Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.)
Geschlechts wehlen, fordern, bestimmen? Jsts
nicht der Jehovah alleine, aus dessen Händen
dis alle Welt, von dem höchsten Kayser an bis
zum geringsten Bettler erwarten muß? Kanns
ihm jemand vorschreiben, oder das gegebene
mit Trotz verwerfen, oder mit Undanck unange-
nommen lassen? also majestätisch und souverain
handelt GOtt in diesem Werck. Solte das nicht
alle Menschen bedachtsam machen? Solte uns
dis nicht überführen, daß dis gantze Werk mit
Ehrfurcht vor GOtt bedacht und tractiret wer-
den müste? Soll dis Hauptgeschäfte der heili-
gen Regierung GOttes den unreinen Lüsten
gottloser Menschen aufgeopfert, und durch sie
gewisser massen in den Dienst und die Gewalt
der Teufel hingeliefert werden? Soll dis noch
der vornehmste Tummelplatz der lüsternen Trie-
be und schändlichsten Unflätereyen seyn?

VIII. Lehrsatz.

Je mehr der Same zur Vollkommen-
heit, Reiffe und Subtilität gedie-
hen: desto stärckere und gesündere
Kinder werden erzeuget. Hingegen
je unreiffer, wässeriger und gröber
derselbe ist: ie schwächer wird das
Kind, und dazu stets allerley Kranck-
heiten unterworfen, eines gar kur-
tzen Lebens auch mehrentheils
se-
xus sequioris.

Was

Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.)
Geſchlechts wehlen, fordern, beſtimmen? Jſts
nicht der Jehovah alleine, aus deſſen Haͤnden
dis alle Welt, von dem hoͤchſten Kayſer an bis
zum geringſten Bettler erwarten muß? Kanns
ihm jemand vorſchreiben, oder das gegebene
mit Trotz verwerfen, oder mit Undanck unange-
nommen laſſen? alſo majeſtaͤtiſch und ſouverain
handelt GOtt in dieſem Werck. Solte das nicht
alle Menſchen bedachtſam machen? Solte uns
dis nicht uͤberfuͤhren, daß dis gantze Werk mit
Ehrfurcht vor GOtt bedacht und tractiret wer-
den muͤſte? Soll dis Hauptgeſchaͤfte der heili-
gen Regierung GOttes den unreinen Luͤſten
gottloſer Menſchen aufgeopfert, und durch ſie
gewiſſer maſſen in den Dienſt und die Gewalt
der Teufel hingeliefert werden? Soll dis noch
der vornehmſte Tummelplatz der luͤſternen Trie-
be und ſchaͤndlichſten Unflaͤtereyen ſeyn?

VIII. Lehrſatz.

Je mehr der Same zur Vollkommen-
heit, Reiffe und Subtilitaͤt gedie-
hen: deſto ſtaͤrckere und geſuͤndere
Kinder werden erzeuget. Hingegen
je unreiffer, waͤſſeriger und groͤber
derſelbe iſt: ie ſchwaͤcher wird das
Kind, und dazu ſtets allerley Kranck-
heiten unterworfen, eines gar kur-
tzen Lebens auch mehrentheils
ſe-
xus ſequioris.

