Sattler, Basilius: Auslegung der Histori von der Erklerung Christi. Helmstedt, 1582.Im ersten Buch Mose am 4. spricht Gott zu dem Cain / Istes nicht also / wenn du fromb bist / so bistu Gott angenem / Bistu aber nicht fromb / so ruhet die Sünde für der thür. Dieses ist ein allgemeiner Spruch vnd Regel / darin Gott anzeiget vnd bezeuget / Er wölle das gut vnd Gottseligkeit belohnen / das böse aber vnd Gottlose Wesen straffen. Wie den eben in diesem verstand vnd meinung Abraham zu Gott spricht / Gen. 18. Das sey fern von dir / das du das thust / vnd tödest den Gerechten mit den Gottlosen / daß der Gerecht sey wie der Gottlose / das sey fern von dir / der du aller Welt Richter bist / du würst nicht so richten. Nun zeugen die Historien / vnd haben es die Heiligen mit der that erfahren / daß solches an dem aller grösten hauffen nicht ist erfüllet worden / Denn es den Gottlosen nicht allein so wol / sonder auch besser gangen als den fromen. Als Abel hat Gott gefallen / wie Gott damit augenscheinlich bezeuget / da Er jn vnd sein Opffer mit gnaden angesehen vnd angenomen hat. Nun lest es sich ansehen / als sey er nicht angenem / denn er wird von seinem Bruder erschlagen. Hergegen aber bawet der Gottlose Cain die erste stat / der in Gottes Wort gedacht wird / vnd nennet sie nach seinem Son Hanoch / Gen. 4. Daraus haben Adam / Eua vnd andere fromen Hertzen wol verstanden / daß ausser diesem noch ein ander Leben sey / sonst wer auch die erste verheissung / des Weibes same wird der Schlangen den Kopff zutretten / vergeblich gewesen. Vnd das weiset sich fein aus / da Gott hernach zum Cain spricht / deines Bruders blut schreiet zu mir von der Erden / da denn Gott abermal auffs new bezeuget / Abel sey im angenem / vnd Cains Sünde wölle er straffen. Aber ein herrlich Zeugnis des ewigen Lebens hat Gott der welt für der Sündfluß fürgestellet an dem heiligen Henoch / Im ersten Buch Mose am 4. spricht Gott zu dem Cain / Istes nicht also / wenn du fromb bist / so bistu Gott angenem / Bistu aber nicht fromb / so ruhet die Sünde für der thür. Dieses ist ein allgemeiner Spruch vnd Regel / darin Gott anzeiget vnd bezeuget / Er wölle das gut vnd Gottseligkeit belohnen / das böse aber vnd Gottlose Wesen straffen. Wie den eben in diesem verstand vnd meinung Abraham zu Gott spricht / Gen. 18. Das sey fern von dir / das du das thust / vnd tödest den Gerechten mit den Gottlosen / daß der Gerecht sey wie der Gottlose / das sey fern von dir / der du aller Welt Richter bist / du würst nicht so richten. Nun zeugen die Historien / vnd haben es die Heiligen mit der that erfahren / daß solches an dem aller grösten hauffen nicht ist erfüllet worden / Denn es den Gottlosen nicht allein so wol / sonder auch besser gangen als den fromen. Als Abel hat Gott gefallen / wie Gott damit augenscheinlich bezeuget / da Er jn vnd sein Opffer mit gnaden angesehen vnd angenomen hat. Nun lest es sich ansehen / als sey er nicht angenem / denn er wird von seinem Bruder erschlagen. Hergegen aber bawet der Gottlose Cain die erste stat / der in Gottes Wort gedacht wird / vnd nennet sie nach seinem Son Hanoch / Gen. 4. Daraus haben Adam / Eua vnd andere fromen Hertzen wol verstanden / daß ausser diesem noch ein ander Leben sey / sonst wer auch die erste verheissung / des Weibes same wird der Schlangen den Kopff zutretten / vergeblich gewesen. Vnd das weiset sich fein aus / da Gott hernach zum Cain spricht / deines Bruders blut schreiet zu mir von der Erden / da denn Gott abermal auffs new bezeuget / Abel sey im angenem / vnd Cains Sünde wölle er straffen. Aber ein herrlich Zeugnis des ewigen Lebens hat Gott der welt für der Sündfluß fürgestellet an dem heiligen Henoch / <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0032"/> <p>Im ersten Buch Mose am 4. spricht Gott zu dem Cain / Istes nicht also / wenn du fromb bist / so bistu Gott angenem / Bistu aber nicht fromb / so ruhet die Sünde für der thür. Dieses ist ein allgemeiner Spruch vnd Regel / darin Gott anzeiget vnd bezeuget / Er wölle das gut vnd Gottseligkeit belohnen / das böse aber vnd Gottlose Wesen straffen. Wie den eben in diesem verstand vnd meinung Abraham zu Gott spricht / Gen. 18. Das sey fern von dir / das du das thust / vnd tödest den Gerechten mit den Gottlosen / daß der Gerecht sey wie der Gottlose / das sey fern von dir / der du aller Welt Richter bist / du würst nicht so richten.