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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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Anhang zum dritten Theil,
ner höchsten Ehre an; also, daß, an statt daß du
GOttes Kind und Christi Bruder heissen köntest,
du ein Seelendieb, Selbstmörder und Satans
Sclave gescholten werden must. Siehe! hier solst
du dich rächen. Diese Rache ist heilig, eben wie
Jsraels wider die Cananiter. Warum wilst du
erst lange derer schonen, die dich nicht nur ums
zeitliche, sondern ums ewige Leben gewißlich brin-
gen werden? Röm. 8, 6-13. 1 Kön. 20, 39. Jo-
hanan warnete heimlich den Gedalia und sprach:
Lieber, ich will hingehen und Jsmael erschlagen,
daß es niemand erfahren soll: Warum soll er dich
erschlagen? Aber Gedalia sprach: du solt das nicht
thun: es ist nicht wahr, das du vom Jsmael sa-
gest, Jer. 40, 15. 16. O wie mag er seinen Unglau-
ben bereuet haben, als er sahe das Schwerdt durch
sein Eingeweide dringen! Eben also wird man-
cher in der Hölle zähnknirschen, daß er GOttes
Warnung nicht geglaubt, wenn das glüende Mord-
schwerdt der Unkeuschheit durch seine Seele fährt.
So dich jemand muthwillens in einen glüenden
Ziegel- oder Backofen stürtzen wolte, oder dir
allenthalben mit dem Degen aufpassete: würdest
du dich nicht hüten und fliehen, wo du ihn erblick-
test? nun schonet die verschonte Sünde niemand
mit ewigem Feuer, sie wartet mit dem Mord-
messer auf deiner Pilgrimstrasse, und passet dir
auf, dich zu erwürgen: und du kanst sie so gelin-
de und zärtlich tractiren?

3) Lässest du die Sünden gehen, so schlagen sie
dich ans Creutz. Schweigest du und schreyest
nicht zu JEsu: O JEsu! creutzige diese und je-
ne Sünde in mir! so schweiget die Sünde nicht:
und ob sie schon jetzt flattiret, alles Gutes verheißt,
Hosianna ruft; so wird sie dermaleinst nur desto
stärcker schreyen: weg mit ihm ins ewige Feuer!

De-

Anhang zum dritten Theil,
ner hoͤchſten Ehre an; alſo, daß, an ſtatt daß du
GOttes Kind und Chriſti Bruder heiſſen koͤnteſt,
du ein Seelendieb, Selbſtmoͤrder und Satans
Sclave geſcholten werden muſt. Siehe! hier ſolſt
du dich raͤchen. Dieſe Rache iſt heilig, eben wie
Jſraels wider die Cananiter. Warum wilſt du
erſt lange derer ſchonen, die dich nicht nur ums
zeitliche, ſondern ums ewige Leben gewißlich brin-
gen werden? Roͤm. 8, 6-13. 1 Koͤn. 20, 39. Jo-
hanan warnete heimlich den Gedalia und ſprach:
Lieber, ich will hingehen und Jſmael erſchlagen,
daß es niemand erfahren ſoll: Warum ſoll er dich
erſchlagen? Aber Gedalia ſprach: du ſolt das nicht
thun: es iſt nicht wahr, das du vom Jſmael ſa-
geſt, Jer. 40, 15. 16. O wie mag er ſeinen Unglau-
ben bereuet haben, als er ſahe das Schwerdt durch
ſein Eingeweide dringen! Eben alſo wird man-
cher in der Hoͤlle zaͤhnknirſchen, daß er GOttes
Warnung nicht geglaubt, wenn das gluͤende Mord-
ſchwerdt der Unkeuſchheit durch ſeine Seele faͤhrt.
So dich jemand muthwillens in einen gluͤenden
Ziegel- oder Backofen ſtuͤrtzen wolte, oder dir
allenthalben mit dem Degen aufpaſſete: wuͤrdeſt
du dich nicht huͤten und fliehen, wo du ihn erblick-
teſt? nun ſchonet die verſchonte Suͤnde niemand
mit ewigem Feuer, ſie wartet mit dem Mord-
meſſer auf deiner Pilgrimſtraſſe, und paſſet dir
auf, dich zu erwuͤrgen: und du kanſt ſie ſo gelin-
de und zaͤrtlich tractiren?

3) Laͤſſeſt du die Suͤnden gehen, ſo ſchlagen ſie
dich ans Creutz. Schweigeſt du und ſchreyeſt
nicht zu JEſu: O JEſu! creutzige dieſe und je-
ne Suͤnde in mir! ſo ſchweiget die Suͤnde nicht:
und ob ſie ſchon jetzt flattiret, alles Gutes verheißt,
Hoſianna ruft; ſo wird ſie dermaleinſt nur deſto
ſtaͤrcker ſchreyen: weg mit ihm ins ewige Feuer!

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[756/0776] Anhang zum dritten Theil, ner hoͤchſten Ehre an; alſo, daß, an ſtatt daß du GOttes Kind und Chriſti Bruder heiſſen koͤnteſt, du ein Seelendieb, Selbſtmoͤrder und Satans Sclave geſcholten werden muſt. Siehe! hier ſolſt du dich raͤchen. Dieſe Rache iſt heilig, eben wie Jſraels wider die Cananiter. Warum wilſt du erſt lange derer ſchonen, die dich nicht nur ums zeitliche, ſondern ums ewige Leben gewißlich brin- gen werden? Roͤm. 8, 6-13. 1 Koͤn. 20, 39. Jo- hanan warnete heimlich den Gedalia und ſprach: Lieber, ich will hingehen und Jſmael erſchlagen, daß es niemand erfahren ſoll: Warum ſoll er dich erſchlagen? Aber Gedalia ſprach: du ſolt das nicht thun: es iſt nicht wahr, das du vom Jſmael ſa- geſt, Jer. 40, 15. 16. O wie mag er ſeinen Unglau- ben bereuet haben, als er ſahe das Schwerdt durch ſein Eingeweide dringen! Eben alſo wird man- cher in der Hoͤlle zaͤhnknirſchen, daß er GOttes Warnung nicht geglaubt, wenn das gluͤende Mord- ſchwerdt der Unkeuſchheit durch ſeine Seele faͤhrt. So dich jemand muthwillens in einen gluͤenden Ziegel- oder Backofen ſtuͤrtzen wolte, oder dir allenthalben mit dem Degen aufpaſſete: wuͤrdeſt du dich nicht huͤten und fliehen, wo du ihn erblick- teſt? nun ſchonet die verſchonte Suͤnde niemand mit ewigem Feuer, ſie wartet mit dem Mord- meſſer auf deiner Pilgrimſtraſſe, und paſſet dir auf, dich zu erwuͤrgen: und du kanſt ſie ſo gelin- de und zaͤrtlich tractiren? 3) Laͤſſeſt du die Suͤnden gehen, ſo ſchlagen ſie dich ans Creutz. Schweigeſt du und ſchreyeſt nicht zu JEſu: O JEſu! creutzige dieſe und je- ne Suͤnde in mir! ſo ſchweiget die Suͤnde nicht: und ob ſie ſchon jetzt flattiret, alles Gutes verheißt, Hoſianna ruft; ſo wird ſie dermaleinſt nur deſto ſtaͤrcker ſchreyen: weg mit ihm ins ewige Feuer! De-

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 756. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/776>, abgerufen am 27.11.2024.