Sabbath / der nicht vmb dieses vergenglichen zeitlichen Lebens / noch vmb des Bauchs vnd der narung willen / Sonder darumb geordnet / das die Menschen mit dem Wort Gottes vmbgehen / Gott recht erkennen / an jn gleuben / jn anruffen vnd jm dienen / vnd nach diesem leben das ewige Leben besitzen vnd ererben. Wie er denn auch ein Fürbild der ewigen ruhe vnd Seligkeit ist / Heb. 4.
Summa aus diesem allem vnd der täglichen erfahrung / da sonsten die Gleubigen gesehen / daß es den Gottlosen wol / den fromen aber vbel gangen / vnd gleichwol Gott offt exempel seins zorns gestellet / den Gottfürchtigen aber beygestanden / haben sie leichtlich abgenomen / daß der warhafftige gütige vnd gerechte Gott dermalen eins die fromen alles jres leids ergetzen / vnd die Gottlosen / als ein gerechter Richter straffen würde.
Daher von den Ertzuätern die Epistel zun Heb. 11. spricht. Diese alle sind gestorben im glauben / vñ haben die verheissung nicht empfangen / sonder sie von fern gesehen / vnd sich der getröstet vnd wol benügen lassen / vnd bekand / daß sie Gest vnd frembdling auff Erden sind. Denn die solches sagen / geben zuuerstehen / daß sie ein Vaterland suchen. Vnd zwar wo sie das gemeinet hetten / von welchem sie waren außgezogen / hatten sie ja zeit widerumb zu keren / nun aber begeren sie eins bessern nemlich eins Himlischen.
Nach der Sündfluth zur zeit der Propheten / da es im volck Gottes sehr vbel stünde / die fromen waren vntergedruckt / der
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Auslegung der Histori von der Erklerung Christi. Helmstedt, 1582, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_auslegung_1582/33>, abgerufen am 22.07.2024. |