</p> <p>Nun zeugen die Historien / vnd haben es die Heiligen mit der that erfahren / daß solches an dem aller grösten hauffen nicht ist erfüllet worden / Denn es den Gottlosen nicht allein so wol / sonder auch besser gangen als den fromen. Als Abel hat Gott gefallen / wie Gott damit augenscheinlich bezeuget / da Er jn vnd sein Opffer mit gnaden angesehen vnd angenomen hat. Nun lest es sich ansehen / als sey er nicht angenem / denn er wird von seinem Bruder erschlagen. Hergegen aber bawet der Gottlose Cain die erste stat / der in Gottes Wort gedacht wird / vnd nennet sie nach seinem Son Hanoch / Gen. 4.</p> <p>Daraus haben Adam / Eua vnd andere fromen Hertzen wol verstanden / daß ausser diesem noch ein ander Leben sey / sonst wer auch die erste verheissung / des Weibes same wird der Schlangen den Kopff zutretten / vergeblich gewesen. Vnd das weiset sich fein aus / da Gott hernach zum Cain spricht / deines Bruders blut schreiet zu mir von der Erden / da denn Gott abermal auffs new bezeuget / Abel sey im angenem / vnd Cains Sünde wölle er straffen.</p> <p>Aber ein herrlich Zeugnis des ewigen Lebens hat Gott der welt für der Sündfluß fürgestellet an dem heiligen Henoch / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0032]
Im ersten Buch Mose am 4. spricht Gott zu dem Cain / Istes nicht also / wenn du fromb bist / so bistu Gott angenem / Bistu aber nicht fromb / so ruhet die Sünde für der thür. Dieses ist ein allgemeiner Spruch vnd Regel / darin Gott anzeiget vnd bezeuget / Er wölle das gut vnd Gottseligkeit belohnen / das böse aber vnd Gottlose Wesen straffen. Wie den eben in diesem verstand vnd meinung Abraham zu Gott spricht / Gen. 18. Das sey fern von dir / das du das thust / vnd tödest den Gerechten mit den Gottlosen / daß der Gerecht sey wie der Gottlose / das sey fern von dir / der du aller Welt Richter bist / du würst nicht so richten.
Nun zeugen die Historien / vnd haben es die Heiligen mit der that erfahren / daß solches an dem aller grösten hauffen nicht ist erfüllet worden / Denn es den Gottlosen nicht allein so wol / sonder auch besser gangen als den fromen. Als Abel hat Gott gefallen / wie Gott damit augenscheinlich bezeuget / da Er jn vnd sein Opffer mit gnaden angesehen vnd angenomen hat. Nun lest es sich ansehen / als sey er nicht angenem / denn er wird von seinem Bruder erschlagen. Hergegen aber bawet der Gottlose Cain die erste stat / der in Gottes Wort gedacht wird / vnd nennet sie nach seinem Son Hanoch / Gen. 4.
Daraus haben Adam / Eua vnd andere fromen Hertzen wol verstanden / daß ausser diesem noch ein ander Leben sey / sonst wer auch die erste verheissung / des Weibes same wird der Schlangen den Kopff zutretten / vergeblich gewesen. Vnd das weiset sich fein aus / da Gott hernach zum Cain spricht / deines Bruders blut schreiet zu mir von der Erden / da denn Gott abermal auffs new bezeuget / Abel sey im angenem / vnd Cains Sünde wölle er straffen.
Aber ein herrlich Zeugnis des ewigen Lebens hat Gott der welt für der Sündfluß fürgestellet an dem heiligen Henoch /
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_auslegung_1582 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_auslegung_1582/32 |
Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Auslegung der Histori von der Erklerung Christi. Helmstedt, 1582, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_auslegung_1582/32>, abgerufen am 16.02.2025. |