sundheit dienet, wie der Gelehrte Aretius schreibt: Jejunii beneficia ignorant, qui pharmacis utuntur. Die sich mit Schleckerey und Medicin bela- sten, die haben nicht gelernt, wie dienlich sey das Fasten. Wer thut was JEsus rathet, wird sich niemals übel dabey befinden. Eines grossen Herrn Rath verwerfen ziehet dessen Ungnade und Mißvergnügen nach sich: allein es ist gar was ungewohntes in der Welt, JEsu Christo folgen.
2) Den Leib mit arbeiten, studiren und aller- ley Geschäfften abmatten, macht der Unkeuschheit ihre Versuchungspfeile stumpf, müde und zer- bricht sie.
3) Die Sinnen mortificiren und in der Ab- sterbung üben ist ein fürtreflicher Vortheil. Die- ses bestehet aber darinnen a) daß man dem Leib seine Neigung, Trieb, Lust und was er nur ger- ne hat, hertzhaft versage und abschlage, es sey in Essen, Trincken, Kleidern, Standsmäßigen Ge- mächlichkeiten, oder sonst für erlaubt gehaltenen Ergötzlichkeiten. Wer dem Leib alles zu gefallen thut, ist dem Versucher allezeit näher als der Gna- de. Er ist offenbarlich der Sünde näher zuge- than, als dem in uns lebenden und siegenden Hei- land. b) Daß man im Gegentheil den Leib zu einem rauhen und harten Leben bezwinge, wie ja auch wol Königs Kinder gethan haben. Z. E. Heinrich IV. König in Franckreich, ist in seiner blühenden Jugend zu einem Hirten verdinget wor- den, woselbst er sich mit Molcken erhielt, mit blos- sem Haupt und barfuß auf den Bergen herum- lieff, und zu einem großmächtigen Kriegshelden ausgehärtet ward. Ey wie solten wir denn des Leibes schonen, die wir zu einem ewigen König- reich und Triumph beruffen sind? Kurtz! man
mag
C. 3. Mittel wieder die Unreinigkeit.
ſundheit dienet, wie der Gelehrte Aretius ſchreibt: Jejunii beneficia ignorant, qui pharmacis utuntur. Die ſich mit Schleckerey und Medicin bela- ſten, die haben nicht gelernt, wie dienlich ſey das Faſten. Wer thut was JEſus rathet, wird ſich niemals uͤbel dabey befinden. Eines groſſen Herrn Rath verwerfen ziehet deſſen Ungnade und Mißvergnuͤgen nach ſich: allein es iſt gar was ungewohntes in der Welt, JEſu Chriſto folgen.
2) Den Leib mit arbeiten, ſtudiren und aller- ley Geſchaͤfften abmatten, macht der Unkeuſchheit ihre Verſuchungspfeile ſtumpf, muͤde und zer- bricht ſie.
3) Die Sinnen mortificiren und in der Ab- ſterbung uͤben iſt ein fuͤrtreflicher Vortheil. Die- ſes beſtehet aber darinnen a) daß man dem Leib ſeine Neigung, Trieb, Luſt und was er nur ger- ne hat, hertzhaft verſage und abſchlage, es ſey in Eſſen, Trincken, Kleidern, Standsmaͤßigen Ge- maͤchlichkeiten, oder ſonſt fuͤr erlaubt gehaltenen Ergoͤtzlichkeiten. Wer dem Leib alles zu gefallen thut, iſt dem Verſucher allezeit naͤher als der Gna- de. Er iſt offenbarlich der Suͤnde naͤher zuge- than, als dem in uns lebenden und ſiegenden Hei- land. b) Daß man im Gegentheil den Leib zu einem rauhen und harten Leben bezwinge, wie ja auch wol Koͤnigs Kinder gethan haben. Z. E. Heinrich IV. Koͤnig in Franckreich, iſt in ſeiner bluͤhenden Jugend zu einem Hirten verdinget wor- den, woſelbſt er ſich mit Molcken erhielt, mit bloſ- ſem Haupt und barfuß auf den Bergen herum- lieff, und zu einem großmaͤchtigen Kriegshelden ausgehaͤrtet ward. Ey wie ſolten wir denn des Leibes ſchonen, die wir zu einem ewigen Koͤnig- reich und Triumph beruffen ſind? Kurtz! man
mag
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C. 3. Mittel wieder die Unreinigkeit.
ſundheit dienet, wie der Gelehrte Aretius ſchreibt:
Jejunii beneficia ignorant, qui pharmacis utuntur.
Die ſich mit Schleckerey und Medicin bela-
ſten, die haben nicht gelernt, wie dienlich ſey
das Faſten. Wer thut was JEſus rathet, wird
ſich niemals uͤbel dabey befinden. Eines groſſen
Herrn Rath verwerfen ziehet deſſen Ungnade und
Mißvergnuͤgen nach ſich: allein es iſt gar was
ungewohntes in der Welt, JEſu Chriſto folgen.
2) Den Leib mit arbeiten, ſtudiren und aller-
ley Geſchaͤfften abmatten, macht der Unkeuſchheit
ihre Verſuchungspfeile ſtumpf, muͤde und zer-
bricht ſie.
3) Die Sinnen mortificiren und in der Ab-
ſterbung uͤben iſt ein fuͤrtreflicher Vortheil. Die-
ſes beſtehet aber darinnen a) daß man dem Leib
ſeine Neigung, Trieb, Luſt und was er nur ger-
ne hat, hertzhaft verſage und abſchlage, es ſey in
Eſſen, Trincken, Kleidern, Standsmaͤßigen Ge-
maͤchlichkeiten, oder ſonſt fuͤr erlaubt gehaltenen
Ergoͤtzlichkeiten. Wer dem Leib alles zu gefallen
thut, iſt dem Verſucher allezeit naͤher als der Gna-
de. Er iſt offenbarlich der Suͤnde naͤher zuge-
than, als dem in uns lebenden und ſiegenden Hei-
land. b) Daß man im Gegentheil den Leib zu
einem rauhen und harten Leben bezwinge, wie ja
auch wol Koͤnigs Kinder gethan haben. Z. E.
Heinrich IV. Koͤnig in Franckreich, iſt in ſeiner
bluͤhenden Jugend zu einem Hirten verdinget wor-
den, woſelbſt er ſich mit Molcken erhielt, mit bloſ-
ſem Haupt und barfuß auf den Bergen herum-
lieff, und zu einem großmaͤchtigen Kriegshelden
ausgehaͤrtet ward. Ey wie ſolten wir denn des
Leibes ſchonen, die wir zu einem ewigen Koͤnig-
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 701. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/721>, abgerufen am 22.11.2024.
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