Was
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0081" n="61"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Betracht. der Unreinigkeit.</hi> (<hi rendition="#aq">I.</hi> Th.)</fw><lb/>
Ge&#x017F;chlechts wehlen, fordern, be&#x017F;timmen? J&#x017F;ts<lb/>
nicht der Jehovah alleine, aus de&#x017F;&#x017F;en Ha&#x0364;nden<lb/>
dis alle Welt, von dem ho&#x0364;ch&#x017F;ten Kay&#x017F;er an bis<lb/>
zum gering&#x017F;ten Bettler erwarten muß? Kanns<lb/>
ihm jemand vor&#x017F;chreiben, oder das gegebene<lb/>
mit Trotz verwerfen, oder mit Undanck unange-<lb/>
nommen la&#x017F;&#x017F;en? al&#x017F;o maje&#x017F;ta&#x0364;ti&#x017F;ch und &#x017F;ouverain<lb/>
handelt GOtt in die&#x017F;em Werck. Solte das nicht<lb/>
alle Men&#x017F;chen bedacht&#x017F;am machen? Solte uns<lb/>
dis nicht u&#x0364;berfu&#x0364;hren, daß dis gantze Werk mit<lb/>
Ehrfurcht vor GOtt bedacht und tractiret wer-<lb/>
den mu&#x0364;&#x017F;te? Soll dis Hauptge&#x017F;cha&#x0364;fte der heili-<lb/>
gen Regierung GOttes den unreinen Lu&#x0364;&#x017F;ten<lb/>
gottlo&#x017F;er Men&#x017F;chen aufgeopfert, und durch &#x017F;ie<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;er ma&#x017F;&#x017F;en in den Dien&#x017F;t und die Gewalt<lb/>
der Teufel hingeliefert werden? Soll dis noch<lb/>
der vornehm&#x017F;te Tummelplatz der lu&#x0364;&#x017F;ternen Trie-<lb/>
be und &#x017F;cha&#x0364;ndlich&#x017F;ten Unfla&#x0364;tereyen &#x017F;eyn?</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">VIII.</hi> Lehr&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Je mehr der Same zur Vollkommen-</hi><lb/> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">heit, Reiffe und Subtilita&#x0364;t gedie-<lb/>
hen: de&#x017F;to &#x017F;ta&#x0364;rckere und ge&#x017F;u&#x0364;ndere<lb/>
Kinder werden erzeuget. Hingegen<lb/>
je unreiffer, wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;eriger und gro&#x0364;ber<lb/>
der&#x017F;elbe i&#x017F;t: ie &#x017F;chwa&#x0364;cher wird das<lb/>
Kind, und dazu &#x017F;tets allerley Kranck-<lb/>
heiten unterworfen, eines gar kur-<lb/>
tzen Lebens auch mehrentheils</hi> <hi rendition="#aq">&#x017F;e-<lb/>
xus &#x017F;equioris.</hi> </hi> </p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Was</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[61/0081] Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.) Geſchlechts wehlen, fordern, beſtimmen? Jſts nicht der Jehovah alleine, aus deſſen Haͤnden dis alle Welt, von dem hoͤchſten Kayſer an bis zum geringſten Bettler erwarten muß? Kanns ihm jemand vorſchreiben, oder das gegebene mit Trotz verwerfen, oder mit Undanck unange- nommen laſſen? alſo majeſtaͤtiſch und ſouverain handelt GOtt in dieſem Werck. Solte das nicht alle Menſchen bedachtſam machen? Solte uns dis nicht uͤberfuͤhren, daß dis gantze Werk mit Ehrfurcht vor GOtt bedacht und tractiret wer- den muͤſte? Soll dis Hauptgeſchaͤfte der heili- gen Regierung GOttes den unreinen Luͤſten gottloſer Menſchen aufgeopfert, und durch ſie gewiſſer maſſen in den Dienſt und die Gewalt der Teufel hingeliefert werden? Soll dis noch der vornehmſte Tummelplatz der luͤſternen Trie- be und ſchaͤndlichſten Unflaͤtereyen ſeyn? VIII. Lehrſatz. Je mehr der Same zur Vollkommen- heit, Reiffe und Subtilitaͤt gedie- hen: deſto ſtaͤrckere und geſuͤndere Kinder werden erzeuget. Hingegen je unreiffer, waͤſſeriger und groͤber derſelbe iſt: ie ſchwaͤcher wird das Kind, und dazu ſtets allerley Kranck- heiten unterworfen, eines gar kur- tzen Lebens auch mehrentheils ſe- xus ſequioris. Was

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/81
Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/81>, abgerufen am 07.05.2024.