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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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C. 4. Mittel wieder die Unreinigkeit.
über deinem Kopf einzufallen drohet, und wie die Un-
keuschheit alles aufgerichtete Gute wiederum einreis-
set. So bald du nur einen Fuß auf ihre schlipfrige
Karrstrasse setzest: so gibt dir der heilige Geist ge-
schwind zu fühlen, daß du hinunter, dem höllischen
Feuerofen zurütschest. Das bringt dich alsdenn in
Schrecken und Angst, daß du zu CHristo um
Hülfe ruffest, und woltest, du hättest der Stimme
des Herrn deines GOttes gehorchet; und seufzest nach
dem vorigen wohlseligen Zustand, da die Fackeln
Jehova über deinen Zelten leuchteten, und da dich
die freudige Kraft des Glaubens umgläntzete, also
daß die höllische Philister auch auf das erste blosse
Jubelgeschrey deines Löwenmuths fliehen musten.
Allein dieses will dir die Unkeuschheit, von der
du dir einen giftigen Zauberstrick hast anwerfen
lassen, nunmehr nicht gestatten; sie gibt deinem
Fleisch einen Knipp, und will dich dadurch
in ihrer Knechtschafft behalten. Doch wenn du
dich unter die Zuchtruthen GOttes tief demüthi-
gest, dich vor Himmel und Erden erbärmlich
schämest, dich aufs neue ermannest, zu dem Brun-
nen Jsraels lauffest, dich im Blut der Versöh-
nung badest, den 51. Psalm mit Davids Sinn
und Hertzen betest, und mit dem Vorsatz von al-
ler Fleischeslust ausgehest, GOtt allein mit allen
deinen Gedancken zu lieben und ihm anzuhan-
gen:
so magst du wol wieder zu rechte kommen,
und Barmhertzigkeit finden bey dem GOtt Jsra-
el. Du must indessen die Harfen aufhengen an
den Weiden, und ein bißgen warten an den Was-
sern Babylons, biß du Zionslieder singen könnest
wie zuvor. Ach keine einige Willfahrung den un-
saubern Geistern gehet ohne grimmigen Schaden
und Nachtheil der Seele ab: darum sey klug und
hüte dich!

4) Doch

C. 4. Mittel wieder die Unreinigkeit.
uͤber deinem Kopf einzufallen drohet, und wie die Un-
keuſchheit alles aufgerichtete Gute wiederum einreiſ-
ſet. So bald du nur einen Fuß auf ihre ſchlipfrige
Karrſtraſſe ſetzeſt: ſo gibt dir der heilige Geiſt ge-
ſchwind zu fuͤhlen, daß du hinunter, dem hoͤlliſchen
Feuerofen zuruͤtſcheſt. Das bringt dich alsdenn in
Schrecken und Angſt, daß du zu CHriſto um
Huͤlfe ruffeſt, und wolteſt, du haͤtteſt der Stimme
des Herrn deines GOttes gehorchet; und ſeufzeſt nach
dem vorigen wohlſeligen Zuſtand, da die Fackeln
Jehova uͤber deinen Zelten leuchteten, und da dich
die freudige Kraft des Glaubens umglaͤntzete, alſo
daß die hoͤlliſche Philiſter auch auf das erſte bloſſe
Jubelgeſchrey deines Loͤwenmuths fliehen muſten.
Allein dieſes will dir die Unkeuſchheit, von der
du dir einen giftigen Zauberſtrick haſt anwerfen
laſſen, nunmehr nicht geſtatten; ſie gibt deinem
Fleiſch einen Knipp, und will dich dadurch
in ihrer Knechtſchafft behalten. Doch wenn du
dich unter die Zuchtruthen GOttes tief demuͤthi-
geſt, dich vor Himmel und Erden erbaͤrmlich
ſchaͤmeſt, dich aufs neue ermanneſt, zu dem Brun-
nen Jſraels lauffeſt, dich im Blut der Verſoͤh-
nung badeſt, den 51. Pſalm mit Davids Sinn
und Hertzen beteſt, und mit dem Vorſatz von al-
ler Fleiſchesluſt ausgeheſt, GOtt allein mit allen
deinen Gedancken zu lieben und ihm anzuhan-
gen:
ſo magſt du wol wieder zu rechte kommen,
und Barmhertzigkeit finden bey dem GOtt Jſra-
el. Du muſt indeſſen die Harfen aufhengen an
den Weiden, und ein bißgen warten an den Waſ-
ſern Babylons, biß du Zionslieder ſingen koͤnneſt
wie zuvor. Ach keine einige Willfahrung den un-
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und Nachtheil der Seele ab: darum ſey klug und
huͤte dich!

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[765/0785] C. 4. Mittel wieder die Unreinigkeit. uͤber deinem Kopf einzufallen drohet, und wie die Un- keuſchheit alles aufgerichtete Gute wiederum einreiſ- ſet. So bald du nur einen Fuß auf ihre ſchlipfrige Karrſtraſſe ſetzeſt: ſo gibt dir der heilige Geiſt ge- ſchwind zu fuͤhlen, daß du hinunter, dem hoͤlliſchen Feuerofen zuruͤtſcheſt. Das bringt dich alsdenn in Schrecken und Angſt, daß du zu CHriſto um Huͤlfe ruffeſt, und wolteſt, du haͤtteſt der Stimme des Herrn deines GOttes gehorchet; und ſeufzeſt nach dem vorigen wohlſeligen Zuſtand, da die Fackeln Jehova uͤber deinen Zelten leuchteten, und da dich die freudige Kraft des Glaubens umglaͤntzete, alſo daß die hoͤlliſche Philiſter auch auf das erſte bloſſe Jubelgeſchrey deines Loͤwenmuths fliehen muſten. Allein dieſes will dir die Unkeuſchheit, von der du dir einen giftigen Zauberſtrick haſt anwerfen laſſen, nunmehr nicht geſtatten; ſie gibt deinem Fleiſch einen Knipp, und will dich dadurch in ihrer Knechtſchafft behalten. Doch wenn du dich unter die Zuchtruthen GOttes tief demuͤthi- geſt, dich vor Himmel und Erden erbaͤrmlich ſchaͤmeſt, dich aufs neue ermanneſt, zu dem Brun- nen Jſraels lauffeſt, dich im Blut der Verſoͤh- nung badeſt, den 51. Pſalm mit Davids Sinn und Hertzen beteſt, und mit dem Vorſatz von al- ler Fleiſchesluſt ausgeheſt, GOtt allein mit allen deinen Gedancken zu lieben und ihm anzuhan- gen: ſo magſt du wol wieder zu rechte kommen, und Barmhertzigkeit finden bey dem GOtt Jſra- el. Du muſt indeſſen die Harfen aufhengen an den Weiden, und ein bißgen warten an den Waſ- ſern Babylons, biß du Zionslieder ſingen koͤnneſt wie zuvor. Ach keine einige Willfahrung den un- ſaubern Geiſtern gehet ohne grimmigen Schaden und Nachtheil der Seele ab: darum ſey klug und huͤte dich! 4) Doch

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 765. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/785>, abgerufen am 24.11.2024.