keinen Blick thun auf Satans Tisch, was auch für Brocken darauf gestellet seyn; kein Brosamen ihme abnehmen, (geb wie er dringet und nöthiget,) damit man nicht hernach noch mehr haben müsse. Ach dieses Höllengift gehet gelind, schnell und süßiglich den Seelenschlund hinunter: wanns aber einmal verschlucket ist, so ist man nicht mehr darüber Mei- ster, sondern man muß es lassen rumoren, so greulich als der Teufel will, und es GOtt nach verachteten allen seinen Warnungen aus gerechtem Gerichte verhenget.
Wessen Kostgänger du jetzo bist, dessen wirst du es ewig seyn, es sey GOttes oder des Satans. Mache dir deßhalben die Rechnung beyzeiten, wo du es besser werdest haben. Glaubest du, JEsus könne nichts geben als Heil, Leben, Friede, Freude, Vergnügen, Heiligkeit und Seligkeit, denn Er habe ja nichts anders: ey so gewehne dich doch in der geschenckten kurtzen Gnadenzeit an seinen Gna- dentisch; iß seinen reinen Leib, trincke seines süssen Freudenweins genug; es wird dir wohl thun, und die verrenckte Geisteskräffte nach und nach überall zu recht bringen, daß dichs nicht weiter nach dem Sautrog gelüsten wird; mithin wirst du dich im neuen Himmelreich der Gnaden göttlich bewirthen lassen. Es wird dich forthin nichts mehr gut dün- cken, als was von des Königs Taffel kommt aus Christi Liebesmahl. Wann schon bittere Salsen des geheimen Creutzes, des äussern und innern Lei- dens dabey sind: so sinds nur Pomerantzen und Ci- tronen, aus dem Garten Eden, Myrrhen aus dem Lobethal, und Saffran von den Feldern Jericho; das bittere ist bald vorbey, und thut hernach lang überaus wohl: das ist Christi Brauch. Leidens- proben und Demüthigungen sind die Teller, darauf
er
Anhang zum dritten Theil,
keinen Blick thun auf Satans Tiſch, was auch fuͤr Brocken darauf geſtellet ſeyn; kein Broſamen ihme abnehmen, (geb wie er dringet und noͤthiget,) damit man nicht hernach noch mehr habẽ muͤſſe. Ach dieſes Hoͤllengift gehet gelind, ſchnell und ſuͤßiglich den Seelenſchlund hinunter: wanns aber einmal verſchlucket iſt, ſo iſt man nicht mehr daruͤber Mei- ſter, ſondern man muß es laſſen rumoren, ſo greulich als der Teufel will, und es GOtt nach verachteten allen ſeinen Warnungen aus gerechtem Gerichte verhenget.
Weſſen Koſtgaͤnger du jetzo biſt, deſſen wirſt du es ewig ſeyn, es ſey GOttes oder des Satans. Mache dir deßhalben die Rechnung beyzeiten, wo du es beſſer werdeſt haben. Glaubeſt du, JEſus koͤnne nichts geben als Heil, Leben, Friede, Freude, Vergnuͤgen, Heiligkeit und Seligkeit, denn Er habe ja nichts anders: ey ſo gewehne dich doch in der geſchenckten kurtzen Gnadenzeit an ſeinen Gna- dentiſch; iß ſeinen reinen Leib, trincke ſeines ſuͤſſen Freudenweins genug; es wird dir wohl thun, und die verrenckte Geiſteskraͤffte nach und nach uͤberall zu recht bringen, daß dichs nicht weiter nach dem Sautrog geluͤſten wird; mithin wirſt du dich im neuen Himmelreich der Gnaden goͤttlich bewirthen laſſen. Es wird dich forthin nichts mehr gut duͤn- cken, als was von des Koͤnigs Taffel kommt aus Chriſti Liebesmahl. Wann ſchon bittere Salſen des geheimen Creutzes, des aͤuſſern und innern Lei- dens dabey ſind: ſo ſinds nur Pomerantzen und Ci- tronen, aus dem Garten Eden, Myrrhen aus dem Lobethal, und Saffran von den Feldern Jericho; das bittere iſt bald vorbey, und thut hernach lang uͤberaus wohl: das iſt Chriſti Brauch. Leidens- proben und Demuͤthigungen ſind die Teller, darauf
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Anhang zum dritten Theil,
keinen Blick thun auf Satans Tiſch, was auch
fuͤr Brocken darauf geſtellet ſeyn; kein Broſamen
ihme abnehmen, (geb wie er dringet und noͤthiget,)
damit man nicht hernach noch mehr habẽ muͤſſe. Ach
dieſes Hoͤllengift gehet gelind, ſchnell und ſuͤßiglich
den Seelenſchlund hinunter: wanns aber einmal
verſchlucket iſt, ſo iſt man nicht mehr daruͤber Mei-
ſter, ſondern man muß es laſſen rumoren, ſo greulich
als der Teufel will, und es GOtt nach verachteten
allen ſeinen Warnungen aus gerechtem Gerichte
verhenget.
Weſſen Koſtgaͤnger du jetzo biſt, deſſen wirſt
du es ewig ſeyn, es ſey GOttes oder des Satans.
Mache dir deßhalben die Rechnung beyzeiten, wo
du es beſſer werdeſt haben. Glaubeſt du, JEſus
koͤnne nichts geben als Heil, Leben, Friede, Freude,
Vergnuͤgen, Heiligkeit und Seligkeit, denn Er
habe ja nichts anders: ey ſo gewehne dich doch in
der geſchenckten kurtzen Gnadenzeit an ſeinen Gna-
dentiſch; iß ſeinen reinen Leib, trincke ſeines ſuͤſſen
Freudenweins genug; es wird dir wohl thun, und
die verrenckte Geiſteskraͤffte nach und nach uͤberall
zu recht bringen, daß dichs nicht weiter nach dem
Sautrog geluͤſten wird; mithin wirſt du dich im
neuen Himmelreich der Gnaden goͤttlich bewirthen
laſſen. Es wird dich forthin nichts mehr gut duͤn-
cken, als was von des Koͤnigs Taffel kommt aus
Chriſti Liebesmahl. Wann ſchon bittere Salſen
des geheimen Creutzes, des aͤuſſern und innern Lei-
dens dabey ſind: ſo ſinds nur Pomerantzen und Ci-
tronen, aus dem Garten Eden, Myrrhen aus dem
Lobethal, und Saffran von den Feldern Jericho;
das bittere iſt bald vorbey, und thut hernach lang
uͤberaus wohl: das iſt Chriſti Brauch. Leidens-
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 686. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/706>, abgerufen am 25.11.2024.
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